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Gut zu wissen

Eure Kinder lieben Videospiele? Diese 6 Dinge sollten alle Eltern wissen

Dinge, die Eltern übers Gaming wissen sollten
© Getty Images/ eggeeggjiew

Videospiele sind aus dem Alltag der meisten Kinder und Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Gaming gehört zur Freizeitgestaltung einfach dazu. Grund genug, für unseren familie.de-Praktikanten Luca (19), uns Eltern zu zeigen, was wir unbedingt über die digitalen Leidenschaften unserer Kinder wissen sollten.

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Wenn Eltern bemerken, dass ihr Kind Lust aufs Gaming hat, lässt die eine oder andere Frage nicht lange auf sich warten. Wie lange sollte mein Kind maximal pro Tag an dem Gerät verbringen und worauf ist bei der Spieleauswahl zu achten? Ich bin schon seit mehreren Jahren in der Gaming-Szene unterwegs und möchte euch Antworten auf die wichtigsten Fragen geben und auch mit ein paar Vorurteilen aufräumen.

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Wie viel Zeit sollten Kinder vor dem Bildschirm verbringen?

Erst mal vorab: Auch wenn es Empfehlungen für die tägliche Dosis Bildschirmzeit gibt, muss man sich nicht allzu streng daran halten, finde ich. Natürlich spielen Alter und Entwicklungsstand eine Rolle, allerdings empfehle ich auch, darauf zu achten, wie gut die festgelegten Zeiten zum Alltag eures Kindes passen und ob es noch genügend Raum für andere Aktivitäten hat. Während Kinder bis zu zwei Jahren noch nicht unbedingt Zeit vor dem Bildschirm verbringen sollten, können Kleinkinder im dritten und vierten Lebensjahr ruhig 5 bis 10 Minuten begleitete Bildschirmzeit haben. Für die anderen Altersklassen gelten folgende Richtwerte:

  • 4 bis 6 Jahre: maximal 30 Minuten pro Tag
  • 7 bis 10 Jahre: Maximal 60 Minuten pro Tag freie Bildschirmzeit
  • 11 bis 13 Jahre: Maximal 90 Minuten pro Tag oder ca. 10 Stunden pro Woche
  • 14 bis 17 Jahre: Individuell abhängig – achtet darauf, dass es euer Schützling nicht übertreibt
Luca Ram

Ausnahmen dürfen auch mal sein

Natürlich ist es wichtig, dass ein Kind sich nicht vor dem Computer oder der Konsole verliert. Dennoch bin ich der Meinung, dass man es mit der Bildschirmzeit nicht immer so streng sehen sollte. Wenn euer Kind sich an Absprachen hält, sollte es meiner Meinung nach zur Belohnung ruhig auch mal länger zocken dürfen.    

Luca Ram

Nehmt euch Zeit und spielt zusammen

Wenn euer Kind Spaß am Zocken hat, kann es nicht schaden, wenn ihr an seinem Hobby Anteil nehmt. Es gibt viele Koop-Games, die für alle Altersklassen geeignet sind und vielleicht euch allen Spaß bringen. Euer Kind wird sich mit Sicherheit freuen, wenn ihr Interesse an seiner Leidenschaft zeigt. Und ihr bekommt einen Einblick in die Gaming-Welt, könnt gegebenenfalls besser einschätzen, welche Spiele geeignet sind und steht im engeren Austausch mit eurem Kind. Wer weiß, vielleicht entdeckt ihr ebenfalls ein neues Hobby für euch.

Ich habe ein paar Gaming-Vorschläge für die Nintendo Switch sowie PS4 und PS5 für euch:

Nintendo Mario Kart 8 Deluxe - [Nintendo Switch]

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Preis kann jetzt höher sein. Preis vom 21.12.2024 19:26 Uhr
Super Mario Party - [Nintendo Switch]

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Preis kann jetzt höher sein. Preis vom 21.12.2024 15:49 Uhr
Nintendo Minecraft - [Nintendo Switch]

Nintendo Minecraft - [Nintendo Switch]

USK ab 6 Jahren
Preis kann jetzt höher sein. Preis vom 21.12.2024 13:58 Uhr
IT TAKES TWO - (inkl. kostenloser PS5 Version) - [Playstation 4]

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USK ab 12 Jahren
Preis kann jetzt höher sein. Preis vom 21.12.2024 21:33 Uhr

Gaming: Vor- und Nachteile für Kinder

Wenn ihr merkt, dass euer Kind Interesse am Gaming entwickelt, spricht erstmal überhaupt nichts dagegen, diesem Wunsch nachzukommen. Denn, entgegen mancher Vorstellung, können Games sogar einige wichtige Skills stärken. Dazu zählen:

