In einem BBC-Interview machte Prinz Charles nun Druck in Sachen Klimaschutz und formulierte dabei eine klare Bitte an die Bevölkerung.
Kaum ein Thema beschäftigt uns in den letzten Monaten so viel und so emotional wie der Klimawandel. Was wir als Gesellschaft tun können und müssen, um den Klimawandel zu bremsen, dazu hat auch das britische Königshaus eine klare Meinung, wie ein BBC-Interview mit Prinz Charles nun zeigte.
Kurz vor Beginn der Weltklimakonferenz, die am 31. Oktober in Glasgow startet, erklärte der älteste Sohn der Queen, dass er den Frust verzweifelter Klimaaktivist*innen nachvollziehen könne: "All diese jungen Leute haben das Gefühl, dass nie etwas passiert, also werden sie natürlich frustriert. Ich verstehe das total, wenn niemand zuhört und sie sehen, wie ihre Zukunft komplett zerstört wird."
Prinz Charles könne auch verstehen, warum Gruppen wie Extinction Rebellion ihre Proteste auf die Straße bringen, er finde aber Aktionen wie Straßenblockaden "nicht hilfreich". Er sehe diese Protestform als destruktiv an und sprach sich für konstruktiveren Widerstand aus.
Prinz Charles ruft zu Veggie Days auf
Auf die Frage, was er selbst tue, um seinen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern, erklärte Prinz Charles, dass er seine Ernährung umgestellt habe: An zwei Tagen pro Woche esse er kein Fleisch und keinen Fisch mehr, an einem anderen Tag verzichte er auf Milchprodukte. "Wenn mehr Leute das tun würden, würde das den Druck auf die Umwelt stark reduzieren", sagte er. Durch eine vegetarische oder vegane Ernährung könnten alle gemeinsam einen Teil dazu beitragen, die Klimaprobleme besser in den Griff zu bekommen.
"Es beginnt bereits, katastrophal zu werden"
Insgesamt sieht Prinz Charles jedoch nicht nur jeden Einzelnen in der Verantwortung, etwas zu ändern, vor allem Unternehmen seien aufgerufen, endlich mehr Maßnahmen zum Klimaschutz zu ergreifen. Die Einbeziehung von Wirtschaftsführern sei bei der Bekämpfung des Klimawandels von entscheidender Bedeutung. Er befürchte, dass viele Geschäftsleute Umweltfragen immer noch nicht die Priorität einräumten, die sie verdienten. Die vielen wichtigen jungen Leute, die sich wirklich um Umweltfragen kümmern, seien "noch nicht ganz an die Spitze gekommen, um einen grundlegenden Unterschied zu machen."
Die Klimakonferenz von Glasgow sieht er als "Saloon der letzten Chance" an und sagte, es wäre "eine Katastrophe", wenn die Welt nicht zusammenkäme, um den Klimawandel zu bekämpfen. "Es beginnt bereits, katastrophal zu werden, weil nichts in der Natur den Stress überleben kann, der durch diese Wetterextreme entsteht", so der 72-Jährige.
Fünf einfache Tipps, wie ihr im Alltag etwas für die Umwelt tun könnt, seht ihr hier:
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