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Eltern-Ratgeber

ADHS Erziehungsfehler: Was ihr richtig & falsch machen könnt

ADHS Erziehung
© Gettyimages/dragana991

ADHS ist eine Stoffwechselstörung im Gehirn, trotzdem fragen sich viele Eltern, ob ADHS ein Erziehungsfehler sein kann. Liegt es daran, dass ich mein Kind zu viel Fernsehen lasse oder zu viel schimpfe? Nein. Trotzdem lässt sich in der Erziehung an ein paar Stellschrauben drehen: Was ihr für euer ADHS-Kind tun könnt, damit es im Alltag gut zurechtkommt.

Falsche Erziehung – hat mein Kind deshalb ADHS?

Niemand erzieht perfekt, deshalb macht euch keine Vorwürfe, wenn ihr erste ADHS-Symptome beim Kind erkennt oder bereits eine Diagnose erhalten habt.

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Das Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom ist eine angeborene Stoffwechsel-Störung, für die Eltern oder deren Erziehung nicht zu verantworten sind. Das ist erst einmal Fakt. Wo Eltern aber durchaus Verantwortung übernehmen können und sollten, ist im Umgang mit ihrem ADHS-Kind.

ADHS Erziehungtipps: Was hilft (m)einem ADHS-Kind?

Auf die Frage „Wie erzieht man ADHS-Kinder?“ gibt es keine Pauschalantwort. Sicher ist aber, dass ADHS-Kinder Zuspruch, Verständnis und vor allem Aufklärung brauchen, damit sie verstehen, was mit ihnen los ist und warum sie sich mit manchen Aufgaben vielleicht schwerer tun als ihre Freunde oder Klassenkameradinnen:

Das hilft ADHS-Kindern:

  • Verständnis und Einsicht sind die Grundpfeiler für die Unterstützung eures ADHS-Kindes
  • Besprecht Probleme und Schwierigkeiten, bevor sie eskalieren
  • Arbeitet an euch selbst und hinterfragt Bewältigungsstrategien, wenn sie nicht funktionieren
  • Klärt euer Kind über ADHS auf und informiert euch (z.B. in diesem Podcast des ADHS-Infoportals)
  • Klare Familienregeln helfen eurem Kind bei der täglichen Navigation durch den Alltag: So stellt ihr gemeinsam Familienregeln auf
  • Feste Routinen unterstützen beim besseren Konzentrieren und schaffen Klarheit im Kopf (führt z. B. einen festen Wochenplan ein)
  • Macht viele Bewegungspausen und denkt über die Mitgliedschaft in einem Sportverein nach
  • Führt ein Belohnungssystem für erwünschtes Verhalten ein, z.B. mit Stickern oder gemeinsamer Spielzeit
  • Sucht euch Hilfe beim Therapeuten, der Kinderpsychologin oder in der Erziehungsberatungsstelle

In vielen Städten gibt es kostenlose Erziehungsberatungsstellen und sozialpädiatrische Zentren (SPZ), die euch an Fachleute weiterleiten können, aber direkte Hilfestellungen geben.

Guck mal, hier im RehaKids-Forum könnt ihr euch direkt online mit anderen Betroffenen austauschen.

Wichtig zu wissen: Eure Erziehung ist nicht Verursacher von ADHS, im Gegenteil: Ihr könnt einen positiven Einfluss auf den Verlauf nehmen! Übermäßiger Medienkonsum z. B. kann die Ausprägung vom ADHS erhöhen. Helft ihr eurem Kind aber, mit seinem ADHS im Alltag gut umgehen zu können, wird sich das positiv auf euer ganzes Familiengefüge und die Zukunft eures Kindes auswirken.

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ADHS-Erziehungsfehler: Das kann ich in meiner Erziehung vermeiden

Auf der anderen Seite gibt es Erziehungsverhalten, das ihr vermeiden solltet, um die Probleme eures Kindes nicht zu verstärken:

  • ADHS-Symptome ignorieren oder nicht wahrhaben wollen
  • Erwartungen an euer Kind haben, ohne konkrete Hilfsangebote zu machen
  • Bestrafung für ADHS-typisches Verhalten
  • Sich auf der Diagnose „ausruhen“, anstatt Stress- und Frustsituationen zu überdenken
  • Zu viel Bildschirm-Zeit fürs Kind, ständige Reizüberflutung
  • Keine feste Tagesstruktur einführen
  • Inkonsequent sein
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ADHS ist kein Erziehungsfehler, dennoch seid ihr als Eltern in der Pflicht, euer Kind zu unterstützen. Ob das in Form einer Vorstellung beim Kinderpsychologen, einer (medikamentösen) Therapie oder erst einmal nur von verstärkter Aufmerksamkeit und der Umstrukturierung eures Tagesablaufs ist, liegt an eurem Leidensdruck.

Der Alltag mit ADS- oder ADHS-Kind kann fordernd und anstrengend sein. Wenn du überfordert bist, hole dir Hilfe. Dein Kind kann nichts dafür.

Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an Ärztinnen oder Psychologen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

Quellen: adhs-infoportal.de, adhspedia, ADHS Kompakt e. V.

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Mache hier den Test: Sei ehrlich, wie oft konsumiert dein Kind am Tag Tablet, TV, Smartphone und Co.?

Okay oder nay: Wie viel Bildschirmzeit ist gesund für ein kleines Kind?

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