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Anerkennung

Belohnungssystem für Kinder: Das hilft wirklich & darauf können wir Eltern achten

Belohnungssystem für Kinder
© Getty Images / iStock / Getty Images Plus/ SrdjanPav

Sticker sammeln, Punkte vergeben oder doch lieber Qualitätszeit schenken? Als Eltern stehen wir oft vor der Frage, wie wir unsere Kinder sinnvoll motivieren können. Ein durchdachtes Belohnungssystem für Kinder kann dabei helfen – wenn wir einige wichtige Grundregeln beachten. Hier erfährst du, wie du ein altersgerechtes System entwickelst, das dein Kind (und euer Familienleben) wirklich weiterbringt.

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Ein Lob oder eine kleine Belohnung tun einfach gut. Vor allem Kinder wünschen sich eine Anerkennung, wenn sie etwas richtig gut gemacht haben oder sie sich so verhalten, wie Mama und Papa sich das vorstellen. Schwierig ist es nur, das auch gerecht umzusetzen – und gerade Kinder haben ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden. Daraus resultiert, dass sie wissen wollen, wann und was sie bekommen.

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Für euch heißt das, über die Frage nachzudenken, wofür und womit ihr euren Nachwuchs belohnen wollt. Das könnt nur ihr für eure Familie definieren. Wichtig: Euer Belohnungssystem muss für eure Kinder transparent und nachvollziehbar sein.

Belohnungssysteme für Kinder nach Alter: Das passt wirklich

Für Kleinkinder (2-3 Jahre)

  • Sofortige kleine Belohnungen
  • Sticker oder Magnete
  • Kurze Zeitspannen (max. 1 Tag)
  • Fokus auf Routinen wie Zähneputzen
  • Viel Lob und Umarmungen

Für Kindergartenkinder (4-6 Jahre)

  • Belohnungstafeln mit Bildern
  • Punktesammeln über 2-3 Tage
  • Kleine Überraschungen
  • Gemeinsame Aktivitäten als Belohnung
  • Geschichten vorlesen als Bonus

Für Schulkinder (7-10 Jahre)

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So entwickelst du ein nachhaltiges Belohnungssystem

Ein funktionierendes System braucht klare Regeln und realistische Ziele. Wichtig ist auch, dass die Fortschritte festgehalten werden, gerade dann, wenn es sich um ein Belohnungssystem handelt, bei dem euer Nachwuchs über einen längeren Zeitraum Punkte, Sticker oder Herzen sammelt. Diese Belohnungstafel sollten gut sichtbar angebracht werden, denn auch das hilft, die Motivation das Ziel zu erreichen, hochzuhalten.

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Ihr solltet für euer Belohnungssystem für euer Kind auch folgende Punkte beachten:

  • Ziele gemeinsam mit eurem Kind festlegen: Euer Nachwuchs muss verstehen, was ihr denn eigentlich möchtet. Am besten, ihr lasst ihn mit eigenen Worten wiedergeben, was das Ziel sein soll.
  • Keine Alltäglichkeiten belohnen: Zähne putzen oder den Müll raustragen sind keine Aufgaben, für die eure Kinder Belohnungen benötigen.
  • Belohnungen altersgerecht wählen
  • Regelmäßig überprüfen und anpassen
  • Konsequent bleiben
  • Keine Bestrafungen

Belohnungen für Kinder: Das ist wichtig

Nicht jede Belohnung wirkt gleich. Sie soll eure Kinder weder überfordern noch kaum reizen. Deswegen empfehlen wir:

  • Keine materiellen Belohnungen (außer, ihr habt eine Abmachung mit eurem Nachwuchs im Teenageralter, weil er oder sie auf etwas Teures hinspart)
  • Fokus auf gemeinsame Zeit und Erlebnisse
  • Gesunde Alternativen zu Süßigkeiten, das kann vom Malblock bis zum gemeinsamen Ausflug alles bedeuten
  • Unmittelbare kleine Erfolge würdigen
  • Intrinsische Motivation fördern - bedeutet also, für Leseerfolge auch mal ein neues Buch verschenken
  • Eine Belohnung ist genau das, eine schöne Überraschung. Nutzt eine Belohnung niemals als Druckmittel oder versucht eure Kinder auf diese Art zu bestechen.
  • Komplimente und aufmunternde Worte sind ebenfalls eine Belohnung
  • Seid ein gutes Vorbild: Kinder lernen am meisten durch Nachahmung. Wenn ihr also mit gutem Beispiel vorangeht, wird es eurem Nachwuchs leichter fallen, nicht zu fluchen, zu schreien oder Türen zu knallen.
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FAQ

Ab welchem Alter kann man ein Belohnungssystem ausprobieren?

Ab etwa 2,5 Jahren können Kinder einfache Belohnungssysteme verstehen. Wichtig ist, dass die Zeitspanne zwischen Verhalten und Belohnung kurz ist und das System sehr einfach gehalten wird.

Wie lange sollte man ein Belohnungssystem nutzen?

Ein Belohnungssystem sollte immer zeitlich begrenzt sein und ein konkretes Ziel haben. Sobald das gewünschte Verhalten zur Routine geworden ist, kann das System auslaufen. Ihr wollt euren Nachwuchs nicht dauerhaft konditionieren.

Sind materielle Belohnungen schädlich?

Materielle Belohnungen sind nicht grundsätzlich schädlich, sollten aber nicht im Vordergrund stehen. Besser sind gemeinsame Aktivitäten oder kleine, bedeutungsvolle Gesten. Zeit statt Zeug zu verschenken, sollte eine Prämisse für euch sein.
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Belohnungssystem für Kinder: Ist das was für uns?

Ob ihr Belohnungen überhaupt für gut und sinnvoll erachtet, müsst ihr natürlich selbst in der Familie entscheiden. Vielleicht haltet ihr es ja auch mit der großen Reform-Pädagogin Maria Montessori, die sagte: "Preise und Strafen sind Anregungen zu unnatürlicher oder erzwungener Bemühung, und deshalb können wir in diesem Zusammenhang nicht von der natürlichen Entwicklung des Kindes sprechen."

Maria Montessori sieht dafür einen anderen Weg, die Leistungen von Kindern zu würdigen: "Eine achtsame Wertschätzung und aufmerksame Anerkennung des Kindes ist sicher der bessere Weg als eine materielle Belohnung."

Andrea Zschocher

Hier gibt es keine Belohnungen

Ich halte es beim Thema Belohnungen wie Maria Montessori. Ich glaube einfach nicht daran, dass Belohnungen ein wirkungsvolles Mittel sind, wirklich etwas zu ändern. Für mich fühlt sich das eher nach Bestechung an, mit der ich ein von mir gewünschtes Verhalten belohne. Dabei möchte ich eigentlich erreichen, dass meine Kinder verstehen, warum ich beispielsweise einen gewissen Umgangston in meinem Zuhause nicht hören möchte. Da mit Stickern und einer Belohnung zu winken, ist für mich der falsche Ansatz. Aber jede Familie ist anders und ich freue mich, wenn ihr mir von euren Erfahrungen berichtet.

Andrea Zschocher

Helikopter-Eltern oder nicht? Macht das Familien-Quiz!

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