Die Lage ist angespannt. Einerseits laufen gerade schon Diskussionen heiß wer wann warum wie die Heizung hochgedreht hat, andererseits versuchen viele genau diesen Moment aus Sorge um die Abrechnung möglichst lange hinauszuschieben. Niemand wird ohne Heizung durch den Winter kommen, aber mit unseren 8 Tipps könnt ihr zumindest stundenweise ohne Heizung heizen und Schimmelgefahr trotzdem vorbeugen.
1. Zwiebellook rocks
Als Kind haben wir diese Form des Anziehen meistens gehasst. Unterhemd unter Pulli und Strickjacke, lange Unterhosen oder Strumpfhosen unter der Hose. Aber tatsächlich hilft der Zwiebellook euch jetzt dabei das Heizen zumindest ein bisschen in die Zukunft zu verschieben. Einer ausgekühlten Wohnung werdet ihr damit natürlich wenig entgegensetzen können, aber eingekuschelt in eine Strickjacke, ein zweites Paar Socken und mit Hausschuhen an den Füßen, könnt ihr das heizen immerhin ein bisschen verzögern.
Das Prinzip Zwiebellook solltet ihr übrigens den gesamten Winter über beibehalten, denn auch wenn Heizen ohne Heizung nicht drin sein wird, niemand muss die eigenen vier Wände so warm heizen, dass man im T-Shirt hier sitzen kann.
2. Heizlüfter anschaffen
Ok, zugegeben, so richtig nachhaltig ist diese Lösung nicht. Zurecht regt sich massiver Widerstand gegen die Heizpilze und Heizstrahler vor Restaurants und Bars, die dafür sorgen, dass man länger draußen sitzen kann. Kurzfristig zuhause eingesetzt, könnt ihr eure Räume aber ohne Heizung heizen. Da der Gaspreis deutlich teurer ist als Strom, könnt ihr hier ein paar Euro einsparen.
Wichtig aber: Ein Heizlüfter ist preiswert in der Anschaffung, braucht aber ordentlich Strom um ein Zimmer aufzuheizen. Solltet ihr es noch nicht getan haben, wechselt zu einem Ökostromanbieter und nutzt den Heizlüfter nur stundenweise und punktuell, weil eure Stromrechnung sonst in extreme Höhen getrieben wird.
3. Auf gute Isolierung achten
Gerade in diesem Winter werden viele darauf achten, ob es nicht irgendwo in der Wohnung oder im Haus doch noch Schwachstellen im Bereich der Isolierung gibt. Undichte Fenster könnt ihr mit Gummidichtungen abdichten, für euren kalten Fußboden könntet ihr Korkplatten besorgen. Das sieht nicht besonders hübsch aus, isoliert eure Wohnung aber ein Stückweit gegen Fußkälte. Alternativ wäre jetzt die Zeit für einen kuscheligen Teppich.
4. Heizstrahler reanimieren
In vielen Familien hielt mit der Geburt des ersten Kindes auch ein Babyheizstrahler Einzug. Manche schwören darauf, andere haben diesen Teil der Baby-Erstausstattung dann irgendwie doch nie genutzt. Wenn das Teil noch bei euch rumliegt, könnt ihr es für kurzfristige Heizaktionen reanimieren und in die Steckdoese einstecken. Vergesst aber nicht: Ihr verbraucht zwar kein Gas mit dem Strahler, aber Strom. Wirklich nachhaltig ist diese Variante also auch nicht.
5. Mit dem Backofen heizen
Ok, auch der Tipp hat natürlich seine Grenzen, denn niemand kann eine ganze Wohnung mit dem Backofen heizen. Und natürlich kostet das Heizen ohne Heizung auch in dem Fall Strom. Aber wenn ihr beispielsweise Obst und Gemüse trocknen wollt und keinen Dörrautomaten zur Verfügung habt, dann müsst ihr sowieso die Ofentür offen lassen, damit die Feuchtigkeit im Ofen entweichen kann. Und mit dieser Wärme bekommt ihr zeitweise eure Küche angenehm war.
6. Kotatsu – Vorbild Japan
In vielen japanischen Häusern gibt es keine Zentralheizung, sondern nur eine Klimaanlage. Das kann im Herbst und Winter schon mal unangenehm werden, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Man kann die Klimaanlage zwar so umstellen, dass sie wärmere Luft ausstößt, aber das ist ungemütlich und je nach Größe des Zimmers auch nicht wirklich effektiv.
Was dagegen hilft? Ein Kotatsu. Dabei handelt es sich um einen beheizten Tisch der in der Mitte des traditionell japanischen Zimmers auf Tatamimatten steht und an dem alle Bewohner*innen des Hauses oder der Wohnung Platz nehmen können.
Unter dem Tisch befindet sich ein elektrisches Heizelement, dass die Umgebung wärmt. Die Kotatsu werden mit einer Decke verkauft, so dass ihr eure Füße oder auch den Unterkörper unter das Gestell schieben und euch dann mit der Decke einkuscheln könnt. Die Decke ist groß und lang genug, dass mehrere Familienmitglieder unter ihr Platz finden und allen mollig warm ist.
Großer Fan
So heiß wie es in Japan im Sommer ist, so kühl wird es dann auch in Herbst und Winter. Ich erinnere mich sehr gern an die Abende unter dem Kotatsu mit meinen Freund*innen. Zunächst fand ich das extrem merkwürdig, dass der restliche Raum kühl bleibt und der Tischofen genügen soll. Aber in der Praxis zeigte sich: Das funktioniert und führte zu vielen warmen Erinnerungen.
Teil des "Geheimnisses" ist aber auch, dass Tatamimatten an sich weniger stark auskühlen als deutsches Parkett oder Laminat das tut.
7. Tee & Suppe & Wärmekissen
Was den Japaner*innen ihr Kotatsu ist uns Deutschen das Wärmekissen oder die Wärmflasche. Und natürlich sind auch diese Hilfsmittel eine Möglichkeit, wie wir uns einheizen können. Mit Suppe oder einem warmem Tee im Bauch braucht es, zeitlich sehr begrenzt, auch weniger Heizung. Der Tipp bringt euch sicherlich nicht über Tage, aber ein paar Stunden spart ihr mit Wärmekissen und Co auch an der Heizung.
8. Überwintern im Warmen
Gut, der Tipp lässt sich leider nicht so wirklich für alle umsetzen. Aber wer das nötige Kleingeld und die Flexibilität hat, für den kann das Thema Heizen ohne Heizung einfach komplett überflüssig werden. Die Lösung: Ab in den Süden. Wer mehrere Monate in einer warmen Umgebung leben kann und will, der kann auf diese Weise dem deutschen Winter komplett enfliehen und sich an den Traumzielen dieser Welt eine gute Zeit machen.
Mehr Spartipps gesucht? Im Video seht ihr mit welchen Tipps ihr im Supermarkt sparen könnt:
Bildquelle: getty images / iStock / Getty Images Plus / Liudmila Chernetska