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Eltern-Guide: Sicher surfen für Teenager

Kinder & Teenies: So surfen sie sicher im Internet
© Getty Images / insta_photos

Wenn unsere Kids sich im Netz bewegen, sollten wir Eltern – genau wie im nicht virtuellen Raum – ein Auge auf sie haben. Das ist für viele Mütter und Väter gar nicht so einfach, weil sie sich gar nicht so gut im WWW auskennen. Mit diesen Tipps könnt ihr eure Kids sicher surfen.

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Ein Leben ohne Smartphone, Facebook und Co.? Gerade für Jugendliche ist das heutzutage nicht mehr vorstellbar. Eure Kinder gehören zu den Digital Natives, das Internet und soziale Netzwerke sind ein fester Bestandteil ihres Alltags. Auch wenn uns Eltern das ständige Abtauchen in die virtuelle Welt manchmal nervt: Das Netz bietet tolle Möglichkeiten wie z. B. die Chance, trotz Schulstress und Zeitmangel das Sozialleben aufrecht zu erhalten, sowie eine unglaubliche Menge an gesammeltem Wissen. Trotzdem lauern im Internet gerade für junge Menschen einige Gefahren: Cyber-Mobbing, Abzocke und Pädophilie sind nur einige von vielen. Um diese zu meiden, können wir Eltern zum Glück einiges tun. So unterstützen wir unsere Teenager beim Surfen im Internet …

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#1 Rein in die Materie

Um euren Kindern im Netz an der Seite zu stehen, solltet ihr zum Beispiel wissen, welche sozialen Netzwerke es gibt und wie sie funktionieren. Legt euch selbst Profile auf den verschiedenen Plattformen an – nicht zur Kontrolle eurer Kinder, sondern, um es einfach mal selbst auszuprobieren. Ihr müsst keine aktiven Nutzer werden; ein Profil kann komplett privat geschaltet werden, unter einem Pseudonym laufen und benötigt auch keine Fotos von euch. Aber so bekommen wir als Eltern zumindest ein Gespür dafür.

#2 Verbote machen neugierig

Manche Eltern würden ihren Kindern aus Sicherheitsgründen die Nutzung von Instagram, Snapchat oder bestimmten Websites am liebsten verbieten. Das ist allerdings wenig ratsam: Für pubertierende Jugendliche wirkt alles, was verboten ist, direkt viel spannender! Und ob euer Kind sich nicht doch heimlich bei Instagram anmeldet, könnt ihr nicht überprüfe. Und wie ein Browserverlauf gelöscht wird, finden Jugendliche auch ganz schnell heraus. Ein weiterer Grund gegen Verbote: Gerade im Teenageralter spielen Bestätigung und Zugehörigkeit eine essenzielle Rolle. Sind alle Freunde auf Instagram unterwegs, nur euer Kind nicht, verliert es schnell den Anschluss und wird vielleicht ausgegrenzt.

#3 Vertrauen stärken

Gegenseitiges Vertrauen ist immer wichtig, also auch, wenn es darum geht, sicher im Netz zu surfen. Wenn eure Kinder Angst vor Internetverbot oder Smartphoneentzug haben, sobald online etwas schief läuft, werden sie sich euch nicht anvertrauen. Was für das reelle Leben gilt, sollte auch im virtuellen Raum gelten: Jeder macht mal Fehler. Der entscheidende Unterschied: Das Internet vergisst nicht. Sind einmal die falschen Fotos in Umlauf geraten, sind sie kaum noch löschbar. Gerade in solchen Situationen sollten wir lieber versuchen, gemeinsam mit unserem Kind aus den Fehlern zu lernen, statt es zu bestrafen.

Wie auch in der „richtigen” Welt solltet ihr im Internet die Orte kennen, an denen sich euer Kind aufhält. Im Netz der Möglichkeiten klicken selbst Erwachsene mal aus Versehen auf Links, die verstörende oder abstoßende Inhalte zeigen. Gerade in solchen Situationen solltet ihr eurem Kind als Vertrauensperson zur Seite stehen.

