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Diese 9 Skills sollten für unsere Kinder in der Schule Pflicht sein

Skills die wir in der Schule lernen sollten
© getty images / monkeybusinessimages

Was hättet ihr gern in der Schule gelernt, was ihr euch mühsam danach draufgeschafft habt? Und was sollten eure Kinder, wenn es nach euch geht, in der Schule neben Mathe, Deutsch, Bio und Kunst auch noch lernen? Wir haben 9 Skills gefunden, von denen wir denken, dass sie in der Schule Pflicht sein sollten (und es nicht sind) und geben Tipps, wie ihr das Wissen kinderleicht vermitteln könnt. Vielleicht machen ja auch die Schulen mit?

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#1 Finanzen

Es ist wohl das bestimmende Thema, dass im Schulunterricht allenfalls als Randnotiz behandelt wird: Finanzen. Weder wird erklärt wie eine Steuererklärung ausgefüllt werden muss, noch wie ein ETF-Sparplan angelegt werden kann oder was genau gute Vorsorgemöglichkeiten sind.

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In der Schule lernen unsere Kinder rechnen, Sachaufgaben zum Thema Geld zu beantworten, Prozente zu ermitteln oder den Dreisatz. Auch alles wichtig, aber es gibt da eben noch die praktische Seite. Lust auf das Thema Finanzen kommt wohl bei den wenigsten von uns ganz von allein, dabei ist es elementar wichtig.

Tipp: Sprecht über Geld, auch um diese unsägliche Barriere "Über Geld redet man nicht" endlich zu durchbrechen. Wenn Finanzen ein Tabuthema sind, fällt uns das irgendwann auf die Füße. Auch das Verständnis, dass nicht alle Menschen gleich viel Geld haben, ist wichtig.

Laura-Jean Kästner

Steuererklärung

Ich hätte mir in der Schulzeit gewünscht, dass wir im Wirtschaftsunterricht auch über Steuererklärungen sprechen. Wie werden sie gemacht und das auch mit Fokus auf Selbstständigkeit und Festanstellung.

Laura-Jean Kästner
Andrea Zschocher

Über Geld sprechen

Ich habe lange gebraucht, um mich mit dem Thema Finanzen zu beschäftigen. Als Selbstständige muss man relativ fit sein, was den Steuerkram angeht, dabei habe ich in der ersten Zeit aber viel Lehrgeld zahlen müssen. Ob mir das jemand in der Schule so hätte vermitteln können, sei dahin gestellt. Aber schon vor dem Moment mal überhaupt ein Formular für die Steuererklärung zu sehen, hätte sicher geholfen.

Ich finde es auch wichtig, dass mehr über Geld gesprochen wird. Tatsächlich lese ich inzwischen sehr begeistert jeden Monat die Zeitschrift Finanztest und teile mein Wissen zu Tagesgeldkonten, ETF-Sparplänen und Co mit Freund*innen. Weil das nämlich auch richtig Spaß machen kann.

Andrea Zschocher
Katja Nauck

Finanzen sind kein Jungsthema

Es wird in der Schule nur sehr wenig Wissen über Finanzen vermittelt. Dabei muss es ja nicht kompliziert sein, aber dass Schüler*innen eine Ahnung haben, was da wichtig ist, was Steuern sind, warum man Geld verdient und wie man Geld anlegen kann etc. , das wäre wichtig. Besonders für Mädchen, damit sie wissen, es ist von Bedeutung, dass sie sich damit beschäftigen, das ist kein reines Jungs-Thema.

Katja Nauck
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#2 Nachhaltigkeit

Tatsächlich tut sich im Bereich Nachhaltigkeit im Schulumfeld einiges, nicht zuletzt auch durch die Fridays for future Bewegung. Aber dieser Wandel passiert aus den Schüler*innen selbst heraus. Hier könnte noch viel mehr getan werden. Auch, um die ganzen Zusammenhänge besser zu verstehen. Denn natürlich ist Nachhaltigkeit ein extrem komplexes Thema.

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Das sollte Schulen aber nicht davon abhalten, es als Unterrichtsthema zu identifizieren. Und, ein kleiner Schritt zu mehr Nachhaltigkeit wäre natürlich auch auf die gefühlten 100 Kopien im Halbjahr zu verzichten und den Unterricht digitaler zu gestalten. Dafür sind die meisten Schulen aber überhaupt noch nicht ausgestattet.

