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Hilfe beim Lernen

Nachhilfe fürs Kind: Die richtige Lernunterstützung finden

Nachhilfe fürs Kind

Nachhilfe kann bei einer Lernschwäche oder aus ganz verschiedenen Gründen gut fürs Kind sein. Denn nicht immer haben Lehrer Zeit, den Kindern bei allen schulischen Lernproblemen oder Bereichen intensiv zu helfen. Worauf ihr bei der Wahl der richtigen Nachhilfe für euer Kind achten solltet.

Fast ein Drittel aller Schüler in Deutschland nimmt im Verlauf seiner Schulzeit Nachhilfe in Anspruch, bei den Viertklässlern sind es Studien zufolge bereits 22 Prozent. Zwei Milliarden Euro geben Eltern dafür jährlich aus. Aber: Wer soll die Nachhilfe geben? Und wie oft und wie lange sollte die Extraportion Pauken dauern? Was darf so was eigentlich kosten? Hier einige Tipps, worauf ihr beim Zusatztraining fürs Kind achten solltet.

Den Grund für die schulischen Probleme finden

Findet zunächst heraus, woran es liegt, dass sich eure Tochter oder euer Sohn im einen oder anderen Fach in einem Leistungstief befindet. Gründe für nachlassenden Schulerfolg und schlechte Noten gibt es viele: Beim einen ist es der Umzug in ein neues Bundesland mit einem anderen Schulsystem und neuen Lehrplänen, beim Nächsten ist es die Abneigung gegenüber einem bestimmten Lehrer oder Fach. Wieder andere bauen ab, weil sie sich schlecht konzentrieren können, zu viel Lernstoff in zu kurzer Zeit pauken müssen, mit Mitschülern nicht klarkommen, längere Zeit krank waren oder eine schwierige Familiensituation ihren Lerneifer beeinträchtigt.

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Wichtig ist, dass ihr die schwachen Schulleistungen eures Kindes nicht isoliert betrachtet, sondern in ihnen das Ergebnis eines Wechselspiels seht: Zwischen schulischen Bedingungen, persönlichen Lernvoraussetzungen und der Situation der Familie bzw. des Freundeskreises. Nur so vermeidet ihr pauschale Schuldzuweisungen wie die, das Kind strenge sich nicht genug an und sei deshalb allein für nachlassende Leistungen verantwortlich.
Im Gegenteil: Reduziert euer Kind nicht auf seine Noten, sondern stärkt es in seinem Selbstwertgefühl, wo immer es geht! Der Vorschlag, gemeinsam ins Konzert der Lieblings-Band Ihrer Tochter zu gehen, kann sie mehr zum Lernen motivieren als eine Standpauke.

Nachhilfe als Dauereinrichtung nicht sinnvoll

Natürlich solltet ihr vor der Entscheidung über eine bestimmte Form der Nachhilfe Kontakt zum Klassenlehrer bzw. den Fachlehrern des Kindes aufnehmen, um deren Einschätzung zu erfahren. Lehrer können am besten beurteilen, ob es sich bei den Problemen des Kindes um überschaubare Wissenslücken handelt oder ob Ihr Kind grundsätzlich überfordert ist und ein Schulwechsel oder eine Lerntherapie ins Auge gefasst werden sollte. In Zweifelsfällen solltet euch ohne Scheu an eine schulpsychologische Beratungsstelle wenden.

Kommt besser nicht auf die Idee, eurem Kind selbst Nachhilfeunterricht zu geben: „Eltern sind durchweg schlechte Nachhilfelehrer, weil sie zu dicht am Kind dran sind und die nötige Geduld nicht aufbringen“, sagt der Erziehungswissenschaftler Prof. Peter Struck. Auch von Nachhilfe als Dauereinrichtung rät er ab:

Nachhilfe sollte in der Regel nicht mehr als neun Monate dauern, weil ab dann die Gefahr der Unselbstständigkeit wächst.
Erziehungswissenschaftler Prof. Peter Struck

Ziel des Nachhilfeunterrichts ist es, dem Kind innerhalb eines überschaubaren Zeitraums aus dem Leistungstief herauszuhelfen - was in vielen Fällen gelingt: So verbessern sich Studien zufolge die Leistungen der meisten Nachhilfeschüler binnen sieben Monaten um eine ganze Note. Am stärksten nachgefragt sind übrigens die Fächer Mathe, Deutsch und Englisch.

Welche Formen der Nachhilfe gibt es?

Lernprogramm, Schülernachhilfe oder ein professioneller Lehrer? Wir geben einen Überblick.

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Lern-Software und Online-Nachhilfe-Programme

Nachhilfe online oder über PC-Programme bewähren sich insbesondere bei kleineren Lern- und Übungsrückständen.

  • Vorteil: Gute Computerprogramme haben unendliche Geduld mit ihren Benutzern, machen Spaß und sind unbestechlich. Aber lasst euer Kind beim Lernen am Bildschirm nicht zu lange allein, sondern begleitet es auf dem Weg zu immer besseren Ergebnissen.
  • Kosten: sehr unterschiedlich, es lohnt sich, die Angebote zu vergleichen.

