Euer Kind ist 5, 6 oder 7 Jahre alt und soll bald in die Schule kommen? Vielleicht macht ihr euch Gedanken darüber, ob euer Nachwuchs für diesen Meilenstein gut gewappnet ist? Das sind die 15 Fähigkeiten, die euer Kind fit machen für die neue Herausforderung Schule. Aber keine Sorge, wenn euer Kind (noch) nicht alles davon beherrscht. Mit seinen ganz individuellen Stärken wird es den Schulalltag bestimmt meistern und hereinwachsen – und außerdem ist ja auch noch Zeit für ein wenig Übung.
#1 Zähne alleine putzen
Zähneputzen schützt vor Karies und mit einer regelmäßigen Zahnpflege hat euer Kind eine Routine dafür entwickelt, dass es auf seine Gesundheit achten muss. Auch wenn man nicht immer Lust dazu hat. Angebahnt wird beim selbstständigen Zähneputzen also eine wichtige Kompetenz, die in der Pädagogik mit “Selbstständig sein und Pflichtgefühl entwickeln” überschrieben ist.
Nebenbei trainiert das Zähneputzen auch noch die Motorik eurer Kinder. Also echt eine saubere Sache, auch wenn ihr manchmal noch nachputzen müsst / wollt.
Tipps:
- Das Buch “Warum muss ich Zähne putzen?” (z. B. über Amazon, 11 €) kann dabei helfen.
- In unserem Zahn-Quiz könnt ihr gemeinsam euer Wissen über Zähne testen! Zum Quiz.
#2 Sich alleine an- und ausziehen (und die Schuhe zubinden)
Reißverschlüsse und Knöpfe verschließen, Schuhe anziehen und (im besten Fall auch schon) Schnürbänder binden – das alles sind große Herausforderungen für ein Vorschulkind und ein super Training für die Feinmotorik. Und auch, wenn nicht immer alles davon ohne Hilfe klappt, können Kinder an ihren Erfolgen wachsen und Selbstbewusstsein tanken. Die neue Selbstständigkeit ist dann der perfekte Begleiter im Schulalltag, weil sie motiviert und Sicherheit gibt für Neues.
Übrigens: Wenn es mit dem Schuhebinden noch nicht klappt, schaut euch mal unsere Anleitung im Video an. Damit kann das Binden spielerisch gelernt werden.
Oder aber ihr probiert es mit dem Buch “Nanu, ein Schuh” (z. B. über Amazon, 7,95 €).
Und noch ein Tipp: Kinder lieben es, sich zu verkleiden. Vielleicht wollt ihr ja eine kleine Modenschau mit (ausrangierten) Klamotten organisieren. Das macht bestimmt allen Spaß und das sich An- und Auszuziehen wird so nebenbei trainiert.
#3 Auf einem Bein stehen und hüpfen
Auf einem Bein stehend hüpfen schult den Gleichgewichtssinn und die Körperwahrnehmung und leistet damit einen Beitrag zu einer guten Körperkoordination. Beim Spiel “Himmel und Hölle” könnt ihr diese Fähigkeiten super trainieren. Beim Kästchenhüpfen werden ganz viele Muskeln beansprucht, die Balance aktiviert und auch die Vorstellung für Zahlen.
Wenn es regnet, könnt ihr das Spiel nach drinnen verlegen, dann klebt ihr das Spielfeld einfach mit Kreppband oder Masking Tape auf den Boden. Oder ihr gönnt euch einen dieser Teppiche mit Hüpfkästchen (z. B. bei Amazon, 79,99 €) fürs Kinderzimmer.
#4 Einen Ball werfen und fangen
Einen Ball zu werfen und zu fangen unterstützt die Koordination von Hand und Auge. Und mit unseren Ballspielideen macht das so richtig viel Spaß! Üben könnt ihr aber auch super mit einem Basketballkorb (z. B. über Amazon, 39,99 €) im Garten oder Hof.