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#4 Regeln vereinbaren

Wie für euren Familienalltag solltet ihr auch für das Internet Regeln vereinbaren. “Steig nicht bei Fremden ins Auto ein” lautet hier: "Chatte nicht mit Fremden". Schult das kritische Auge eurer Kinder, macht deutlich, dass ein gesundes Misstrauen online wichtig ist.

Schließlich weiß man nie, ob der oder die Chatpartner*in wirklich der bzw. die ist, für den er oder sie sich ausgibt. Sprecht über Privatsphäreeinstellungen und persönliche Daten. Vereinbart, dass Passwörter nur einmal verwendet werden dürfen und möglichst kompliziert sein müssen. Um die Flut an Passwörtern leicht im Blick zu halten, sind Tools wie LastPass oder 1Password hilfreich.

Wer das ganze festhalten will, findet hier ein tolles Tool, um einen Mediennutzungsvertrag aufzustellen. Ihr könnt verschiedene Regeln und Absprachen zusammenstellen, sie anschließend ausdrucken und beispielsweise an euren Kühlschrank hängen. Die Regeln gelten natürlich auch für Eltern.

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#5 Eigenes Surfverhalten überprüfen

Eltern sollten ihren Kindern ein Vorbild sein, auch in der virtuellen Welt. Wer ständig selbst private Fotos veröffentlicht und Persönliches im Netz verbreitet, der kann seine Kinder schwer davon überzeugen, damit zurückhaltend zu sein. Ihr solltet bei euren eigenen Posts stets auf der sicheren Seite sein – auch ihr könnt von euren Kindern gegoogelt werden! Seht auch von der Veröffentlichung von Kinderbildern ab, nicht nur aus Vorsicht vor Pädophilie. Eure halbwüchsigen Kinder werden es euch danken, denn wer will schon in Windeln oder mit verschmiertem Gesicht öffentlich im Netz zu sehen sein?

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#6 Über Konsequenzen aufklären

Oft sind Jugendliche der Meinung, das Downloaden oder Streamen von Filmen oder Musik sei völlig legal. Das ist aber bei geschützten Inhalten nicht der Fall. Auch in Online-Communities, Gratis-Apps und -Spielen lauert Gefahr – im Zweifel für euren Geldbeutel! Da Jugendliche meist noch keine eigene Kreditkarte besitzen, können sie sich an der Internetrechnung der Eltern bedienen. Das funktioniert über sogenannte Mehrwertdienste, die den fälligen Betrag über die jeweilige Handy- oder Internetrechnung abbuchen. Eine komfortable Art der Bezahlung, gerade wenn das Taschengeld nicht ausreicht.

Auch Werbebanner in Apps können Abo-Fallen darstellen, manchmal reicht hier schon ein einziger versehentlicher Fingertipp, um eine kostenpflichtige Dienstleistung zu abonnieren. Klärt euer Kind über die Funktionsweise dieser zahlungspflichtigen Angebote auf und sperrt zur Vorsicht alle Mehrwertdienste im Mobilfunkvertrag eures Kindes.

#7 Jugendschutzfilter nutzen

Jugendschutzfilter sorgen dafür, dass keine jugendgefährdenden Inhalte angezeigt werden. Gewalt-, Hass- und Pornoseiten werden aus Suchergebnissen herausgefiltert und können vom Browser nicht mehr aufgerufen werden. Zudem kann eine sogenannte Blacklist erstellt werden, die bestimmte Seiten und Inhalte sperrt. Auf der Website von Jusprog findet ihr weitere Infos und könnt die entsprechende Software herunterladen.

