Mit "Pikmin 4" ist vor Kurzen ein kunterbuntes Strategiespiel von Nintendo erschienen, das kindgerechter nicht sein könnte. Wir haben das Spiel getestet.
Bei "Pikmin 4" handelt es sich um ein Videospiel mit USK-Empfehlung ab 6 Jahren, welches am 21. Juli 2023 für die Nintendo Switch erschienen ist. Das Spielprinzip kombiniert Echtzeitstrategie, Ressourcenmanagement und Puzzle-Elemente. Ein Koop-Modus ist ebenfalls mit dabei und wurde ausgiebig von uns getestet. Ihr könnt euch das Spiel zum Beispiel hier bei Amazon kaufen.
Ist die Handlung von "Pikmin 4" für Kinder? – Wir haben angespielt
In "Pikmin 4" übernehmt ihr die Rolle eines neuen Rekruten oder einer neuen Rekrutin, die sich auf die Suche nach Captain Olimar und einer Crew, die auf einem Planeten Schiffbruch erlitten hat, befinden.
Euch hilft nicht nur euer treuer Rettungshund Otschin, sondern auch winzige Kreaturen namens Pikmin, welche ihr rekrutieren müsst, um verschiedene Aufgaben zu erfüllen und Rätsel zu lösen. Dabei gibt es unterschiedliche Pikmin-Arten, die jeweils eine andere Spezialität besitzen und euch so auf ihre Art und Weise unterstützen.
Es gibt die roten Pikmin, die feuerresistent sind. Die gelben Pikmin, die nicht nur resistent gegen Elektrizität sind, sondern auch noch sehr weit hochgeworfen werden können. Blaue Pikmin können tauchen und somit Aufgaben unter Wasser lösen. Eis-Pikmin können nicht einfrieren. Im Gegenteil: Sie können nicht nur Gegner, sondern sogar ganze Seen zu Eis werden lassen, damit ihr drüber laufen könnt. Fels-Pikmin können Glaswände zerbrechen und sind ziemlich starke Kämpfer. Weiße Pikmin greifen nicht nur mit Gift an, sondern sind dagegen immun und lila Pikmin sind nicht nur unglaublich schwer, sondern dadurch auch ziemlich starke Kämpfer, wenn ihr sie auf Gegner plumpsen lässt. Last but not least: Flügel-Pikmin können, wie der Name schon sagt, fliegen und überwinden so viele Hindernisse, die für laufende Pikmin zum Problem werden könnten. Leucht-Pikmin Leuchten euch den Weg durch die Dunkelheit.
Spielmechanik von "Pikmin 4": Viel zu lesen
Die Spielmechanik selbst ist sehr einfach. Ihr gebt euren Pikmin Aufgaben, indem ihr sie auf Gegenstände werft. Dann sammeln sie ganz selbstständig Schätze, kämpfen gegen Gegner und buddeln sich durch die Gegend. Auch Otschin kann auf diese Weise Aufgaben zugewiesen bekommen und euch tatkräftig unterstützen.
Es gibt allerdings sehr viel zu lesen. Die komplette Story, die Missionen und alles andere werden euch nur in Textform genannt. Eine Sprachausgabe ist nicht verfügbar. Kinder, die das Spiel spielen, müssen also bereits gut lesen können oder ihr lest ihnen die wichtigsten Passagen beim gemeinsamen Spielen vor. Sonst verpasst ihr sehr viel Geschichte und wisst möglicherweise auch nicht, welche Mission als nächstes zu erledigen ist.
Das Spiel verfügt über eine Hub-Welt. Dort startet ihr jeden Morgen und beendet eure Mission jeden Abend. Je mehr verloren gegangene Crew-Mitglieder ihr findet, desto mehr wird dort freigeschaltet und ihr könnt eure oder Otschins Fähigkeiten verbessern, neue Gegenstände im Labor freikaufen und neue Missionen starten.
Dank einer integrierten lokalen Multiplayer-Funktion könnt ihr auch gemeinsam zum Controller greifen und mit euren Kindern zusammen spielen. Ein Online-Zugang wird dazu nicht benötigt und eure Kinder können zu keinem Zeitpunkt mit fremden Menschen in Kontakt treten.
In folgendem Video könnt ihr euch den Gameplay-Trailer zu "Pikmin 4" für die Nintendo Switch ansehen:
Bei "Pikmin 4" gibt es keine explizite Gewalt
Auch in diesem Nintendo-Spiel wird ganz typisch für den japanischen Hersteller keine explizite Gewalt gezeigt. Die Pikmin können allerdings Schaden erleiden und auch sterben. Sie verpuffen in kleine Geisterwölkchen, wenn sie stark verwundet wurden, einen Stromschlag erlitten haben oder ertrinken. Hier sieht ihr aber kein Blut oder ähnliches. Außerdem könnt ihr jederzeit die Zeit im Menü zurückdrehen, um die verlorenen Pikmin zu retten.
Horrorelemente oder sehr gruselige Szenen werden auch vergeblich gesucht. Manche Level sind etwas dunkler als andere und in den Nachtmissionen haben die Gegner leuchtend rote Augen, was eventuell für einige Kinder etwas gruselig sein könnte.
Darüber hinaus kommen keine obszönen Gesten, Handlungen oder Sprache vor. Eure Kinder können keine In-Game-Käufe mit echtem Geld tätigen. Das Spiel hat durch eine Prozentanzeige der einzelnen Welten zwar einen hohen Wiederspielwert, wenn Kinder unbedingt 100 % erreichen wollen, allerdings ist hier ein Ende in Sicht, anders als bei Spielen ohne Story-Modus. Deswegen finden wir, dass sich auch das Suchtpotenzial in Grenzen hält.
"Pikmin 4" bekam die USK 6
"Pikmin 4" bekam von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle, kurz USK, eine Freigabe ab 6 Jahren. Als Grund für die Einstufung wurde "Handlungsdruck" angegeben, der durch Countdowns, Timer und stressige Spielsequenzen wie Bosskämpfe oder eine hohe Dichte an Spielgegnern entsteht.
Für welche Spieler*innen eignet sich "Pikmin 4"?
Das Spiel ist ein würdiger Nachfolger und wohl bisher beste Teil der Pikmin-Reihe. Es ist sehr niedlich und liebevoll gestaltet und macht wirklich Spaß. Obwohl es keine Schwierigkeitsgrade gibt, die ihr wechseln könnt, sind die Rätsel alle machbar und nur die Gegner könnten eventuell zu einem kleinen Problem werden. Das ist aber nicht weiter schlimm, da ihr vielen, bis auf einige wenige Bossgegner, aus dem Weg gehen könnt.
Das einzige, was besonders kleinere Kinder stören könnte, ist, dass sehr viel gelesen werden muss, damit ihr die Story auch versteht.
Für wen lohnt sich das Spiel? | Für wen lohnt sich das Spiel nicht? |
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