Vielleicht hat euer Kind noch ganz schön Respekt davor, wenn so ein schwerer Ball angeflogen kommt. Das ist völlig okay. Dann rollt euch den Ball einfach mal im Sitzen zu. Im nächsten Schritt könnt ihr dann im Stehen mit einem kleineren, leichten Kinderball üben.
#5 Roller/Fahrrad fahren
Roller- und Fahrradfahren trainiert die Konzentration, das Gleichgewicht und die Koordination von Händen, Füßen und Augen. Alles wichtige Kompetenzen für die Verletzungsprophylaxe, Bewegungssicherheit und das allgemeine Wohlbefinden. Aber natürlich können auch Kinder, die weder Rollern noch Fahrradfahren, eine gute Körperkoordination haben.
Wichtig aber für alle kleinen Zweirad-Fans ist, dass sie:
- mit den Füßen gut auf den Boden kommen,
- die wichtigsten Verkehrsregeln (für eure Strecke) kennen
- einen gut sitzenden Fahrradhelm tragen. Unser Fahrradhelm-Test hilft bei der Wahl der richtigen Kopfbedeckung.
#6 Mit Bauklötzen bauen
Mit Bauklötzen zu bauen fördert die Fantasie und das räumliche Denken. Aber auch eine genaue Schrittfolge einzuhalten, kann beim Spiel mit bunten Steinen trainiert werden. Und das ist dann auch gleich wieder ein super Beitrag zur Sprachförderung.
Schöne Bausteine gibt es z. B. bei Amazon (28 Stck. aus Holz, bunt lackiert). Oder ihr schaut euch mal um bei unseren coolen Lego-Set-Angeboten.
#7 Ein Bild von einer Person malen
Um eine Person malen zu können, muss euer Kind eine genaue Vorstellung von diesem Menschen haben. Ihr könnt gemeinsam über Details wie Haare, Größe, Gewicht oder Lieblingskleidung sprechen und so gleich noch den Wortschatz trainieren. Besonders spannend ist natürlich auch, wenn sich euer Vorschulkind selbst malt: Da werden Eltern vielleicht die eine oder andere Überraschung in der Selbstwahrnehmung erleben.
Übrigens: Mit einer großen Stifteauswahl macht das Zeichnen besonders viel Spaß: Wir empfehlen diesen euch Stiftekasten mit 72 Farben, ca. 19,99 € über Amazon.
Und noch ein Tipp für Eltern: Sammelt die Selbstporträts eures Kindes mit einem jeweils aktuellen Foto von ihm. So entsteht eine spannende Sammlung, die dokumentiert, wie euer Kind sich selbst sieht, bzw. wie sich seine Selbstwahrnehmung verändert.
#8 Bücher anschauen
Beim Bücheranschauen taucht euer Kind ein in wunderschöne Fantasiewelten oder lernt neue Länder, Landschaften und Tiere kennen. Seine Aufmerksamkeit könnt ihr durch regelmäßiges Vorlesen erhöhen. Seine Sprachkompetenz erweitert ihr, indem ihr mit eurem Kind über das Gelesene, seine Wahrnehmungen, Gefühle und Eindrücke sprecht.
Bei uns findet ihr ganz wunderbare Kinderbücher, die Sprechanlässe zu den unterschiedlichsten Themen bieten:
Die coolsten neuen Sachbücher für Kinder
#9 Eine Geschichte erfinden
Wer eine Geschichte erfinden kann, der muss eine Vorstellung haben von Anfang und Ende, von Zusammenhängen und zeitlichen Abfolgen. Alles wichtig für eine funktionierende Kommunikation und puh, ganz schön herausfordernd. Um euer Vorschulkind dabei zu unterstützen, könnt ihr zum Beispiel Story Cubes (z. B. übe Amazon, 16,85 €) nutzen. Dabei müsst ihr die Symbole neun verschiedener Würfel zu einer Geschichte verweben.
Manche Kinder finden es cool, wenn sie ihre selbst erfundenen Geschichten mit Mikrofon aufnehmen dürfen. Aber natürlich gibt es auch Mädchen und Jungs, die mit dem ganzen Thema überhaupt nichts anfangen können. Schließlich ist nicht jeder der geborene Erzähler bzw. die geborene Erzählerin. Das ist ja bei uns Erwachsenen nicht anders.