Tipp: Integriert Nachhaltigkeit als Thema in euren Familienalltag. Das fängt bei der Mülltrennung an, geht über Secondhand Kleidung und bewusstes Einkaufen und endet bei der Entscheidung welchen Stromanbieter ihr nutzt noch lange nicht. Sprecht darüber, wie jede Kaufentscheidung auch eine für mehr Nachhaltigkeit sein kann und warum das Thema so komplex und so wichtig ist.

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Andrea Zschocher

Nachhaltig leben

Bei uns begann das Thema Nachhaltigkeit in der Familie mit der Geburt des ersten Kindes. Da gab es verhältnismäßig wenig Neues, sondern fast alles Second Hand. Und so halten wir das bis heute. Wir leihen Bücher aus der Bibliothek, die Kinder tragen die Kleidung von älteren Freund*innen weiter, wir versuchen den Wocheneinkauf bewusst zu planen um möglichst wenig wegzuschmeißen. Und ja, wir scheitern auch immer wieder, ich denke, das gehört dazu. Aber tatsächlich glaube ich: Lieber unperfekt als gar nicht.

Andrea Zschocher
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#3 Empathie

Wir alle wünschen uns, dass unsere Kinder empathisch sind, auf sich und andere achten, mitfühlen und mitdenken. Und doch kommt genau das im Schulalltag oft zu kurz. Auch, weil gewollt oder nicht, Kinder natürlich miteinander konkurrieren. In den meisten Schulen gilt das Leistungsprinzip, sehr gut ist, wer auf die Fragen eine Antwort hat. Wer den Unterricht stört, weil er oder sie der Nachbarin die letzte Aufgabe erklärt, fällt unangenehm auf und wird dafür meist angemeckert oder mit Punktabzug bestraft. Empathisch ist das nicht, sondern praktisch, weil es darum geht, eine möglichst ruhige Arbeitsatmosphäre zu schaffen.

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Tipp: Seid aufmerksam, seid selbst empathisch. Kinder lernen durch Nachahmung am meisten. Und seid offen, wenn eure Kinder euch erzählen, was in der Schule passiert ist. Ihr müsst da ja nicht immer sofort aktiv werden und euch bei jeder (ungerechtfertigten) Ermahnung, an die Lehrperson wenden. Oft reicht es aus, eurem Kind den Rücken zu stärken, zuzuhören und zu versichern, dass anderen helfen und Rücksicht nehmen, die richtige Entscheidung ist.

Katja Nauck

Die Gemeinschaft ist wichtig

Generell fände ich es gut, wenn es weniger auswendig runterbeten nur für den nächsten Test geben würde, sondern viel mehr selbstständig denken, selbstständig was entwickeln. Vertrauen in eigene Fähigkeiten stärken und mehr machen lassen, Schwächen unterstützen, Stärken stärken und, dass einfach jeder wertvoll ist und was kann, nicht nur Leute die ständig Einser haben oder in Sport immer mega sind, weil es ihnen eben besser liegt. Jede*r kann was und ist wichtig für die Gemeinschaft, das kommt viel zu kurz.

Katja Nauck
Andrea Zschocher

Du machst das gut so

Mein Schulkind ist extrem empathisch und wird dafür recht regelmäßig in der Schule gemaßregelt. Das fühlt sich natürlich nicht schön an, gleichzeitig kann ich verstehen, dass es nicht in jeder Situation klar ist ob das Kind nun helfen oder quatschen wollte. Dennoch finde ich die Welt braucht mehr Empathie. Dieses sich in andere hineinzuversetzen und nicht nur immer den eigenen Standpunkt zu sehen, das ist so eine wertvolle Kompetenz, die viel mehr gefördert werden sollte in einer Welt, in der alles immer "ich, ich, ich" kreischt. Deswegen bestärke ich meine Kinder sehr darin, dass sie gut sind, wie sie sind und ich mich freue, wenn sie anderen helfen.

Auch wichtig: Empathisch mit sich selbst sein. Wir alle machen Fehler. Darüber sollten wir viel offener sprechen.