Schulische Hilfen

Viele Schulen, insbesondere Ganztagsschulen, bieten Hausaufgabenbetreuung und Förderunterricht am Nachmittag an. Sollte es so etwas an eurer Schule nicht geben, könnt ihr über den Elternbeirat die Gründung einer Nachhilfegruppe ankurbeln.

  • Vorteil: Euer Kind erhält Unterstützung im vertrauten Lernumfeld.
  • Kosten: maximal fünf Euro pro Stunde.

Einzelnachhilfe durch Mitschüler

Sind die Lücken nicht allzu groß, kommen auch gute Schüler aus der gleichen oder höheren Klassen als „Lernkumpels“ in Frage

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  • Vorteil: Die Mitschüler sind dran am Unterrichtsstoff und kennen die Eigenheiten und Vorlieben der einzelnen Lehrer. Außerdem haben sie - oft aus eigener Erfahrung - den richtigen Riecher für Stellen, an denen Verständnisprobleme auftauchen, und können von Gleich zu Gleich gut erklären.
  • Kosten: Klärt am besten mit den Eltern der Schüler*innen, die eurem Kind helfen möchten ab, was es dafür als Gegenleistung bekommen darf.

Lehrer und Studenten

Ist der Nachholbedarf Ihres Kindes so groß, dass selbst gute Mitschüler mit Tipps und Erklärungen überfordert sind, solltet ihr Nachhilfeunterricht durch Lehrer, Referendare und Studenten ins Auge fassen. Ihr könntet z.B. bei Betreut.de nach einem passenden Kanditaten oder einer Kandidatin suchen.

  • Vorteil: Die „Profis“ verfügen nicht nur über das nötige Sachwissen, sondern auch über geeignete Methoden, den Stoff erfolgreich zu vermitteln. Von ihnen könnt ihr auch erwarten, dass sie eurem Kind Lernstrategien und Arbeitstechniken beibringen, die es in die Lage versetzen, das Lernen wieder in die eigene Hand zu nehmen.
  • Kosten: Obwohl die Stundensätze mit 10 bis 20 Euro ziemlich hoch sind, kann sich diese Form der Nachhilfe wegen ihrer hohen Effektivität am Ende rechnen.

Nachhilfeinstitute

Etwa die Hälfte aller Nachhilfeschüler erhält Einzel- oder Gruppenunterricht in einer der über 3000 kommerziellen Nachhilfeeinrichtungen. Da es unter ihnen viele schwarze Schafe gibt, solltet ihr die Angebote und Vertragsbedingungen unbedingt genau prüfen.

  • Vorteil: Nachhilfeschulen gibt es in fast jedem Ort. Außerdem verfügen seriöse Institute über gut ausgebildetes Lehrpersonal.
  • Kosten: Je nach Unterricht zwischen 12 und 20 Euro.
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Checkliste: Braucht mein Kind Nachhilfe?

Braucht euer Kind Nachhilfe? Dazu könnt ihr unsere Checkliste durchgehen. Je mehr Punkte ihr mit "ja" beantwortet, desto eher solltet ihr über ein Beratungsgespräch mit einem (Nachhilfe-)Lehrer oder einem Nachhilfeinstitut nachdenken.

  • Haben die Leistungen des Kindes nach einem Klassen-, Schul-oder Lehrerwechsel stark nachgelassen?
  • War das Kind mehr als sechs Wochen (Grundschule) bzw. mehr als vier Wochen (weiterführende Schule) krank?
  • Braucht das Kind ungewöhnlich viel Zeit für seine Hausaufgaben und erscheint es Ihnen damit regelmäßig überfordert?
  • Will sich das Kind selbst verbessern und ist es mit zusätzlicher Förderung durch Nachhilfe einverstanden?
  • Fehlen eurem Kind wichtige Lern- und Arbeitstechniken, die es in die Lage versetzen, selbstständig und effektiv zu lernen?
  • Versteht euer Kind den aktuellen Unterrichtsstoff nicht, weil es Wissenslücken von früher hat?
  • Liegt euer Kind mit einem Fach so über Kreuz, dass es vor lauter Abneigung keinen Anschluss mehr an den Lernstoff findet?
  • Sind die Noten des Kindes im Allgemeinen nicht schlecht, aber in ein oder zwei Fächern hat es Probleme?
  • Ist die Versetzung eures Kindes gefährdet und noch ausreichend Zeit, den Lernstoff nachzuholen?

Auch als Eltern lernen wir nie aus. Dank ein paar Apps bleibt unser Gehirn immer in Arbeit. So könnt ihr eure Denkleistung trainieren:

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Schulkind-Quiz: Weißt du so viel, wie dein Grundschulkind?

Bildquelle: Getty Images/monkeybusinessimages

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