#10 Eigenen Namen und Adresse kennen
Kennt euer Kind schon seinen vollständigen Namen und eure Hausanschrift? Das ist toll, denn das vermittelt ihm ein Gefühl von Einzigartigkeit und fördert seine Selbstständigkeit. Das Gleiche gilt zum Beispiel auch für das Alter und Geburtsdatum.
Wenn ihr vor der Einschulung noch gemeinsam üben wollt, könnt ihr ja mit Eurem Kind Visitenkarten basteln. Damit visualisiert ihr auch gleich, wie Name und Adresse geschrieben werden.
#11 Seinen Namen schreiben
Beim Schreiben des eigenen Namens trainiert euer Kind seine Feinmotorik und entwickelt ein Interesse für Buchstaben. Üben könnt ihr ganz leicht, indem ihr euer Kind zum Beispiel die Geburtstagskarte für Oma oder Onkel unterschreiben lasst oder mit ihm gemeinsam „Namenschilder“ in Büchern ausfüllt.
In unserem Artikel Schreiben lernen haben wir noch mehr Tipps für euch, wie ihr eure Kinder beim Schreiben lernen unterstützen könnt.
#12 Nein sagen können
Die Fähigkeit, sich selbst zu behaupten und „Nein“ zu sagen, macht euer Kind selbstbestimmt. Es darf also bestimmen, was es gut und schlecht findet und das auch klar und deutlich sagen. Das ist besonders für die Prävention vor sexuellem Missbrauch und Suchtverhalten wichtig. Passend dazu empfehlen wir euch das Buch „Das Neinhorn“ (Amazon, 15 €).
In der Pädagogik gehört das Nein-Sagen zu der Kompetenz Selbstwirksamkeit. Die gelingt aber nur, wenn auch wir Eltern ein Nein unserer Kinder ernst nehmen, ihm also vorleben, dass sein Nein gehört wird. Das heißt nicht, dass wir nur seinen Wünschen folgen, aber seine Argumente müssen ernst genommen und gemeinsam hinterfragt werden.
#13 Einem anderen Kind helfen
Hilfsbereitschaft und die Fähigkeit, Hilfe anzunehmen, sind die Basis für Gemeinschaftlichkeit. Das können Kinder schon lange vor der Einschulung in der eigenen Familie (kennen-)lernen. Bezieht euer Kind also mit ein, nehmt seine Hilfe an oder lasst es ruhig auch mal im Haushalt mit anpacken. So lernt euer Kind, dass es wichtig ist, zusammenzuhalten, und viele Dinge gemeinsam einfach viel mehr Spaß machen und besser funktionieren.
#14 Sich alleine beschäftigen
„Mir ist langweilig.“ Wir Eltern haben ja manchmal ein bisschen Angst vor diesem Satz. Dabei ist es eigentlich ganz gut, wenn sich unsere Kinder langweilen und wir nicht sofort für Unterhaltung sorgen. Denn nur dann werden sie kreativ und finden etwas, mit dem sie sich alleine beschäftigen können.
Tipp für Eltern: Um zu Üben könnt ihr ja vielleicht eine „stille Zeit“ am Nachmittag einführen. In diesen 15 bis 30 Minuten darf sich euer Kind ausruhen von Spielekonsole, Fernsehen oder Dauer-Hörspiel-Berieselung und kann aus der freien Zeit etwas Kreatives schöpfen.
#15 Spielen, spielen, spielen
Egal ob Brettspiel, Rollenspiel oder Toben: Beim Spielen lernen Kinder so viel. Dran bleiben, gewinnen, verlieren, intensiv wahrnehmen, Zahlen, Farben und die Fähigkeit, sich für etwas Zeit zu nehmen – all das sind wichtige Kompetenzen, die eurem Kind in der Schule garantiert helfen werden.
Die besten Spielideen findet ihr natürlich hier bei uns:
Video: Erziehungsstile: Diese 8 Ansätze gibt es
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