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FAQ für Eltern

Alkopops: Alles was du übers Trendgetränk wissen musst

Alkopops: FAQ
© getty images / bernardbodo

Alkopops waren vor einigen Jahren in aller Munde. Dann wurde es ruhig um die Partygetränke. Still und heimlich sind sie aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden. Zu Unrecht: Bei Jugendlichen sind sie nach wie vor sehr beliebt. Woran das liegt und was du beachten solltest, wenn du mit deinem Kind über Alkopops sprichst.

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Eltern haben Vorbildfunktion

Wir glauben gerade beim Thema Alkohol an die Vorbildfunktion der Eltern. Du solltest mit deinem Kind sprechen, wenn du merkst, dass es Alkohol trinkt, wenn du dir Sorgen machst, dass sich eine Abhängigkeit entwickeln könnte. Auch mit 16, 17 Jahren brauchen Jugendliche den Rückhalt aus der Familie und deine Hilfe, sich zwischen Eigenwahrnehmung und Gruppendruck zurechtzufinden. Außerdem solltest du dich vielleicht auch an die eigene Nase fassen und deinen eigenen Alkoholkonsum im Blick haben. Hier die wichtigsten Fragen zu Alkopops und ein paar Tipps, wie man mit dem Thema umgehen kann.

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Alkopops: Was ist das?

Alkopop ist das eingedeutschte Wort einer englischen Wortschöpfung. "Alcopop" ist eine Zusammensetzen der Worte "Alcohole" und "Pop". Dabei meint "Pop" in diesem Zusammenhang Limonade, nicht die Musikrichtung. Bei Alkopops handelt es sich um bereits vom Hersteller abgefüllte Getränke, in denen Limonade mit starken Alkoholika wie Rum oder Wodka vermischt sind.

Warum sind Alkopops so beliebt?

Sie sind süß. So süß, dann man den eher bitteren Alkohol gar nicht mehr schmeckt. Das machte sie zu einem sehr beliebten Partygetränk. Gleichzeitig inszenierten Hersteller ihre Getränke eine Zeit lang als Lifestylegetränk für eine jüngere Zielgruppe. Alkopops gehörten eine Weile auch bei Jüngeren zum Partywochenende dazu. Und in ist, gerade bei Jugendlichen ja oft, was die Peergroup gut findet. Ob es der Einzelne nun mag oder nicht.

Warum sind Alkopops so gefährlich?

Die Tatsache, dass man den Alkohol gar nicht schmeckt, macht die Getränke so gefährlich. Das kann dazu verleiten mehr zu trinken, als man eigentlich verträgt. Insbesondere für Jugendliche ist das sehr gefährlich, weil die meist ihr eigenes Limit gar nicht kennen. Wenn in einem süßen Partydrink der bittere Alkohol nicht mehr zu schmecken ist, dann besteht die Gefahr, Alkopops wie Limonade zu konsumieren und sehr betrunken zu werden. Außerdem gelangt der Alkohol durch den Zucker und die Kohlensäure schneller ins Blut.

Machen Alkopops abhängig?

Jugendliche kommen, auch durch Alkopops, immer früher mit starkem Alkohol in Kontakt. Für einige Wissenschaftler steht fest, dass diese Getränke eine Einstiegsdroge sein können. Es tritt schnell einen Gewöhnungseffekt ein. Untersuchungen haben gezeigt, dass Jugendliche, die Alkopops trinken, anderen starken Alkohol nicht trinken würden.

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Ab wann darf man Alkopops trinken?

Bis 2004 durften Alkopops an Jugendliche ab 16 Jahren verkauft werden. Das war ungewöhnlich, weil die Getränke ja starken Alkohol wie Rum enthielten. Dann wurde das Gesetz geändert und eine Steuer, die sogenannte Alkopopsteuer eingeführt. Seitdem dürfen nur Menschen ab 18 Jahren diese Partygetränke kaufen. Im Zuge dessen wurden übrigens auch die Preise für diese Getränke angehoben, um den Kauf für Jugendlicher weniger attraktiv zu machen.

Können Jugendliche Alkopops kaufen?

Jein. Generell dürfen Jugendliche ab 16 Jahren Bier oder Wein kaufen aber keinen starken Alkohol. Wie schon erklärt, dürfen Alkopops erst an über 18-Jährige verkauft werden. Allerdings versuchen einige Hersteller die Alkopopsteuer zu umgehen, und ihre Mixgetränke auf der Basis von Bier oder Wein herzustellen. Dann ist der Verkauf, anders als bei Branntweinmixgetränken, auch an Jugendliche ab 16 Jahren erlaubt.

Sind Alkopops in Deutschland verboten?

Nein, sie sind nicht verboten, allerdings mittlerweile viel seltener in den Spirituosenregalen zu finden als noch vor wenigen Jahren. Es scheint sich für die Hersteller nach dem Verbot des Verkaufs an unter 18-Jährigen weniger zu lohnen, diese zu bewerben. Die Verkäufe sind seit 2005 drastisch zurückgegangen, einige großen Marken stellten die Produktion komplett ein.

Wie viel Prozent haben die Mixgetränke?

Der Alkoholgehalt variiert von Hersteller zu Hersteller minimal. Im Schnitt sind knapp sechs Prozent Alkohol in einer 0,3-Liter-Flasche. Das ist die gängige Verkaufsgröße. Zum Vergleich: Dieser Alkoholgehalt entspricht zwei Gläsern Schnaps.

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Weißt du, ob und was dein Nachwuchs an Alkohol trinkt? Vielleicht kann dieser Artikel ein Gesprächsangebot sein, um euch gemeinsam diesem Thema zu nähern. Jugendliche sollen sich ausprobieren, nur so lernen sie auch ihre eigene Grenzen kennen. Wichtig ist, dass ihr im Kontakt bleibt, denn dann, wenn Jugendliche beginnen Alkohol allein zu trinken, dann wird es sehr schnell gefährlich. Lass dein Kind nicht allein.

Andrea Zschocher

Alles in Maßen

An Alkopops kann ich mich tatsächlich noch gut erinnern. Sie waren plötzlich da, gefühlt alle tranken sie. Ich nicht, weswegen ich für diesen Artikel so gar nicht auf persönliche Erfahrungen zurückgreifen kann. Ich habe sehr wenig Alkohol in meinem Leben getrunken und war und bin damit immer die eine Ausnahme auf jeder Party. Meinen Kindern möchte ich, wenn sie in dem Alter sind, wo Alkohol interessant wird, mitgeben, dass sie keinem Gruppenzwang folgen sollten. Bei Genussmitteln gilt: Alles in Maßen. Und ich hoffe, das kann ich meinen Kindern auch vermitteln.

Andrea Zschocher