  • Kreativität: In vielen Spielen können Kinder ihre eigene Kreativität entfalten und neue Welten erschaffen. Dafür eignen sich Games wie Minecraft oder Aufbauspiele. In Minecraft (USK 6) können Kids eine riesige Welt erkunden und bauen aus Blöcken (mehr oder weniger) beeindruckende Bauwerke. Sind die Kinder noch sehr jung, ist es ratsam, sie vor allem zu Beginn des Spiels zu begleiten.
  • Konzentrations- und Reaktionsgeschwindigkeit: Je nachdem, für welches Spiel ihr euch entscheidet, kann Gaming die Konzentrations- und Reaktionsgeschwindigkeit fördern. Häufig gilt es z. B., Aufgaben innerhalb eines festgesetzten Zeitlimits zu erfüllen oder den Gegner durch schnelles Handeln auszustechen.
  • Räumliche Orientierung: Insbesondere 3D-Spiele trainieren die räumliche Orientierung und das Vorstellungsvermögen.
  • Gedächtnisleistung: Rätselspiele fordern und fördern das Gedächtnis und die Merkfähigkeit. Ein passendes Spiel ist etwa "The Talos Principle" (USK 12), bei dem die Spieler*innen über 150 Rätsel in einer spektakulären Welt lösen müssen.
  • Frustrationstoleranz: Wenn im Game nicht alles auf Anhieb gelingt, lernt dein Kind (unter Umständen) damit umzugehen und es erneut zu versuchen. Eine Kompetenz, die auch im realen Leben eine wichtige Rolle spielt.
  • Strategisches Denken: In Strategiespielen lernen Kinder, vorausschauend zu denken und Entscheidungen zu treffen. Dafür eignet sich zum Beispiel das Game "Civilization VI" (USK 12). In dem Spiel schlüpfst du in die Rolle eines historischen Anführers und führst deine Nation durch die Geschichte.
  • Auge-Hand-Koordination: Actionspiele und Jump'n'Runs verbessern die Auge-Hand-Koordination.
  • Soziale Kompetenz: In Multiplayer-Spielen lernen Kinder, miteinander zu kommunizieren, zu kooperieren und Konflikte zu lösen. Eine gute Wahl hierfür wäre "Overcooked" und "Overcooked 2" (USK 6).
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Neben den positiven Eigenschaften, die Games mit sich bringen, können sie jedoch einige Nachteile haben. Nimmt das Spielen Überhand, kann unter anderem Bewegungsmangel eine Folgeerscheinung sein. Zudem ist es empfehlenswert, wenn ihr das Gaming-Verhalten eures Kindes gut beobachtet. Fällt es ihm zunehmend schwer, die Spielekonsole aus der Hand zu legen und das Gaming beginnt, den Alltag zu bestimmen, ist Vorsicht geboten. Außerdem raten wir euch, darauf zu achten, dass die Spiele auf das Alter und die Entwicklung eures Kindes zugeschnitten sind. 

Sarah Morgenstern

Meine persönliche Gaming-Erfahrung als Kind

Auch ich habe bereits als Kind mit meinem Vater unglaublich gerne Computerspiele gespielt. Dabei hat er immer darauf geachtet, dass die Inhalte für mich angemessen waren und ich einen Mehrwert aus der Gaming-Zeit schöpfen konnte.

Neben Rätselspielen und Adventures haben wir zum Beispiel auch Spiele gespielt, die mir beim aktuellen Schulstoff geholfen haben. Egal, ob Matheaufgaben, eine Reise in die Geschichte oder in die Welt der Musik: Ich erinnere mich gerne an die Spielstunden zurück und kann mit Überzeugung sagen, dass sie mir nicht geschadet haben.

Sarah Morgenstern

Jedes Kind tickt anders: Die USK muss nicht unbedingt zutreffend sein

Viele Eltern machen die Spieleauswahl für ihr Kind oder Teenager allein von dem USK-Zeichen (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle) abhängig. Allerdings empfiehlt es sich, Entwicklungsstand und Charakterzüge bei der Spieleauswahl ebenfalls zu beachten. Ist zum Beispiel euer 16-jähriger Teenager sehr sensibel oder ängstlich, könnten Games ab 16 Jahren ungeeignet sein. Einen Eindruck könnt ihr unter anderem auf YouTube gewinnen, wenn ihr euch die entsprechenden Gameplay-Videos anschaut. 

USK ab 0 freigegeben

Spiele, die keine Altersbeschränkung haben, können für Kinder, Jugendliche und Erwachsene ein echt gutes Gaming-Erlebnis schaffen. Dazu zählen zum Beispiel Adventures, Gesellschaftsspiele, Sportspiele und Denkspiele. Die Games sind inhaltlich aus Jugendschutz-Sicht zwar unbedenklich, müssen aber nicht gezwungenermaßen für Kinder verständlich sein.

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Entdeckt hier empfehlenswerte PS5-Spiele ohne Altersbeschränkung.