Andrea Zschocher

#4 Wertschätzender Meinungsaustausch

Natürlich wissen unsere Kinder, wie sie streiten, das trainieren sie ja von kleinauf an jedem, der ihnen mal ihr Spielzeug klaut oder ihre Gefühle verletzt. Aber nicht jede Strategie, die sie sich da überlegen, tut der Gemeinschaft auch wirklich gut. Deswegen wäre es toll, wenn in der Schule mehr darüber gesprochen und aufgeklärt werden würde, wie miteinander streiten und Debatten austragen eigentlich funktioniert. Dass man den anderen ausreden lässt, versucht den gegensätzlichen Standpunkt wirklich zu verstehen und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen, das fehlt leider viel zu oft. Manchmal sind schon die Beziehungen vom Lehrpersonal zu den Eltern von sehr viel Streit gezeichnet, dass sich allein daran zeigt, wie wichtig wertschätzender Meinungsaustausch ist.

Tipp: Geht Streit mit euren Kindern nicht aus dem Weg. Sie lernen am meisten durch euch und eure Interaktion. Achtet darauf, wie ihr zuhause miteinander Streit austragt. Ist der immer wertschätzend und nimmt die Bedürfnisse der anderen wahr?

Charoline Bauer

Debattenkultur

Ich wünschte mir hätte in der Schule jemand beigebracht, wie man richtig gute Vorträge hält. Dann hätte ich an der Uni nicht versucht, mich um jeden Vortrag zu drücken. Auch richtiges Debattieren, wie es die Kinder an amerikanischen Schulen z. B. in Dabattierclubs lernen, hätte ich im Rückblick sinnvoll gefunden. Ich werde meine Kinder in dieser Richtung auf jeden Fall stärken, denn ich fürchte, in diesem Bereich sind viele Schulen bis heute noch nicht weiter als damals.

Charoline Bauer

#5 Mentale Gesundheit und Resilienz

Wir alle wissen, wie wichtig die mentale Gesundheit ist. Und doch kümmern wir uns zu wenig darum. Studien zeigen immer wieder, wie gestresst schon Grundschüler*innen sind, vom Notendruck, vom Freizeitstress und all den Terminen, die sie so wahrnehmen. Ein Fach, dass sich mit mentaler und physischer Gesundheit beschäftigt, wäre ideal, um zu verstehen, wie wichtig es ist, auf sich selbst zu hören und wahrzunehmen wie es einem geht.

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Tipp: Wenn ihr selbst Yogaaffin seid, macht das doch mal gemeinsam mit euren Kindern. Oder ihr meditiert zusammen. Eltern dürfen ja auch neue Sachen lernen. Von einer gestärkten Resillienz profitiert wirklich jede*r.

Natalie Köhler

Anti-Stress-Methoden

Ich versuche meine Kinder in Stresssituationen immer wieder zum tiefen Atmen zu motivieren. Wenn ich solche Anti-Stress-Methoden oder Strategien vielleicht schon in der Schule gelernt hätte, könnte ich es bestimmt heute selbst auch besser.

Natalie Köhler
Maike Mauer

Innere Stärke und Resilienz fördern

Ich finde es gerade bei Grundschülern schon super wichtig, Skills für ihre psychische Gesundheit und den Umgang mit Emotionen zu lernen. Wie gehe ich mit Ängsten um? Wie komme ich mit Stress klar? Was, wenn ich anderer Meinung bin, aber mich nicht traue, das zu sagen oder bei irgendetwas nicht mitzumachen? Kindgerechte Übungen, die die innere Stärke und Resilienz fördern, sind extrem hilfreich.

Wenn es nach mir ginge, gäbe es auch in jeder (Grund-)Schule Kinderyoga. Hier geht es entgegen des Klischees völlig undogmatisch, stärkend und kreativ zu. Die Kids können darüber sprechen, was sie bewegt und die in Geschichten eingebetteten Übungen fördern spielerisch ihre Konzentration, Koordination, Balance und ihr Körpergefühl. Sie powern sich aus und lernen – z.B. mit Hilfe ihrer Atmung – zur Ruhe kommen.

