Kennt ihr bestimmt, oder? Euer Kind soll für die Schule lernen, Hausaufgaben machen oder sich mehr bewegen – aber stattdessen ist plötzlich alles andere spannender. Das Tablet, das Kuscheltier oder einfach nur Löcher in die Luft zu starren. Es kann ganz schön frustrierend sein, wenn bei der Mission Kinder motivieren nichts zu helfen scheint. Aber keine Sorge, mit ein paar einfachen Tricks könnt ihr den Ehrgeiz eures Kindes wecken – ganz ohne Druck oder Streit.
Kinder motivieren und spielerisch den Ehrgeiz wecken
Manche Kinder sind von Natur aus motiviert und ehrgeizig, andere brauchen ein bisschen mehr Ansporn. Der Schlüssel ist, den Druck herauszunehmen und kleine Ziele zu setzen, die erreichbar sind. Kinder motivieren mitzumachen gelingt, wenn sie Selbstvertrauen gewinnen. Vielleicht ist es ein kleines Projekt, das sie allein erledigen dürfen, oder eine Herausforderung, die sie selbst auswählen.
Kein Kind muss überall der Beste sein – aber jedes Kind kann lernen, sich über Fortschritte zu freuen. Ein Erfolgstagebuch oder eine kleine Belohnung können helfen, die Motivation aufrechtzuerhalten.
Und am allerwichtigsten: Seid für eure Kinder da. Zeigt Interesse an ihren Hobbys, fiebert mit, wenn sie etwas Neues ausprobieren, und macht mit, wo es geht. Kinder lieben es, wenn sie merken, dass ihre Eltern sie unterstützen – und das ist die größte Motivation, die ihr ihnen geben könnt.
„Der Wunsch, über sich hinauszuwachsen, kommt schon ganz früh. Bereits Babys möchten etwas leisten. Das ist von Anfang an ein Bedürfnis, eine ganz grundlegende Erfahrung."
Die innere (intrinsische) Motivation von Kindern
Kinder lassen sich oft für Dinge begeistern, die für uns Erwachsene vielleicht sinnlos oder unwichtig erscheinen. Doch genau darin liegt die Magie: Sie folgen ihrer Neugier, tauchen mit voller Hingabe in ihre eigenen Welten ein und entwickeln Ehrgeiz an den unerwartetsten Orten.
„Kinder entwickeln auf den abgelegensten Feldern Ehrgeiz“, sagt die Hamburger Psychologin Angelika Faas. „Beim Sammeln von Dino-Stickern, beim Höhlenbau, beim Streichespielen oder Kunststückevorführen – in diesen Momenten sind sie beseelt, begeistert und steigern ihre Leistung in dem ihnen angemessenen Tempo.“
Unsere Aufgabe als Eltern ist es, diese frühe Lust am Gelingen zu erhalten, zu fördern und wie einen kostbaren Schatz zu hüten und zu pflegen.
Muss ich schon bei Kleinkindern motivieren und Ehrgeiz wecken?
Nein, ganz im Gegenteil. Zu viele und zu frühe Anforderungen sind eher schädlich. Das heißt natürlich nicht, dass ihr euch nicht mit euren Kindern beschäftigen sollt, mit ihnen spielen und ihnen vorlesen sollt. Aber: "Für viele Dinge, die Kinder in den ersten Lebensjahren lernen, brauchen sie erst einmal die körperlichen und geistigen Voraussetzungen. Es macht deshalb wenig Sinn, ihnen möglichst früh möglichst viel beibringen zu wollen", so die Psychologin Elsbeth Stern vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.
"Wenn Eltern zu viel möchten, riskieren sie, ihren Nachwuchs zu überfordern. Kinder sind von Natur aus aktive und lernbegierige Wesen – wenn man allerdings zu viel auf sie einprasseln lässt, werden sie passiv."
Kinder motivieren zu Hausaufgaben und zum Lernen
Hausaufgaben sind oft ein leidiges Thema. Und der Satz „Mach endlich deine Aufgaben!“ führt selten zum Erfolg. Kinder motivieren zum Lernen funktioniert besser, wenn sie einen Sinn in der Sache sehen. Erklärt ihnen, wofür das Wissen nützlich ist. Mathe kann beim Backen spannend werden, Geschichte wird durch coole Hörbücher lebendig und Vokabeln merkt man sich leichter mit einem selbstgedrehten Video oder ganz klassisch mit Post-its an den entsprechenden Gegenständen (z.B. ein Post-it mit „fridge" am Kühlschrank).
Lob ist ein starker Antrieb. Nicht nur für gute Noten, sondern für die Mühe: „Ich sehe, dass du dich richtig angestrengt hast!“ Ein kleines Erfolgstagebuch kann Wunder wirken. Schreibt gemeinsam auf, welche Fortschritte euer Kind gemacht hat. Kinder motivieren für die Schule heißt nicht, Druck zu machen, sondern ihnen zu zeigen, dass Lernen Spaß machen kann.
Kinder motivieren zu Sport und mehr Bewegung
Bewegung ist so wichtig für Kinder, aber nicht alle rennen von selbst auf den Sportplatz. Vielleicht habt ihr schon oft gesagt: „Geh' doch mal raus!“ – und als Antwort kam nur ein genervtes Augenrollen? Dann hilft es, Sport in etwas zu verwandeln, das Spaß macht. Kinder lieben es, gemeinsam aktiv zu sein, vor allem mit euch. Also, wie wäre es mit einer kleinen Laufrunde zum Supermarkt? Einer Runde Seilspringen im Garten? Oder eine Fahrradtour mit Picknick als Ziel?
Wenn euer Kind für keinen Sport zu begeistern ist, probiert doch einfach verschiedene Sachen aus. Fußball ist für viele der Klassiker – aber nicht jedes Kind traut sich gleich in einen Verein. Vielleicht reicht es schon, ab und zu gemeinsam auf den Bolzplatz zu gehen oder ein Fußballspiel im Stadion oder im Fernsehen anzuschauen.
Und wenn Fußball nicht das Richtige ist? Kein Problem! Vielleicht entdeckt euer Kind beim Klettern, Tanzen oder Schwimmen seine Begeisterung. Es gibt so viele Möglichkeiten!