USK ab 6 freigegeben

Spiele, die für Kinder zwischen 6 und 11 Jahren geeignet sind, setzen voraus, dass die Inhalte von den Spielerinnen und Spielern zunehmend von der Wirklichkeit differenziert betrachtet werden können. Außerdem werden folgende Faktoren berücksichtigt:

  • Das Stresslevel darf für Kinder ab 6 Jahren nicht zu hoch (bzw. nicht zu beängstigend oder emotional belastend) sein
  • Ausschließlich kurze Spannungsmomente
  • Pausen, die den Handlungsdruck abschwächen
  • Voraussetzungen für Hand-Auge-Koordination entsprechen der durchschnittlichen Altersentwicklung 

USK ab 12 freigegeben

Spiele, die für Personen ab 12 Jahren freigegeben sind, zeigen einen höheren Handlungsdruck sowie länger anhaltende Spannungsbögen als es bei Spielen ab 6 Jahren der Fall ist. Außerdem sind weitere Faktoren relevant:

  • Fähigkeit zur Differenzierung zwischen Wirklichkeit und Spielwelt stärker ausgeprägt
  • Kampfszenen und Gewaltdarstellungen sind eindeutig als Teil der Spielwelt für die Jugendlichen erkennbar, unrealistisch und wenig detailreich
  • Aufgaben sind komplexer und setzen Fähigkeiten des logischen und abstrakten Denkens voraus
  • Themen wie Gewalt oder Sex dürfen weder verstörend noch sozial-ethisch oder sexual-ethisch desorientierend wirken
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USK ab 16 freigegeben

Bei Inhalten von Spielen ab 16 Jahren wird darauf geachtet, dass die Vorbilder und Handlungen sich nicht sozial negativ auf den Spieler beziehungsweise die Spielerin auswirken. Außerdem ermöglichen die Games, dass der User Abstand zum Spielgeschehen nehmen kann und nicht permanent unter Anspannung steht. Die weiteren Aspekte werden ebenfalls beachtet:

  • Gewaltszenen sind klar als Spiel erkennbar
  • Strategisches und taktisches Denkvermögen entsprechen der durchschnittlichen Altersentwicklung
  • Während Erfüllung der Aufgaben länger anhaltende Spannung sowie höherer Handlungsdruck als es bei Spielen für jüngere Altersklassen der Fall ist

USK ab 18 freigegeben

Diese Spiele sind ausschließlich für Erwachsene geeignet und enthalten in der Regel Gewaltszenen, wie z. B. kriegerische und brutale Szenerien. Dazu zählen unter anderem Ego-Shooter, Open-World-Games und Rollenspiele. 

Unser Tipp: Schaut euch die Games, die euer Kind spielen will, vorher an. So bekommt ihr einen Eindruck, ob diese auch wirklich geeignet sind. 

In-Game-Käufe mit Vorsicht genießen

In-Game-Käufe sind ein fester Bestandteil vieler moderner Videospiele. Spielerinnen und Spieler können hier zusätzliche Inhalte erwerben. Dazu gehören zum Beispiel neue Charaktere, Waffen oder kosmetische Gegenstände. Im Laufe des Spiels werden diese Zusatzinhalte gerne angeboten. Der Zweck: Sie sollen den Spaß am Game erhöhen. In einigen Spielen werden diese Käufe jedoch mit Glücksspielmechaniken kombiniert, die problematisch sein können.

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Vorsicht ist bei dem Modell Free2Play (F2P) geboten. Hier ist die Anschaffung eines Games zwar kostenlos, allerdings werden während des Spiels kostenpflichtige Elemente angeboten, die notwendig sind, um das Spiel reibungslos fortführen zu können. Sollte man auf den Kauf verzichten, sind Wartezeiten und das Scheitern beim Absolvieren von Aufgaben vorprogrammiert.

Gaming ist längst kein Nischenphänomen mehr

Lange Zeit galten unter vielen Menschen Videospiele als Nischenhobby für introvertierte Jugendliche. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Gaming hat sich zu einem Massenphänomen entwickelt, was auch eine Statistik, die 2024 vom Statista Research Department veröffentlicht wurde, darlegt: 

"Laut aktuellen Zahlen spielen rund 54 Prozent aller Deutschen zumindest gelegentlich Computer- und Videospiele. In der Altersgruppe der 16- bis 29-Jährigen beträgt der Anteil der Videospieler sogar über 85 Prozent [...]."
Veröffentlicht von Statista Research Department, 11.01.2024
Luca Ram

Meine Liebe zum Gaming

Mein Wunsch ist es, mit diesem Artikel aufzuklären und Vorurteile abzubauen. Ich bin selbst leidenschaftlicher Gamer, weshalb ich mir wünschen würde, dass auch Personen, die sich bisher noch nicht damit auseinandergesetzt haben, das Gaming besser verstehen. Gaming kann eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung sein, wenn man auf die Risiken achtet. Ich denke, Eltern sollten sich mit dem Thema auseinandersetzen und ihre Kinder beim Gaming begleiten. Wenn ihr das macht, steht einem neuen, spannenden Hobby nichts mehr im Wege.

Luca Ram

Quellen: de.statista.com: Statistiken zum Thema Gaming; usk.de: Welche Alterskennzeichen gibt es?; jugendschutz.net: Report: Dark Patterns; klicksafe.de: Bildschirmzeiten bei Kindern von 3-10 Jahren; klicksafe.de: Bildschirmzeiten bei Kindern von 11-16 Jahren

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