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Starke Schultern gefragt

Der erste Liebeskummer: 9 Tipps für Eltern

Auf die erste Liebe folgt oft auch der erste Liebeskummer. Eine harte Zeit für Teenager. Wie ihr als Eltern euer Kind in dieser Zeit unterstützen könnt.

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Das erste mal Händchenhalten, der erste Kuss, das erste Mal den Beziehungsstatus in den sozialen Netzwerken auf “vergeben” schalten, dazu etliche Pärchenfotos, die unter dem Hashtag #couplegoals der ganzen Welt das junge Glück präsentieren. Beim Abendessen schwärmt euer Kind nur noch von ihm oder ihr, falls er oder sie nicht sowieso mit dabei ist, schließlich gibt es euer Kind jetzt eigentlich nur noch zu zweit.

Der erste Liebeskummer tut ganz schön weh und sorgt im Familienalltag für einen Ausnahmezustand.

Doch so schnell die Verliebtheit in Teenagerjahren gekommen ist, so schnell ist sie manchmal auch wieder vorbei. Auf die ersten Beziehungsstreitigkeiten folgt ein plötzliches Gefühl der inneren Leere, des Zerbrechens: Der erste Herzschmerz – der erste Liebeskummer. Die Zimmertür eures Sohnes oder eurer Tochter bleibt ab jetzt tagelang verschlossen, die Musik wird aufgedreht, Taschentüchervorräte geleert, nichts mehr gegessen oder aber eure geheimen Schokoladenvorräte geplündert.

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Euer Teenie möchte nicht mehr rausgehen, kein Bock mehr auf Schule, den Ort, wo die verflossene Liebe einem vielleicht sogar über den Weg laufen könnte. Die einzigen akzeptierten Aktivitäten sind jetzt Netflix, stundenlanges Telefonieren mit dem besten Freund oder der besten Freundin und lautes Musikhören. Als Eltern steht ihr ratlos vor der Kinderzimmertür und fragt euch, ob und wie ihr eurem von Liebeskummer geplagten Kind helfen könnt. Wir haben 9 Tipps:

9 Eltern-Tipps bei Liebeskummer

1. Erinnert euch: Wie hat sich euer erster Liebeskummer angefühlt? Wisst ihr noch, wer damals euer Herzensbrecher oder eure Herzensbrecherin war und was euch damals geholfen hat? Wenn ihr euch an euren ersten Liebeskummer zurück entsinnt, wird euch bewusst, wie furchtbar schmerzhaft das Ende eurer ersten Liebe war. Das hilft, noch empathischer an die Situation heranzugehen. Erzählt eurem Kind von euren eigenen Erfahrungen. Die Geschichten zeigen, dass jeder Mensch in seinem Leben solche Gefühle durchlebt und dass der Liebeskummer nicht ewig andauert.

2.  Nicht aufdringlich sein: Stellt euch darauf ein, dass euer Kind sich mit seinem Herzschmerz nicht als erstes an euch wendet. Gleichaltrige Freunde sind in Liebesthemen meist die bevorzugten Gesprächspartner. Übt euch in Geduld oder hakt sanft nach. Signalisiert einfach, dass ihr da seid, wenn euer Kind euch braucht.

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3. Ernst nehmen statt verharmlosen: Bemerkungen wie „Auch andere Mütter haben schöne Töchter“, “Die Zeit heilt alle Wunden” und gut gemeinte Ratschläge wie „Das wird schon wieder“ oder „Denk nicht so viel drüber nach“ sind absolut fehl am Platz. Damit signalisiert ihr eurem Teenager, dass ihr seinen Kummer nicht ernst nehmt. Leere Phrasen helfen in dieser Situation nicht, sondern verstärken den Schmerz nur. Hört eurem Kind genau zu und geht auf seinen Kummer ein. Liebeskummer tut in jedem Alter gleich weh, egal ob mit 13, mit 18, mit 26 oder 52.

4. Seht es als Ausnahmesituation an: Nehmt die Launen oder Wutanfälle eures Kindes nicht persönlich. Gebt ihm genügend Zeit, seine Trauer zu bewältigen und darüber hinweg zu kommen. Toleriert unkontrollierte Gefühlsausbrüche und übermäßige Empfindsamkeit. Genauso wie bei Erwachsenen gehört bei Teenie-Liebeskummer das Heulen, Türen schlagen und die Wut zum Prozess der seelischen Genesung dazu. Zeigt Verständnis und geht eurer Tochter oder eurem Sohn lieber aus dem Weg, wenn ihr merkt, dass ihr euch langsam genervt fühlt.

5. Stärkt das Selbstwertgefühl: Zurückweisung, noch dazu in der Pubertät, ist pures Gift für das Selbstbewusstsein. Um das angeknackste Ego eures Kindes wieder aufzupäppeln, solltet ihr jetzt besonders zeigen, was ihr an eurem Kind liebt. Vermittelt, dass es attraktiv, intelligent und vor allen Dingen liebenswert ist.

6. Wärme statt Worte: Wenn das Herz gebrochen ist, helfen Worte manchmal einfach nicht weiter. Gebt eurem Kind – sofern es das möchte – stattdessen mehr körperliche Wärme und Nähe. Bei Heulkrämpfen ist es manchmal das Heilsamste, einfach in den Arm genommen zu werden und den Kopf gestreichelt zu bekommen.

7. Verwöhnt euer Kind: Was euer Kind während des Liebeskummers braucht: Balsam für seine Seele. Tut eurem Kind etwas Gutes, indem ihr sein Lieblingsessen kocht, vielleicht ausnahmsweise mal ein Mittagessen bei McDonalds einlegt, seine Lieblingszeitschrift mitbringt oder ihm Kinotickets schenkt. Solche kleinen Aufmerksamkeiten heilen zwar kein gebrochenes Herz, helfen aber kurzzeitig die Laune zu heben.

8. Sprecht über soziale Netzwerke: Soziale Netzwerke können bei Liebeskummer zum Minenfeld werden. Überall sind Bilder von der verflossenen Beziehung: Der gemeinsame Nachmittag am See, der Besuch im Fotoautomaten oder die Party vom letzten Wochenende. Sprecht mit eurem Kind über diese Situation. Letztlich sollten Sohn oder Tochter aber selbst entscheiden, ob sie Instagram und Co. nicht ein paar Tage ruhen lassen oder Ex-Freund oder -Freundin blockieren. Auf keinen Fall solltet ihr eurem Kind Handy- oder Internetverbot auferlegen.

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9. Achtet auf Warnsignale: Behaltet euer Kind unbedingt im Auge. Sollte der Kummer nach einigen Wochen noch nicht nachgelassen haben, wenn sich euer Kind immer mehr zurückzieht, nichts mehr essen möchte, kaum noch schläft oder sogar anfängt, sich selbst zu verletzen, dann solltet ihr psychologischen Rat hinzuziehen. Denn jeder Liebeskummer ist eine Art kleine Depression, die normalerweise nach einiger Zeit von selbst nachlässt. Ist das aber nicht der Fall oder wird der Kummer sogar schlimmer, könnte das ein Anzeichen für weitergehende psychische Probleme sein. Erste Hilfe für Eltern aber auch Kinder bietet die Nummer gegen Kummer.

Bildquelle: Getty Images

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