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Viel Bewegung, wenig Bildschirm: die neue WHO-Empfehlung für Babys und Kleinkinder

Erstmals gibt es von der Weltgesundheitsorganisation detaillierte Angaben und Empfehlungen auch für Babys und Kleinkinder unter fünf Jahren. Für Fünf- bis 17-Jährige gibt es Bewegungsempfehlungen der WHO schon länger.

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Um gesund aufzuwachsen müssen Kinder weniger sitzen und mehr spielen. So einfach, dafür klar und deutlich steht es in der neuesten Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO vom April 2019. Erkenntnisse darüber, was für Kinder ab fünf Jahren aufwärts angeraten ist, hat die WHO bereits in der Vergangenheit veröffentlicht. Was bislang fehlte waren Daten für die Allerkleinsten. Mit dem neuesten Bericht gibt es jetzt genaue Empfehlungen auch für diese Altersgruppe.

Laufen, rennen, klettern, toben, spielen – alles ist besser, als vor dem Bildschirm zu hocken

Bewegung kann alles sein

Wie viel Bewegung, wie viel Bildschirmzeit und wie viel Schlaf – diese drei Faktoren müssen berücksichtig werden und in einem ausgewogenen Verhältnis stehen, damit ein Kind gesund aufwächst. Bereits die frühe Kindheit ist eine Zeit, in der sich auch bei Kindern Gewohnheiten festigen. Und gleichzeitig sind sie noch jung genug, Verhaltensabläufe zu ändern und zu verbessern. Der Zusammenhang von Bewegung und Gesundheit wurde bereits in diversen Studien untersucht und belegt. Diese Ergebnisse wurden von der WHO für ihre Empfehlungen ausgewertet. Bewegung bedeutet nahezu alles: Krabbeln, Hüpfen, Tanzen, Radfahren, Klettern oder Balancieren.

Schlaf ist genau so wichtig

Die Empfehlungen der WHO betonen ausdrücklich, wie wichtig auf der anderen Seite auch genügend Schlaf ist. Für eine gute körperliche, geistige und psychosoziale Entwicklung gehört ausreichender Schlaf unbedingt dazu. Auch dazu gibt es Studien. Sie belegen, dass Kinder, die zu wenig schlafen, öfter übergewichtig sind. Und das vor allem ist das Ziel der Weltgesundheitsorganisation: die Zahl übergewichtiger Kinder auf lange Sicht gesehen zu reduzieren.

Die Gesundheitsempfehlungen der WHO für Kleinkinder

Für jeden der drei Bereiche Bewegung, Schlaf und Bildschirmzeit hat die Weltgesundheitsorganisation jetzt exakte Zeitangaben für einen 24-Stunden-Tag veröffentlicht, aufgeteilt in drei Altersgruppen.

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WHO-Empfehlung für Kinder unter einem Jahr:

  • Bewegung: mindestens 30 Minuten lang körperlich aktiv sein
  • Bildschirmzeit: keine Minute vor dem Bildschirm sitzen
  • Schlaf: 14 bis 17 Stunden schlafen (Kinder bis drei Monate)
  • und 12 bis 16 Stunden schlafen (bei Kindern von vier bis elf Monaten)

Eltern oder Betreuer können die Kinder mit interaktivem Spielen am Boden unterstützen. Bildschirme sind laut WHO in diesem Alter absolut tabu.

WHO-Empfehlung für Kinder von einem bis zwei Jahren:

  • Bewegung: mindestens 180 Minuten lang körperlich aktiv sein
  • Bildschirmzeit: null Minuten sitzend vor einem Bildschirm verbringen
  • Schlaf: 11 bis 14 Stunden schlafen, inklusive Mittagsschlaf

Die Kinder sollen sich mehrmals am Tag so stark anstrengen, dass sie außer Atem geraten. Auch in diesem Alter sollte Zeit im Sitzen am besten mit Büchern oder Spielen verbracht werden.

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WHO-Empfehlung für Kinder von drei bis vier Jahren:

  • Bewegung: mindestens 180 Minuten körperlich aktiv sein
  • Bildschirmzeit: Nicht mehr als eine Stunde pro Tag vor einem Bildschirm sitzen
  • Schlaf: 10 bis 13 Stunden schlafen, mit Option auf einen Mittagsschlaf

Eine noch längere aktive Zeit sei noch besser, optimalerweise bei verschiedenen Aktivitäten. Auch in diesem Alter sollten Kinder nicht länger als eine Stunde am Stück fixiert werden oder für eine längere Zeit sitzen – und wenn, dann sollten sie sich mit Büchern oder Geschichten beschäftigen, statt mit Tablet oder Handy.

Die WHO betont extra, dass das Einhalten aller drei Punkte, also Bewegung, Bildschirmzeit und Schlaf, gleichermaßen wichtig ist, weil dann die Gesundheit der Kinder am besten gefördert und unterstützt wird. Die Gesundheitsempfehlungen der WHO sollen in zehn Jahren aktualisiert werden – wenn es nicht vorher schon neue Studien gibt, die eine frühere Überarbeitung notwendig machen.

Bildquelle: Getty Images