Anlässlich des jährlichen Pride-Monat der LGBTQ-Community macht Nickelodeon Schluss mit den Gerüchten und outet SpongeBob-Schwammkopf als schwul. Dabei kommt das nicht für alle überraschend, denn über SpongeBobs Sexualität wurde schon lange diskutiert.
So feiert der Kindersender Nickelodeon den Pride Month
Mit einem eindeutigen Statement meldete sich der US-Kindersender am Samstag auf Twitter zu Wort: "Wir celebrieren #pride mit der LGBTQ+ Gemeindschaft und deren Verbündeten diesen Monat und jeden Monat". Dazu postet der Sender ein Bild von SpongeBob in Regenbogenfarben und zwei andere beliebten Figuren aus dem Nickelodeon-Universum: Schwoz Schwartz aus der Serie "Henry Danger", der vom trans Schauspieler Michael D. Cohen dargestellt wird, und der queeren Korra aus "Legend of Korra". Indem sie die drei Figuren in den Zusammenhang mit dem #pride rücken, setzen sie ein eindeutiges Zeichen für die Community, die den Tweet mit mittlerweile über 315.000 Likes natürlich feiert.
Keine Überraschung: Warum SpongeBob für viele schon lange schwul ist
Doch die Gerüchte, dass SpongeBob homosexuell sei, kursieren schon länger bzw. sehen viele Fans in der Serie selbst zahlreiche Hinweise. Das Magazin "Queer" erwähnt zudem, dass der Schwammkopf auch aufgrund seiner emotionalen Persönlichkeit und seiner Vorliebe für bunte Inneneinrichtung für homosexuell gehalten wurde. In einer Folge adoptieren SpongeBob und sein Kumpel Patrick eine Jakobsmuschel, deren Eltern sie beide waren. Dies wurde in den USA heftig von vielen christlichen Konservativen kritisiert, die dem Sender vorwarfen, die gleichgeschlechtliche Ehe damit propagieren zu wollen.
Damals antwortete SpongeBob-Macher Stephen Hillenburg jedoch auf diese Kritik mit dem Hinweis, SpongeBob sei eher asexuell und es hätte nichts damit zu tun. SpongeBob sei nicht als "schwul konzipiert". Jetzt hat es sich der Sender wohl doch anders überlegt und macht dies mit seinem Twitter-Statement offiziell. Das wird in den USA wieder für Zündstoff sorgen und die Konservativen auf den Plan rufen. In Sachen queere Charaktere tut sich nur langsam etwas im US-Kinderfernsehen. Jüngst veröffentlichte Disney+ eine animierten Kurzfilm, indem sich die Hauptfigur als schwul outet und sich seinen Eltern offenbart. Das war ein wichtiges Zeichen für sexuelle Vielfalt und wurde von der queeren Community sehr positiv aufgenommen.
Was ihr über den Pride-Monat wissen solltet
Ihr fragt euch, was der Pride-Monat ist bzw. warum er in den USA so groß gefeiert wird? In unserem Video erfahrt ihr die wichtigsten Fakten zum LGBTQ-Gedenkmonat.
Starkes Zeichen
Dass Nickelodeon SpongeBob ausgerechnet im Pride Monat outet, ist ein starkes Zeichen für sexuelle Vielfalt. Ich finde das großartig. Es gibt einfach viel zu wenige queere Figuren und dadurch fühlen sich viele Familien einfach nicht repräsentiert. Kinder lernen so, dass es eben auch mal sein kann, dass ein Mann einen anderen liebt und mit ihm ein Kind aufzieht und es nicht bloß ein Familienmodell gibt. Wenn Kinder das schon früh kennen lernen, ist es für sie normal und ihre Toleranz wächst. Daher finde ich, dass es auch im Kinderfernsehen viel mehr Vielfalt geben sollte, sowohl kulturell als auch sexuell. Denn Fernsehen bildet ja die Welt ab, wie sie ist und die ist unglaublich vielfältig.
Bildquelle: Getty Images/Bryan Bedder