Maike Mauer
Katja Gajek

Gesunde Ernährung ist auch wichtig

Man sollte heutzutage die Kinder auch über mentale Gesundheit und gesunde Ernährung aufklären. Was kann ich für mein psychisches Wohlergehen tun, was kann ich machen, wenn ich nicht mehr weiter weiß? Wie kann ich mich bewusst und ausgewogen ernähren, was ist aus welchen Gründen weniger gesund?

Katja Gajek
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#6 Medienkompetenz

Ja, ich weiß, einige sagen jetzt: Aber mein Kind hat doch einmal die Woche Unterricht im Computerraum. Was da gelehrt wird, sind in aller Regel die Basics in Textverarbeitung. Das ist auch wichtig, aber reicht bei weitem nicht fürs Thema Medienkompetenz aus. Da machen die Kinder und Jugendlichen den Lehrer*innen häufig was vor. Und es geht auch nicht darum, dass jemand alles wissen muss, natürlich nicht.

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Aber dann sollten Expert*innen eingeladen werden, die über den Umgang mit Social Media, Cybermobbing, Cybergrooming und Hate Speech aufklären. Wann immer ich Themen wie Kinderfotos im Netz oder Datensicherheit anspreche, wird es schnell leise und ich bekomme den Hinweis, mich doch bitte an den Datenschutzbeauftragten zu wenden. Aber das kann für Schüler*innen ja nicht die Lösung sein.

Tipp: In das Thema müsst ihr euch leider selbst einlesen. Hier auf familie.de decken wir die wichtigsten Themen bereits ab und aktualisieren diese Informationen regelmäßig. Wichtig ist es auch, mit euren Kindern dazu im Kontakt zu bleiben. Denn natürlich ist es ok, nachzufragen was sie da im Netz eigentlich treiben. Was nicht geht: Kindern ein Smartphone in die Hand zu drücken und aufs Beste zu hoffen. Ihr müsst ihnen die digitale Welt erklären, so, wie ihr es auch in der realen Welt getan habt.

Andrea Zschocher

Lebenslanges Thema

Wir alle lernen beim Thema Medienkompetenz immer noch dazu. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass Kinder kein Smartphone haben sollten, bevor sie nicht verstehen, was sie damit alles machen können. Das Recht am eigenen Bild ist da genauso wichtig wie das Hilfe holen, wenn man im Netz bedroht, beleidigt oder belästigt wird.

Eltern dürfen davor nicht die Augen verschließen und aufs Beste hoffen. Sondern müssen sich informieren und auch die Apps testen, die Jugendliche beschäftigen. Neugierig und ansprechbar bleiben ist gerade bei diesem Thema wirklich wichtig.

Andrea Zschocher
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#7 Berufsplanung

Was willst du denn mal werden, wenn du groß bist? Diese Frage wird allen kleinen Kindern irgendwann gestellt. Was dann nicht passiert, ist Hilfe anbieten, um eine Antwort auf die Frage zu finden. Wie entscheidet man sich denn für einen Beruf? Und welche Berufe gibt es überhaupt. Für die meisten Schüler*innen gibt es in ihrer Schullaufbahn einen einmaligen Termin bei der Berufsberatung vom Jobcenter. Da werden dann Fragen beantwortet und Berufe vorgeschlagen. Und das wars dann auch.

Dazu kommen noch ein, zwei Praktika während der Schulzeit, die die meisten in Ermangelung an Kontakten bei den Firmen machen, die eben einfach erreichbar sind. Auch wie Schüler*innen sich nach der Schule auf Ausbildungen bewerben, sollte ein Thema sein.

Tipp: Sprecht mit euren Kindern über ihre Berufswünsche. Ladet Freund*innen ein, die von ihren Berufen erzählen, solche in Festanstellung und solche die freiberuflich tätig sind. Verliert die Angst, eure Kinder würden einen Beruf ergreifen, den ihr für nicht geeignet haltet. Denn Erfolg ist etwas sehr individuelles.

Laura-Jean Kästner

Was möchte ich später werden?

Wie finde ich heraus, was ich später überhaupt machen möchte? Ich kenne viele (mich eingeschlossen), die nach dem Abi viel herumprobiert haben, weil sie nicht richtig wussten, wohin die Reise bei ihnen gehen sollte.