Etwas schwieriger gestaltet sich der Jugendschutz bei manchen mobilen Geräten wie Tablets oder Handys. Bei den meisten lassen sich aber mit wenigen Klicks diverse Funktionen wie Ortungsdienste, die Installation und das Löschen von Apps, Änderungen an Benutzerkonten und In-App-Käufe passwortgeschützt sperren. Ganz praktische Hilfe zur Kindersicherung auf iPhones und Android-Handys findet ihr hier.

Viele Handymarken bieten Funktionen zum Jugendschutz auf ihren Geräten an. Besonders ausgefeilt ist der Schutz auf iPhones und iPads von Apple. Hier könnt ihr für eure Kinder wirklich alles einstellen und anpassen – Apps, Bildschirmzeit, Kontakte, Inhaltsbeschränkungen, Ankunftsmitteilungen für einen sicheren Schulweg, Kauffreigabe und Geräte-Findung (wenn das gute Stück mal wieder irgendwo vergessen wurde). Die Palette der Einstellungen ist wirklich beeindruckend und macht das Surfen auf Apple-Geräten für Kinder jeden Alters sicherer. Es gibt nur einen Nachteil: Euer Kind braucht dafür ein eigenes iPhone/iPad mit einem eigenen Nutzeraccount. Ihr könnt auf eurem eigenen Gerät keinen separaten Kinderaccount anlegen.

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#8 Vier Augen sehen mehr

Habt ihr euch schon einmal ausgiebig durch die Datenschutz- und Privatsphäreeinstellungen bei Facebook geklickt? Da kann einem ganz schön der Kopf rauchen. Geht deshalb eure Einstellungen gemeinsam durch, ganz nach dem Vier-Augen-Prinzip. Bei Facebook habt ihr so z. B. auch die Möglichkeit, euch das Profil aus den Augen Fremder anzusehen, um zu überprüfen, ob das, was privat bleiben soll, auch wirklich privat bleibt.

#9 Sofortmaßnahmen bei Mobbing

Cyber-Mobbing ist ein großes Problem in der digitalen Welt. Durch Anonymität und das nicht persönliche Aufeinandertreffen wird die Hemmschwelle für Diskriminierung und Schlimmeres für viele sehr gering. Wenn ihr erfahrt, dass euer Kind im Netz gemobbt wird, solltet ihr schnell reagieren. Natürlich immer in Absprache mit eurer Tochter oder eurem Sohn:

  • Macht Screenshots von den Nachrichten, Kommentaren oder Bildern.
  • Nutzt die Blockier- und Meldefunktion der jeweiligen Netzwerke.
  • Tauscht euch mit anderen Eltern über ihre Erfahrungen aus.
  • Ladet die App „Cyber-Mobbing Erste-Hilfe” von der EU-Initiative „ klick-safe” herunter. Hier gibt es Beratungsnummern und -chats sowie zwei Guides, einen für Mädchen, einen für Jungs. In kurzen Videos bekommt man Tipps, wie Jugendliche jetzt reagieren sollten.

#10 Hilfe suchen

Ihr habt das Gefühl, euer Kind hat Probleme im Netz, spricht aber nicht mit euch darüber? Für besorgte Eltern gibt es die Nummer gegen Kummer für Erwachsene. Unter 0800 111 0550 bekommt ihr kostenlos und anonym Hilfe.

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Auch Kinder, die sich nicht an ihre Eltern wenden wollen, können bei der „Nummer gegen Kummer“ darüber sprechen. Unter 0800 111 0333 stehen jugendliche und erwachsene Berater zur Verfügung. Des Weiteren gibt es die Hilfsplattform von Jugendlichen für Jugendliche. Auf den Seiten der Internetbeschwerdestellen Jugendschutz oder Internet-Beschwerdestelle könnt ihr problematische Seiten und Inhalte direkt melden.

Unter Klicksafe.de/materialien findet ihr außerdem noch viel weiterführendes Material zum Thema, mit dem ihr euch informieren könnt.

In diesem Video seht ihr konkrete Tipps gegen Mobbing:

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