In Sachsen gehen Grundschüler bereits seit dieser Woche wieder zum Unterricht. In den anderen Bundesländern geht es ab Montag los mit verschärften Hygieneregeln. Der Hygieneplan der Bundesregierung sieht auch das Tragen von Masken vor. Aber welchen Mundschutz dürfen Kinder jetzt im Unterricht tragen?
Ab Montag öffnen viele Bundesländer wieder ihre Schulen und versuchen mit Wechselunterricht, Abstandsregeln und regelmäßiger Lüftung das Infektionsrisiko niedrig zu halten. Schüler*innen und Lehrpersonal müssen auch Masken tragen, um sich gegenseitig zu schützen. Doch welche Regeln gelten hier? Sind diese in ganz Deutschland gleich?
Länder entscheiden selbst, welche Maskenregeln gelten
Es gibt keine einheitliche Empfehlung für alle Schulen in ganz Deutschland, welche Masken getragen werden müssen. Der Hygieneplan der Bundesregierung empfiehlt allen Schüler*innen und Lehrer*innen das Tragen medizinischer Masken. Das müssen keine FFP2-Masken sein, sondern können auch OP-Masken sein.
FFP2-Masken für Kinder
Diese Masken bekommt ihr inzwischen in jeder Drogerie, bei Discountern wie Aldi oder Lidl und Co. Es gibt in einigen Supermärkten oder Apotheken auch FFP2-Masken für Kinder. Hier solltet ihr prüfen, ob diese bei eurem Kind auch gut sitzen und nicht zu sehr drücken. Eine FFP2-Maskenpflicht während des Unterrichts für alle Schüler*innen gibt es für ganz Deutschland nicht.
Jedes Bundesland gibt dafür über die Schulbehörden eigene Empfehlungen heraus, an die sich die Kinder und Erwachsenen auf dem Schulgelände und im Unterricht zu halten haben. Diese erfährt man beim jeweiligen Kultusministerium, der Schulbehörde oder der Schule selbst.
Medizinischer-Mund-Nasen-Schutz für alle Kinder ab sechs Jahren in Sachsen
In Sachsen gilt seit 15. Februar das Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes für alle Kinder ab dem sechsten Lebensjahr. Doch gibt es hier viele Ausnahmen, wo es gestattet ist, diesen abzunehmen, so z. B. wenn die Schüler*innen und das Personal einen Mindestabstand garantieren können. Details dazu findet ihr auf der Website des Kultusministeriums.
Getragen werden dürfen folgende Masken:
- medizinische OP-Masken
- Atemschutzmasken des Standards K95/N95 und FFP2-Masken ohne Atemventil
Es gibt in Sachsen keine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken für Kinder. Eltern oder Kinder können entscheiden, ob sie entweder OP-Masken oder FFP2-Masken tragen möchten, wie es ihnen angenehmer ist.
Bayern: Medizinischer Mund-Nasen-Schutz für Lehrkräfte und Schüler*innen
Auch das Kultusministerium in Bayern informiert darüber, welche Masken die Schüler*innen und Lehrer*innen tragen sollten. Es gibt hier ebenfalls keine Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske. Personal und Schüler*innen können entweder eine OP-Maske oder eine FFP2-Maske tragen. In Einzelfällen können Schüler*innen auch die bisherige Community-Maske noch tragen, doch die Empfehlung lautet medizinische Maske. Zudem werden in Bayern auch regelmäßige kostenlose Schnelltests auf dem Schulgelände für Jugendliche ab 15 Jahren angeboten.
Kinderarzt empfiehlt OP-Maske für Grundschüler*innen
Der Berliner Kinderarzt Jakob Maske empfiehlt für Grundschülern und -schülerinnen eher eine OP-Maske. Diese filtert die Atemluft gut und sie schützt vor allem andere Menschen. Sie sind etwas leichter zu tragen als FFP2-Masken, denn der Atemkomfort ist besser. Wenn es um den Eigenschutz geht, sind FFP2-Masken die sicherste Wahl. Doch ob das Kind diese richtig tragen kann, sei altersabhängig. Wichtig sei, dass man die Masken nicht zu lange am Stück trägt und sie regelmäßig austauscht.
Wenn eure Kinder aus bestimmten medizinischen Gründen keine solche Maske tragen können, dann holt ihr euch von eurem Arzt am besten ein Attest. Solche Ausnahmen sind natürlich möglich. Man müsse dann anders gewährleisten, dass der Infektionsschutz dennoch gegeben ist und mit den Lehrer*innen sprechen. Tipps findet ihr dazu auch beim Berufsverband der Kinder und Jugendärzte.
"Wenn man sagt, die Maske sei doof, wird das Kind sie auch nicht tragen."
Kind will keine Maske tragen? Mit gutem Beispiel voran
Jakob Maske empfiehlt Eltern, deren Kinder keine Maske tragen möchten, positiv mit den Kinder zu sprechen. Wer selbst negativ gegenüber dem Mundschutz eingestellt ist, würde dies auch vermitteln. Seiner Erfahrung nach hätten über 95 % der Kinder kein Problem mit dem Maske tragen, doch in Einzelfällen können es schon mal zu Ablehnungen kommen. Dann muss man als Elternteil dies dem Kind sensibel nahebringen und ihm die Ängste nehmen.
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