Manchmal läuft das erste Halbjahr in der Schule nicht so, wie unsere Kinder und wir uns das vorstellen. Aber bloß keinen Stress: Im zweiten Schulhalbjahr bleibt noch genug Zeit, um Probleme anzugehen und richtig durchzustarten. Mit diesen 5 Expert*innen-Tipps unterstützen wir unsere Kinder dabei optimal.
#1 Ruhig bleiben!
Klar, so ein vermasseltes Halbjahreszeugnis kann einen im Familienalltag schon mal aus den Socken hauen. Vor allem natürlich, wenn uns Eltern nicht klar war, wie es um die schulischen Leistungen unseres Kindes wirklich steht. Trotzdem: Lasst uns ruhig bleiben, um unser Kind nicht noch mehr zu verunsichern. Das empfiehlt auch Tobias Lampe, Leiter der Studienkreis Online-Nachhilfe: "Wichtig ist, keine Panik entstehen zu lassen. Meist ist das Kind bereits niedergeschlagen genug, es braucht an dieser Stelle vor allem positive Unterstützung und keinen zusätzlichen Druck." So schaffen wir auch die perfekte Basis für Tipp zwei.
#2 Das Gespräch mit dem Kind suchen
Ein Gespräch mit unserem Kind steht jetzt natürlich ganz oben auf der Liste. Dafür braucht es einen entspannten Rahmen, zum Beispiel bei einer Tasse Kakao oder gemütlich auf der Couch. Vielleicht weiß euer Kind ja selbst schon den Grund, warum die Noten im ersten Halbjahr nicht so gut waren oder sich (weiter) verschlechtert haben? Oder gab es Ärger mit Klassenkammeraden, einer Lehrerin?
Allerdings sollten wir auch nicht zu viel erwarten: Vor allem (aber nicht nur) jüngere Kinder haben Schwierigkeiten, sich einzuschätzen oder Probleme zu benennen. In diesen Fällen empfiehlt Gymnasiallehrerin Konstanze Jakubowski, das Kind ganz konkret zu fragen: "Was würde Dir helfen?" Oder wir Eltern versuchen, die Situation sachlich zu analysieren. Dabei können laut Tobias Lampe folgende Fragen unterstützen: "Warum sind die Noten in bestimmten Fächern schlecht? Ist das Lerntempo in der Schule zu schnell? Gibt es außerschulische Faktoren, die die schlechten Noten beeinflussen?" Mit diesem Wissen könnt ihr dann unseren dritten Tipp in Angriff nehmen.
#3 Einen Termin mit Klassenlehrerin oder Fachlehrer vereinbaren
Wenn euch die Noten im Halbjahreszeugnis stark verunsichern oder auch eine schriftliche Beurteilung, dann ist ein Gespräch mit dem Klassenlehrer oder der Fachlehrerin wichtig. Und da sollte (natürlich nach Absprache mit allen Beteiligten) auch das Kind dabei sein, meint Konstanze Jakubowski: "Die Pädagogen können meist ganz konkret weiterhelfen, wie sich das Kind in einem Fach verbessert. Und sie wissen, wo es gilt Lücken zu schließen und welche Arbeitsmaterialien dabei nützlich sind."
Natürlich kann es in einem solchen Gespräch auch um einen Schulwechsel gehen. Oder gibt es Anzeichen für Mobbing, Angst vor Prüfungen oder Schulangst, dann kann es sinnvoll sein, eine(n) Schulsozialarbeiter*in ins Boot zu holen.
#4 Nachhilfe-Angebote ausprobieren
Auch Eltern wissen ja bekanntlich nicht alles und können wahrscheinlich auch nur bedingt in allen Fächern helfen. Und nicht selten fehlt auch einfach die Zeit. Deswegen kann Nachhilfe eine gute Lösung für unsere Kinder sein, Versäumtes aufzuholen und so im zweiten Halbjahr wieder in die Spur zu kommen.
Vielleicht gibt es ältere Schüler*innen, die sich gerne mit etwas Nachhilfe etwas dazu verdienen wollen. Dazu Tobias Lampe: "Bei einer einzigen Vier in der Matheklausur braucht ein Kind nicht gleich professionelle Lernhilfe. Es ist aber ratsam, die Situation stetig zu verfolgen und gegebenenfalls zumindest für einige Unterrichtsstunden Nachhilfe zu buchen. Spätestens wenn sich schlechte Noten manifestieren, ist Unterstützung zwingend notwendig. Entstandene Lernlücken müssen gefunden und geschlossen werden, um den Anschluss nicht zu verlieren." Und das geht laut Experte nicht ohne echte Profis: "Wir achten darauf, dass unsere Tutor*innen fachlich sowie pädagogisch geprüft sind. Darüber hinaus muss bei einem digitalen Lernangebot wie unserem die Technik einwandfrei funktionieren und leicht bedienbar sein."
#5 Gemeinsam dranbleiben!
Wichtig ist, dass wir gemeinsam mit unseren Kindern dran bleiben am Lernen und der Schulkram im Alltagsstress nicht (wieder) in den Hintergrund gerät. Wir können uns zum Beispiel immer mal wieder die Hausaufgaben zeigen lassen oder auch Verständnisfragen zum Unterricht stellen. Dann können die Kleinen uns was erklären, ein echter Selbstbewusstseins-Booster!
Toll ist auch, wenn wir zu Hause digitale Medien zum Üben bereitstellen, eine willkommene Abwechslung zum klassischen Unterricht. Dazu zum Abschluss noch ein Tipp vom Experten Tobias Lampe: "Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an Tools, die Schüler*innen beim Lernen unterstützen. Hilfreich sind Lernapps mit Lernmaterialien, Kursen und Videos. Schüler*innen sollten sich dabei vor allem die Frage stellen, welcher Lerntyp sie sind und auf dieser Basis das passende Tool wählen."
In unserem Video erfahrt ihr jetzt noch mehr übers Lernen: Nämlich 7 unglaubliche Fakten wie Kinder lernen:
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