Langeweile in der Kindheit? Unvorstellbar, denn irgendwie hatten wir immer was zu tun. Uns reichte eine verbeulte Getränkedose, um spontan ein Fußballspiel zu starten. Viele Kids spielen heute lieber mit dem Smartphone, dabei sollten sie es mal mit den Kinderspielen aus unserer Zeit versuchen.
Wir gehen auf Retro-Reise und stellen dir zwölf vergessene Kinderspiele vor, die wir auf jeden Fall wiederbeleben sollten!
#1 Gummitwist
Ein Gummiband aus Omas Nähkästchen und eine Kindergruppe – mehr brauchte es für Gummitwist nicht. Das Band wurde zwischen den Beinen zweier Kinder gespannt, ein drittes Kind sprang nach vorgegebenen Mustern. Nach jedem erfolgreichen Durchgang wurde das Gummi höher gespannt. Sei ehrlich, spätestens bei "Oberpo" war Schluss, oder?
#2 Blinde Kuh
Ein Kind bekam die Augen verbunden, die anderen wichen der "Blinden Kuh" vorsichtig und leise aus. Je nach Spielvariante machten wir leise Geräusche, um der suchenden Person unsere Anwesenheit und den Standort zu signalisieren. Sobald ein Kind gefangen und erkannt wurde, schlüpfte es in die Rolle der blinden Kuh. Alles, was wir für Gelächter und Heiterkeit brauchten, war ein blickdichter Schal.
#3 Himmel und Hölle
Für Himmel und Hölle malten wir mit Kreide (zur Not auch mit einem malenden Stein) ein Spielfeld mit nummerierten Kästchen auf den Boden. Jedes Kästchen steht für einen Himmel und eine Hölle. Wer an der Reihe war, warf einen Stein ins erste Kästchen und musste einbeinig von Feld zu Feld hopsen. Die Linien durften nicht berührt werden. In der nächsten Runde wurde der Stein ins zweite Kästchen geworfen und weitergehopst. Wer alle Durchgänge fehlerfrei schaffte, war Gewinner*in der lustigen Hopserei.
#4 Brennball
Erinnerst du dich noch an den Sportunterricht? Brennball war in den 80er-Jahren ein Klassiker. Das Spiel war eine Mischung aus Völkerball und Baseball. Ein Team schlug den Ball und begann eine Runde ums Spielfeld zu laufen. Die Gegner*innen fingen oder sammelten den Ball ein und brachten ihn auf schnellstem Wege in die Base. Zum Gewinnerteam wurde gekürt, wer als erstes mit allen Spieler*innen die Runde ums Feld gedreht hatte.
#5 Verstecken
Ist das Versteckspiel von früher schon Retro oder wird es heute noch gespielt? Beim Verstecken auf dem Schulhof musste einer suchen, während alle anderen hinter Bäumen, unter Bänken und in sonstigen Nischen verschwanden. Nur wenn mindestens ein verstecktes Kind gefunden wurde, war die suchende Person erlöst. Sie durfte sich dann selbst ein Versteck suchen.
#6 Fangen
So simpel und doch so lustig. Fangen war ein ständiger Begleiter auf dem Schulhof, das Spiel wurde in zahlreichen Varianten gespielt. Anfang der 90er war es ein starker Trend, nach Geschlechtern zu unterteilen. In einer Pause fingen die Mädchen die Jungs, in der nächsten war es umgekehrt. Wer erwischt wurde, musste stehenbleiben bis er oder sie von jemand anderem erlöst wurde.
#7 Sackhüpfen
Wir brauchten lediglich zwei große Jutesäcke und eine mit Stöcken und Steinen abgemessene Strecke, schon ging der Spaß los. Immer paarweise kletterten wir in den Sack und hüpften um die Wette. Das Gelächter war groß, wenn wir wieder und wieder die Kontrolle über unseren Sack verloren und auf der Erde herumkullerten. Geschicklichkeit und jede Menge Spaß waren bei diesem Kindheitsspiel garantiert.
#8 Eierlauf
Dieses Spiel war Kult auf unseren Kindergeburtstagen. Zwei Löffel und zwei Eier reichten, schon ging der Spaß los. Auf einer festgelegten Strecke liefen wir um die Wette, die Spieler*innen balancierten dabei jeweils ein Ei auf einem Esslöffel. Fiel es herunter, war die Runde vorbei und das gegnerische Kind gewann. Im Sinne der Nachhaltigkeit solltest du dieses Spiel mit gekochten Eiern nachspielen, denn die kannst du hinterher verspeisen.
#9 Seilspringen
Ein langes und dickes Tau und mindestens drei Kinder waren nötig, um beim Seilspringen kräftig aus der Puste zu kommen. Zwei drehten das Seil, die dritte Person sprang mit lustigen Reimen immer wieder darüber. Es gab verschiedene Varianten und Schwierigkeitsgrade. Spätestens beim Überspringen auf einem Bein war mit der Runde schnell Schluss und das nächste Kind kam an die Reihe.
#10 Tauziehen
Bei diesem lustigen Spiel war ein schmutziger Hosenboden garantiert. Zwei etwa gleichstarke Gruppen zogen links und rechts an einem Seil. In der Mitte befand sich eine Markierung auf dem Boden. Das konnte ein Strich mit Kreide sein oder auch ein Stock. Sobald eine Gruppe die andere vollständig über die Linie gezogen hatte, war die Runde beendet und die stärkere Gruppe wurde gekürt.
#11 Stille Post
Für dieses lustige und einfache Spiel brauchten wir nichts, außer eine Gruppe an Mitspieler*innen. Wir saßen alle im Kreis, einer dachte sich dann ein Wort aus und flüsterte es dem Sitznachbarn oder der Sitznachbarin ins Ohr. Das ging immer so weiter, bis das letzte Kind der Reihe oder des Kreises das gehörte Wort aussprach. In den meisten Fällen kam es zu deutlichen Abweichungen, aus einem Ball wurde hier schnell ein Knall oder ähnliches. Noch lustiger und schwieriger war das Spiel mit ganzen Sätzen.
#12 Seven Up
Am letzten Tag vor den großen Ferien wurde auch im Unterricht oft gespielt. Seven Up war ein Klassiker, bei dem meist fünf Kinder nach vorn treten mussten, die anderen legten ihre Köpfe aufs Pult und streckten die Hand nach vorne. Der Daumen wurde nach oben gestreckt, die fünf Spieler*innen liefen nun durch die Klasse. Jeder durfte ein Kind antippen, das seinen Finger dann einzog. Nun folgte die große Raterunde, wer auf wessen Daumen getippt hatte. Nur wer richtig riet, durfte in der nächsten Runde selbst losziehen und tippen.
Fünf Disziplinen für die Kleinsten
Viele der vergessenen Spiele stammten seinerzeit vom Schulhof. Auch für Kleinkinder gibt es coole Disziplinen, mit denen sie sich draußen und drinnen beschäftigen können. Wir stellen dir fünf davon im obigen Video vor. Lust auf weitere Anregungen? Dann schau dir unsere empfohlenen Artikel an: