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Gentle Parenting & Co: Das sind die Superkräfte von uns Millennial-Eltern

Millennial Eltern: Mama kuschelt mit Kind auf der Couch
© Getty Images / staticnak1983

Wir können es selbst kaum glauben, aber viele von uns Millennials sind mittlerweile Eltern. Vorbei sind ruhige Wochenenden mit Avocado-Brunches, Flat Whites und Vintage Shopping. Dafür bekommen wir die volle Breitseite der Boomer-Häme ab, während wir die Generationen Alpha und Beta in einer Welt großziehen, auf die wir uns nicht vorbereitet fühlen. 6 Dinge, die wir Millennial Eltern einfach rocken (auch wenn wir es selber nie zugeben würden).

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Was sind Millennial-Eltern?

Wenn ihr zwischen den Jahren 1981 und 1996 geboren seid und Eltern seid, gehört auch ihr zu den Millennial Parents. Einer Generation geprägt von einer Kindheit mit Boomer Eltern (oder der älteren Gen X), die uns Glaubenssätze mitgegeben haben, die in diese neue Welt oft nicht zu passen scheinen. Und deren Erziehungsstil uns trotz aller Liebe und guter Vorsätze häufig mit emotionalem Ballast zurückgelassen hat, den wir nun versuchen, abzuarbeiten und hinter uns zu lassen.

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Wir Millennials sind geprägt von einer Kindheit in den 80ern und 90ern, der Fashion der 2000er und der Geburt vieler epischer Teen-Drama-Serien. Politisch bleiben uns aus unserer Jugend eine Welt nach 9/11 und die Wahl von Barack Obama für immer in Erinnerung. Wir hängen an unseren Hipster-Outfits, gutem Kaffee, Indie-Bands und der Sehnsucht danach, alles anders zu machen als die Generationen vor uns.

Ein Großteil unserer Jugend war geprägt von Hoffnung, Aufbruch und neuen Möglichkeiten, während wir jetzt als Eltern mit kleinen bzw. Schulkindern mitunter überfordert in eine Zukunft blicken, die ungewisser nicht sein könnte.

Was macht Millennial Eltern aus?

Erziehung und Familienleben haben sich in unserem Millennial-Leben geändert wie vielleicht nie zuvor. Durch das Internet und Social Media wird uns ein Raum gegeben, Dinge zu benennen und zu erkennen, die wir vielleicht als individuelle Probleme angesehen haben. Wir sehen, dass es Möglichkeiten gibt, anders zu erziehen und auch, unserer körperlichen und psychischen Gesundheit nachzugehen. Gerade deshalb haben wir Eigenschaften entwickelt, die wir im Familienalltag anwenden.

#1 Gentle Parenting

Viele Millennial Eltern glauben an eine Erziehung ohne Schimpfen und Strafen und Bestechung – und setzen stattdessen auf eine starke Eltern-Kind-Bindung. Wir versuchen, Verhaltensmuster unserer eigenen Eltern und Großeltern zu durchbrechen (und scheitern manchmal grandios). Aber wir geben nicht auf, weil wir wissen, dass wir so die mentale Gesundheit unserer Kinder schützen können.

Im Video zeigen wir euch, wie ihr Gentle Parenting in der Praxis leicht umsetzen könnt:

"Gentle Parenting": Der Erziehungs-Trend kurz erklärt Abonniere uns
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#2 Mentale Gesundheit

Wo wir bei mentaler Gesundheit sind: Mehr als jede Generation vor uns, versuchen wir aktiv, uns mit unserer Mental Health, also unserer mentalen Gesundheit, auseinanderzusetzen und uns Strategien für Resilienz und Alltagsbewältigung anzueignen. Wir versuchen, Gefühle für unseren Kids zu normalisieren und ihnen vorzuleben, achtsam mit ihnen umzugehen.

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Dafür setzen wir uns mit Traumata proaktiv auseinander und probieren Meditationen, Yoga und die neuesten Achtsamkeits-Trends. Auch, wenn wir daran oft scheitern oder merken, dass es meist nicht so einfach ist, finden wir so oft neue Lösungen, statt Dinge hinzunehmen.

#3 Werte-basierte Erziehung

Millennials versuchen, die Verantwortung für die Probleme der Welt zu übernehmen und das spiegelt sich auch in der Erziehung unserer Kinder: Umweltbewusstsein, Nachhaltigkeit, Diversity, Toleranz – das sind für uns Millennials mehr als Buzzwords. Wir probieren, was wir können: Ökowindeln, Montessori-Spielzeug und Kinderbücher über Mitgefühl wurden von uns und für uns erfunden!

#4 Fokus auf Bildung

Um bei Montessori zu bleiben: Wir Millennials sind sehr fokussiert auf die Bildung unserer Kinder. Dabei sind für uns nicht (nur) Noten entscheidend, sondern die Qualität der Einrichtung, der Umgang mit Werten und die kindgerechte Umgebung. Wir sind involviert in Kitafeste, Hausaufgaben, Schul-Events und WhatsApp-Gruppen. Auch wenn es uns den letzten Nerv kostet und wir uns manchmal fragen, warum wir das eigentlich machen.

Jennifer Kober

Wir Millennial-Eltern ...

... fühlen uns nicht nur oft missverstanden, wir werden es auch. Mit unserer anderen Weise, Familie, Werte und Erziehung zu denken, stehen wir aber natürlich nicht alleine da – sie basieren nicht (nur) auf unseren individuellen Erfahrungen, sondern einem sozialen, ökonomischen und auch technischen Wandel.

Es gibt neue Mittel und Wege für uns, Informationen und Gleichgesinnte zu finden. Aber auch, um unseren Alltag anstrengender zu machen (die ständige Erreichbarkeit z. B.). Und wir müssen auf komplexe Entwicklungen, die seit unserer Kindheit passiert sind, reagieren, auch wenn wir keinen Fahrplan haben.

Deshalb: Selbst, wenn wir ihn nicht einfordern (wir sind und bleiben nun mal selbstkritische und selbstironische Millennials), verdienen wir jede Menge Respekt, statt Hohn und Unverständnis: für die Arbeit und Anstrengung, die wir bei so hohen gesellschaftlichen Ansprüchen in unser Parenting und den Familienalltag stecken. Und dafür, dass wir es wenigstens probieren, neue Wege zu suchen, statt uns mit den überholten zufriedenzugeben.

Jennifer Kober

#5 Teilen des Mental Loads

Ja, wir sind immer noch weit von Equal Care entfernt. Aber Millennial-Väter sind mehr als zuvor an der Fürsorge-Arbeit und am Mental Load der Familie beteiligt. Und Millennial-Mums fordern ihr Recht auf gemeinsames Parenting lautstark ein. Wir sind die erste Eltern-Generation, die beiden Begriffen einen Namen gibt und die Ungleichheit offen benennen kann. Und so kommen unsere Kinder in den Genuss einer gerechteren Aufteilung zu Hause. Und von mehr Zeit mit beiden Elternteilen.

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#6 Streben nach Work-Life-Balance

Wir wissen: Familie und Fulltime-Jobs sind anstrengend, aber oft ist das (nicht nur) aus finanziellen Gründen nicht anders zu lösen. Allerdings sind wir die erste Elterngeneration, die sich mit der Balance aus Arbeit und Familienleben auseinandersetzt.

Wir wollen für unsere Kinder da sein und setzen uns für flexible Arbeitszeiten, Homeoffice und die Sichtbarkeit von Familien in der Gesellschaft ein. Wir wissen, was unsere Freizeit wert ist und wollen uns aktiv für unsere Kinder einsetzen, so gut wir können.