Kinderschutz-Apps sollen das Smartphone kindgerechter machen. Manch eine App ist aber eher auf Überwachung als auf Kontrolle ausgelegt, wie Stiftung Warentest nun feststellte.
Kinderschutz-Apps: Die Sieger im Überblick
Wer auf dem Smartphone seines Kindes eine Sicherheitssoftware installiert und dafür in manchen Fällen auch noch ordentlich Geld zahlt, der geht davon aus, dass der Nachwuchs nun vor nicht-kindgerechten Inhalten und zu langer Bildschirmzeit geschützt ist. Leider hat die Stiftung Warentest hier schlechte Nachrichten für alle Eltern. Nur zwei von neun Kinderschutzprogrammen schneiden im Test gut ab.
So hat Stiftung Warentest die Kinderschutz-Apps getestet
Im Test nahm die Stiftung Warentest sechs Kinderschutz-Apps für Smartphones (Android) und die Kinderschutzangebote der Betriebssysteme Google Android und Apple iOS unter die Lupe. Außerdem prüften sie die App des gemeinnützigen Vereins Jusprog, die sich auf die Filterung von Webseiten konzentriert.
Dabei prüften sie die folgenden Punkte:
- Funktionsumfang: Welche Kontrollmöglichkeiten haben Eltern hinsichtlich Nutzungszeit, Webseitenaufrufen, verwendeter Apps und der Standortnachverfolgung des Kindes?
- Familienorientierung: Wie flexibel lässt sich die App in der Familie nutzen? Wie viele Smartphones können kontrolliert werden? Ist die Standortverfolgung des Kindes voreingestellt?
- Pädagogische Unterstützung: Gibt es z. B. Informationen für die Eltern zur altersgerechten Anwendung der einzelnen Funktionen?
- Datenschutz
Kinderschutz-App-Tests: Die Sieger im Detail
Insgesamt schneiden nur zwei der neun getesteten Apps "gut" ab, drei schaffen immerhin ein "Befriedigend". Bei den übrigen vier Apps reicht es nur für ein "Ausreichend". Auffällig: Unter den schlechten Apps sind auch welche bekannter Sicherheitssoftware-Spezialisten. Hier werden vor allem die mangelhaften Datenschutzerklärungen kritisiert. Manch eine App kann auch von versierten Kids ausgetrickst werden.
Salfeld Kindersicherung
Die beste App im Test ist die Salfeld Kindersicherung, die eine Gesamtwertung von 2,0 bekam. Sie überzeugt mit einer kindgerechten Ansprache, sehr gutem Funktionsumfang und einer soliden pädagogischen Unterstützung für Eltern. Eine Zweijahreslizenz für ein Gerät kostet 29,95 €.
JusProg
Kostenlos und ebenfalls "gut" ist auch die kostenfreie App JusProg. Die App schützt Kinder vor bedenklichen Internetseiten. Dafür gibt es eine Black- und Whitelist, viele persönliche Einstellungen und eine gute pädagogische Unterstützung für Eltern. Die Datenschutzerklärung ist allerdings lückenhaft.
Kritik an "Kinderschutz"-Apps
Insgesamt kritisiert die Stiftung Warentest den Begriff "Kinderschutz-App". Das sei zu hoch gegriffen: „Die Apps helfen Eltern bei der Kontrolle und protokollieren, was das Kind tut. Umfassend schützen können sie es nicht. Keine App vermag es, Cybergrooming oder Mobbing zu verhindern. Anzüglichkeiten oder Übergriffe erkennen die Apps nicht", so Stiftung Warentest. Eine der getesteten Apps kann Chat-Verläufe nach Schlüsselworten analysieren. Das ist aber nicht unbedenklich: „Es wäre eine schwere Verletzung der Privatsphäre und Persönlichkeitsrechte des Kindes, wenn die Eltern es heimlich überwachen würden", so Stiftung Warentest.
Die vollständigen Testergebnisse könnt ihr bei Stiftung Warentest für 2,50 € kaufen.
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