Laura-Jean Kästner
Andrea Zschocher

Keine Vorbilder

Tatsächlich stand mein Berufswunsch für mich schon relativ früh fest. Ich wollte immer Journalistin werden. Dabei kannte ich niemanden in diesem Beruf. Nach meinem Studium und einem Praktikum war ich plötzlich selbstständig als freie Journalistin tätig und fühlte mich von der bürokratischen Seite anfangs vollkommen erschlagen. Wie gut hätte es mir da getan, wir hätten während der Schulzeit mal über Selbstständigkeit und Unternehmertum gesprochen. Heute biete ich deswegen an, in SchulAGs über meinen Beruf zu sprechen oder Schülerzeitungen zu unterstützen. Ein kleiner Schritt, der sicher lokal sehr begrenzt ist. Aber ein Schritt in die richtige Richtung.

Andrea Zschocher

#8 Notfallvorbereitung

Bei Feuer ruf die 112, die Polizei erreichst du unter 110. Das wissen eigentlich alle Kinder bereits im Kindergarten. Aber wie reagiert man richtig, wenn jemand sich verletzt? Wie wird Erste Hilfe geleistet und was sollte ich tun, wenn jemand aus Versehen etwas Giftiges gegessen oder getrunken hat? Das sind alles Dinge, die in der Schule nicht trainiert werden, die aber das Leben von allen bereichern und im Zweifelsfall auch retten würden. Denn wer sich in stressigen Situationen sicher(er) fühlt, weil er oder sie weiß, was zu tun ist, agiert souveräner.

Tipp: So, wie ihr das Wählen des Notrufs geübt habt, so könnt ihr auch Erste Hilfe Maßnahmen trainieren. Natürlich hat niemand eine Puppe zuhause die misst, ob ihr mit genügend Druck den Brustkorb massiert. Aber auch an Kuscheltiere kann man solche Situationen spielerisch üben. Und die Nummern vom Giftnotruf für eure Region sollten die Kinder auch kennen.

Maike Mauer

Gesundheitskompetenz ist super wichtig

Sich im Notfall optimal verhalten zu können, ist Gold wert. Deshalb ist es auf jeden Fall eine gute Idee, mit Kids Erste-Hilfe-Maßnahmen zu üben. Und sollten nicht auch schon Grundschüler viel mehr darüber wissen, was ihnen selbst und anderen guttut und was nicht? Welche Nahrungsmittel geben Power, welche esse ich besser nur ab und zu? Was können wir selbst für unsere Gesundheit tun? Was schadet uns – und warum? Solche Fragen können wir kindgerecht beantworten und so die Gesundheitskompetenz unserer Kids fördern. Zuhause – und gern auch in der Schule.

Maike Mauer

#9 Zivilcourage

Kein Schulbuch kann Zivilcourage lehren und doch ist das etwas, dass Kinder und Jugendliche kennen sollten. Denn öfter als gedacht, kommen wir alle in Situationen in denen es darum geht Haltung zu zeigen, anderen beizustehen oder sich schützend vor sie zu stellen. Das fängt beim Thema Rassismus an. Wie spreche ich das an, wie gehe ich dagegen vor, wie unterstütze ich Betroffene? Das alles sollte im Unterricht Thema sein.

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Kein Schulbashing

Bei all der Kritik an Schule: Wir sollten uns auch klar machen, dass sie nicht alles leisten kann. Zum Einen, weil Schüler*innen sehr unterschiedlich sind und ganz unterschiedliche Interessen, Erfahrungshorizonte und Themen haben, bei denen sie gern zuhören und mitmachen. Es ist klar, dass nicht jedes Kind begeistert beim Yoga mitturnen würde, oder beim Unterrichtsfach Medienkompetenz zuhören. Aber wenn es kein Glücksfall mehr ist, ob und wie Kinder Soft Skills lernen, dann ist schon viel erreicht.

Denn ehrlicherweise ist die Erfahrung vieler Eltern und Schüler*innen momentan vor allem die, dass vieles mit der Motivation der Lehrer*innen steht und fällt. Und die hat nichts mit dem Alter zu tun, sondern mit den Entfaltungsmöglichkeiten an der Schule, den Arbeitsbedingungen und letztlich den Interessen der Schüler*innen selbst. Hier gilt also auch: Nur Mut und im Zweifel selbst was vorschlagen, statt immer nur zu fordern.

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