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Kurzsichtigkeit bei Kindern erkennen: Auf diese 4 Anzeichen könnt ihr achten

Kurzsichtigkeit bei Kindern erkennen Schulanfang
© Getty Images/LightFieldStudios

Kinder im Vorschul- und Grundschulalter können noch nicht sagen, dass sie nicht richtig sehen. Das hat viele Gründe.  Und selbst wenn euer Kind zum Schulanfang den Sehtest bestanden hat, kann sich eine Kurzsichtigkeit jederzeit entwickeln. Auf welche konkreten Anzeichen ihr jetzt achten könnt und wie ihr am besten mit einer Sehschwäche umgeht.

Kinder lernen bis ins Schulalter hinein richtig zu sehen. Das heißt, der Sehnerv bildet sich in dieser Zeit noch aus. Eine Kurzsichtigkeit (Myopie) tritt daher häufig bei Kindern erst im Laufe der ersten Grundschuljahre auf, weil sie neue Alltagsabläufe und Sehgewohnheiten haben. Sie müssen genauer an die Tafel schauen und häufiger in Bücher oder auf Displays.

Das regt laut Kuratorium Gutes Sehen e.V. den Augapfel an zum Wachsen. Dadurch entsteht dann Kurzsichtigkeit. Kinder, bei denen ein oder beide Elternteile von Myopie betroffen sind, haben ein deutlich größeres Risiko auch davon betroffen zu sein.

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4 typische Anzeichen beginnender Kurzsichtigkeit

Sobald eure Kinder in die Schule kommen, solltet ihr genau auf ihr Verhalten achten. Sobald sich mehrere der folgenden Anzeichen oder Symptome zeigen, ist es wichtig, das ärztlich abklären zu lassen.

  • Auffällige Mimik: ein ganz typisches Phänomen bei Kindern, die anfangen schlechter zu sehen, ist das häufige Blinzeln und Zusammenkneifen der Augen. Das Kind reibt sich oft die Augen, und versucht alles, um mithilfe seiner Mimik besser zu sehen.
  • Schlechte Stimmung: Das Kind ist tagsüber sehr oft müde und unkonzentriert, weil es sich so anstrengen muss, etwas an der Tafel zu erkennen. Es merkt, dass etwas nicht in Ordnung ist und ist verunsichert, ohne selbst genau sagen zu können, woran es liegt.
  • Veränderung der Schulleistung: Die schulischen Leistungen verändern sich schleichend oder plötzlich sehr. Die Lehrer*innen berichten, dass das Kind unaufmerksamer ist oder das Kind erzählt, dass es den Stoff nicht mehr so gut versteht. Das kann u.a. eben auch am schlechteren Sehen liegen.
  • Auffallend anderes Verhalten: Insgesamt zeigen Kinder, bei denen eine Kurzsichtigkeit beginnt, ein ungewohntes Verhalten, weil sie nicht mehr gut sehen können. Sie verlesen sich vielleicht öfter, brauchen länger zum Lesen oder weigern sich, etwas zu lesen. Manche stellen sich auch beim Basteln oder Malen ungeschickter an, weil sie Probleme mit dem Sehen haben.

Fehlsichtigkeit bei Babys und Kleinkindern: Häufige Symptome

Bei ganz kleinen Kindern ist es schwer, eine Fehlsichtigkeit zu erkennen. Für sie ist es ganz normal, wie sie die Welt aus ihren Augen sehen. Es gibt aber auch hier ein paar typische Anzeichen:

  • Das Kind blinzelt häufig und reibt sich die Augen.
  • Es hält den Kopf sehr auffällig schräg.
  • Die Augen sind gereizt und tränen sehr.
  • Häufiges Augenzittern oder Veränderungen am Lid.
  • Das Kind schielt

Solltet ihr ein oder zwei dieser Anzeichen feststellen, besprecht das direkt mit einem Kinderarzt und wartet nicht noch ab.

Mein Kind könnte kurzsichtig sein!

Wenn euer Grundschulkind einige der oben genannten Anzeichen zeigt, ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen. Kurzsichtigkeit sollte früh erkannt werden, damit das Kind und seine schulischen Leistungen nicht leiden und es sich insgesamt wohler fühlt. Ihr könnt im ersten Schritt bei eurem behandelnden Kinderarzt  euren Verdacht schildern und einen Sehtest machen lassen. Sollte dieser auffällig sein, wird euch der Arzt oder die Ärztin an den Augenarzt überweisen.

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Dort bekommt man zwar häufig erst Monate später einen Termin, wenn es bei euch aber dringend ist, dann merkt das an. Sollte es eurem Kind sehr schlecht gehen, durch seine Augenprobleme, nimmt euch der Arzt in der Regel früher dran. So könnt ihr frühzeitig gemeinsam mit dem Facharzt die passende Sehhilfe finden und eurem Kind helfen.

Tipp von CooperVision: Der Kontaktlinsenspezialist CooperVision merkt an, dass auch Kontaktlinsen für Kinder eine Alternative zur Brille sein können. Es gibt sogar sogenannte "Orhtokeratologie-Kontaktlinsen", die das Kind nur nachts trägt. Sie sollen die Hornhaut des Auges so modellieren, dass die Träger*in tagsüber ohne Sehhilfe scharf sehen kann. Es gibt zudem Einmalkontaktlinsen, die Kinder tagsüber tragen können, die sogar eine weiter voranschreitende Kurzsichtigkeit hemmen sollen. Besprecht solche Möglichkeiten einfach mal mit der Augenärztin.

Katja Nauck

Sehtest bei Vorsorgeuntersuchungen ist wichtig!

Bei uns sind beide Elternteile von Kurzsichtigkeit betroffen. Daher nehmen wir den Sehtest für unsere Tochter sehr ernst. Eure Kinderärzte werden innerhalb von drei Vorsorgeuntersuchungen automatisch einen Sehtest machen: Der erste erfolgt ganz früh bei der U5, dann im Alter ab 3,5 Jahren bei der U8 und nochmal bei der U9 kurz vor Schulbeginn. Natürlich könnt ihr jederzeit bei Auffälligkeiten zwischendurch einen Sehtest anfragen.

Bisher waren alle Sehtests unauffällig und unser Augenarzt bat uns, dann wiederzukommen, wenn wir obige Anzeichen gehäuft feststellen, sobald unsere Tochter regelmäßig in die Schule geht.

Katja Nauck
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Quellen: Den Durchblick behalten - Kurzsichtigkeit bremsen | Augenärzte informieren: Myopie entsteht meist in der Kindheit, Prof. Bertram, 1. Vorsitzender des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands (BVA) - 05/2019; CooperVision; Kuratorium Gutes Sehen e.V.

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