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Interview

Jessica Schwarz: "Ohne Familie geht's halt einfach nicht"

Jessica Schwarz

Schauspielerin Jessica Schwarz vermisst manchmal die Zeit in ihrer Patchworkfamilie. Das erzählte sie uns im Interview zum Film "Peter Hase 2 – Ein Hase macht sich vom Acker", in dem sie Hase Mopsi ihre Stimme leiht. Wie sich herausstellt, gibt es zwischen dem Film und ihrem eigenen Leben viele Parallelen. Uns verriet sie, wieso sie in jungen Jahren ihre Heimat verließ und welchen Stellenwert Familie heute bei ihr hat.

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Dass Jessica Schwarz viel Spaß beim Synchronsprechen für "Peter Hase 2 – Ein Hase macht sich vom Acker" hatte, steht ihr deutlich ins Gesicht geschrieben, als wir sie zum Interview treffen. Kein Wunder: Wie sich herausstellt, behandelt der zweite Teil rund um die quirlige Hasenfamilie vieles, was sie selbst aus ihrem Leben kennt.

Darum geht’s im Film

Eigentlich möchte Peter ein guter Hase sein und gibt sich wirklich alle Mühe, seiner Familie zu gefallen. Aber er hat eben einen schlechten Ruf, der ihm vorauseilt und egal was er versucht – er kommt einfach nicht aus dieser misslichen Lage. Das sorgt für Streit und miese Stimmung bei der ganzen Familie. Irgendwann reicht es ihm: Er tritt eine Reise an, auf der es ihn raus aus dem Gemüsegarten hinein in die große Stadt verschlägt. Das Ziel: Er muss sich selbst finden.

Deshalb erkennt sich Jessica Schwarz in "Peter Hase 2" wieder

Jessica Schwarz kommt das sehr bekannt vor: Auch in ihrer Kindheit kam es – wie in jeder Familie – zu Turbulenzen, gerade mit ihrer großen Schwester: "Oft ist es bei Schwestern, die wenige Jahre voneinander entfernt sind, einfach so, dass die Erstgeborene sehr viel kann und sehr viel weiß und für die Zweitgeborene einfach nicht viel übrig bleibt. Gewisse Dinge sind einfach immer schon besetzt und da musste ich mir als Zweitgeborene natürlich andere Sachen überlegen, mit denen ich punkten kann. Das kann dann natürlich auch zu Differenzen und Streitigkeiten führen", erzählt die 44-Jährige.

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Das zog sich durch ihre komplette Jugend. Irgendwann machte sie dann einfach einen Cut: Genau wie Peter Hase zog es sie in jungen Jahren – mit gerade einmal 16 – in die Großstadt. Sie modelte und versuchte, sich selbst und ihren Platz in der Welt zu finden. Eine gute Entscheidung, wie sie heute findet: "Ich glaube es ist einfacher, wenn man früh geht. So kann man auch früher wieder in Freundschaft nach Hause zurückkehren. Heute haben wir ein ganz tolles Verhältnis, wir arbeiten zusammen und machen sogar jedes Jahr einen Familienurlaub. Über Silvester waren wir beide einmal zum Beispiel gemeinsam mit unserer Mutter, meinen Neffen und Co. in Mexiko. Seit ich mich gefunden habe und losgelassen habe, passen wir alle sehr gut aufeinander auf."

"Ich vermisse manchmal den Alltag mit den Kindern"

Der frühe und schwierige Selbstfindungsprozess ist nicht der einzige Punkt, in dem es Überschneidungen zwischen dem Leben der Schauspielerin und dem Film "Peter Hase 2" gibt: Im Film haben die Hasen mit den beiden menschlichen Charakteren Bea und Thomas eine Patchwork-Familie gegründet. Auch ein Kapitel aus Jessica Schwarz' Leben: Zwischen 2010 und 2019 war sie mit dem österreichischen Kameramann Markus Selikovsky liiert, der zwei Kinder hat.

Das Leben als Patchwork-Familie ist ihr nur positiv in Erinnerung geblieben: „Ich muss sagen, ich habe das sehr genossen und habe auch immer noch Kontakt zu allen. Ich glaube, das ist auch etwas, das niemals abbrechen wird, einfach weil wir so viele Jahre zusammen gelebt und so viele Dinge erlebt haben. Ich vermisse tatsächlich manchmal sogar den Alltag mit den Kindern: Einfach dieses typische zur Schule bringen, abholen, Mittagessen kochen und Hausaufgaben machen." Beim Gedanken an die jetzige Situation muss die Schauspielerin lachen: "Auch heute bekomme ich immer wieder Anrufe von den beiden Kindern. Zum Beispiel, wenn es Schulnoten gibt, die eigentlich nicht so sein sollten. Dann überlegen wir, wie man da jetzt am besten mit den Eltern vorgeht."

Eine Bonus-Mama

Aber sie räumt auch ein, dass im Leben einer Patchwork-Familien nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen ist: "Oft kommt eine Patchwork-Familie ja auch bedingt durch eine Trennung zustande. Manche Streitthemen sind bei Eltern und Kindern dann auch als Patchwork-Familie weiterhin da. Dann muss man irgendwo einen gemeinsamen Nenner finden und das ist nicht immer einfach." Indem man viel miteinander spricht, könne man dies aber zusammen meistern.

Insgesamt sieht sie in Patchwork-Familien auch eher einen Vorteil: „Manchmal ist es von Vorteil, dass Kinder auch auf andere ausweichen können. Da gibt's dann einfach nochmal eine Bonus-Mama, eine Bonus-Tante, eine Bonus-Oma oder einen Bonus-Neffen, mit denen man sich besprechen kann, wenn einem etwas auf dem Herzen liegt. Manches will man ja vielleicht nicht direkt mit den eigenen Eltern klären. Es sind einfach noch zusätzliche Personen da, mit denen man viel Zeit verbringen kann und von denen man auch noch mal lernt. Das ist natürlich ein toller Faktor für Kinder. Sie können verschiedene Seiten kennenlernen und den Horizont noch anders erweitern."

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"Peter Hase 2" kommt am 1. Juli ins Kino

Ab dem 1. Juli können wir uns im Kino anschauen, ob das gemeinsame Leben von Peter Hase, Mopsi, Flopsi und Wuschelpuschel sich letzten Endes auch noch in so eine tolle Richtung entwickelt wie bei Jessica Schwarz.

Peter Hase – Teil 1 auf DVD / Blu-ray

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Im Film erwartet uns laut ihr sehr viel zum Lachen, (Britischer Humor!) aber auch ernste Themen, die zum Nachdenken anregen: „Es geht darum, sich selber zu finden. Der Film schafft es, starke Botschaften zu vermitteln, ohne mit der Keule draufzuschlagen. Anderen gefallen wollen, die Frage: ‘Wie stehe ich da?’ oder Mobbing sind Themen, die letztlich doch sehr viele Kinder beschäftigt", so Jessica Schwarz. Ihr Fazit zum Film? „Ohne Familie geht’s halt einfach nicht!"

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Bildquelle: S&L Medianetworx GmbH

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