Zwischen dem 9. und 13. Lebensjahr geht's los mit der Pubertät, bei Mädchen oft früher als bei Jungen. Viele Eltern erkennen ihr Kind dann plötzlich nicht mehr wieder. Wie ihr damit umgehen könnt, wenn aus dem fröhlichen Sonnenschein plötzlich ein launischer Teenager wird, der gefühlt andauernd die Augen rollt.
- 1.Pubertät bei Mädchen: 7 Tipps, wie ihr als Eltern voll gechillt bleiben könnt
- 1.1.#1 Bleibt gelassen
- 1.2.#2 Die Pubertät normalisieren
- 1.3.#3 Bloß nicht klammern
- 1.4.#4 Seid der Fels in der Brandung
- 1.5.#5 Lebt Offenheit und Toleranz vor
- 1.6.#6 Seid stolz auf eure Tochter
- 1.7.#7 Lest Ratgeber
- 2.Das passiert mit dem Körper während der Pubertät bei Mädchen
- 3.Emotionale Veränderungen bei Mädchen in der Pubertät
- 4.Welche Wirkung hat Social Media in der Pubertät?
- 5.Wann ist die Pubertät bei Mädchen vorbei?
Pubertät bei Mädchen: 7 Tipps, wie ihr als Eltern voll gechillt bleiben könnt
#1 Bleibt gelassen
Es ist alles nur eine Phase!
Versucht, die Pubertät einigermaßen entspannt bzw. gechillt zu sehen. Auch wenn die plötzliche Ablehnung durch eure Tochter erst einmal wehtut, letztlich ist und bleibt die Pubertät eine Phase (!!), die irgendwann auch wieder endet. So ca. in zehn Jahren...
#2 Die Pubertät normalisieren
Die Pubertät ist die Zeit des Ausprobierens und der Suche nach der eigenen Identität. Macht euch trotz aller Tiefen bewusst, wie normal diese Achterbahnfahrt ist und dass es bei euch damals vermutlich auch nicht anders lief. Euren Platz in der Welt musstet ihr euch hart erarbeiten und viele Konflikte austragen. Kommuniziert in der Familie offen und verwendet auch das Wort Pubertät dabei. Auch wenn das für eure Tochter vielleicht peinlich ist, für sie ist es wichtig zu wissen, dass diese Phase völlig normal ist und jede*r sie durchläuft.
#3 Bloß nicht klammern
Klammert nicht und schmeißt auch nicht mit Verboten um euch: Gebt eurer Tochter zwar Grenzen mit, aber auch viel Raum, um sich zu entfalten. Klammern kann dazu führen, dass sie sich noch eher von euch abwendet oder starke Ängste entwickelt. Natürlich hängt euer Herz an der engen Eltern-Kind-Beziehung aus den ersten Kindheitsjahren. Die bleibt auch während der Pubertät bestehen, nur entwickelt sie eine neue Dynamik, die nicht schlechter sein muss.
#4 Seid der Fels in der Brandung
Auch wenn eure Tochter über Probleme jetzt vielleicht lieber mit der besten Freundin redet, seid ihr nach wie vor der Fels in der Brandung, ihr gebt Orientierung und Kontinuität. Vor allem dann, wenn ihr eure Tochter wie eine Jugendliche behandelt und nicht mehr wie ein Kind. Gebt ihr Rückendeckung und Bestätigung, damit sie weiß, dass sie in schwierigen Situationen immer eure Unterstützung und bedingungslose Liebe hat.
#5 Lebt Offenheit und Toleranz vor
Vor allem, wenn eure Tochter merkt, dass sie sich in gesellschaftlich vorgegebenen Frauenrollen nicht wiederfindet, solltet ihr für sie da sein. Macht ihr deutlich, dass jeder Mensch sein darf, wie er möchte und niemand sich in Rollen pressen muss, in die er nicht hinein passt. Zeigt ihr Vorbilder, die nicht den typischen Geschlechterklischees oder Schönheitsidealen entsprechen und betont, wie cool ihr diese Frauen findet.
#6 Seid stolz auf eure Tochter
Wenn mit Ende der Teenagerzeit aus dem kleinen Mädchen eine starke, selbstbewusste Frau geworden ist, werdet ihr die wilde Zeit schnell vergessen und stolz darauf sein, wie ihr sie gemeinsam gemeistert habt. Und vor allem stolz auf eure Tochter sein – was auch mal laut gesagt werden darf!
#7 Lest Ratgeber
Diese Phase, durch die ihr da gerade durch müsst, die haben schon viele andere Eltern durch- und überlebt. Es schadet also nicht, sich von diesen Eltern beratschlagen zu lassen und ein paar Ratgeber mit weiteren hilfreichen Tipps zu lesen.
Unsere Empfehlungen sind:
Und hier gibt es richtig gute Aufklärungsbücher, die ihr eurem Teenie ruhig unauffällig aufs Nachttischchen legen dürft. Das ersetzt zwar kein offenes Gespräch über Aufklärung, aber vielleicht wagen sie ja doch einen Blick?
Das passiert mit dem Körper während der Pubertät bei Mädchen
Die Veränderungen von Mädchen in der Pubertät sind psychischer und physischer Natur. Ab dem 9. Lebensjahr können sie auftreten:
- Eine neue Körperform: Mädchen haben in der Pubertät einen Wachstumsschub, der auch schmerzhaft sein kann. Doch sie wachsen nicht nur in die Länge, der eben noch kindliche Körper bekommt weibliche Rundungen. Die Hüften werden breiter und runden sich und die Brust beginnt zu wachsen.
- Körperbehaarung: Unter den Achseln, an den Beinen und im Intimbereich wachsen erste Haare und der Schweiß beginnt zu riechen.
- Fettige Haut: Es kommt zu mehr Schweiß- und Talgbildung und so können Pickel entstehen.
- Die Geschlechtsorgane entwickeln sich: Die Vagina wächst und die Form der Gebärmutter verändert sich. Dazu kommt die erste Eizellreifung und als Folge dessen die erste Periode.
- Erste Periode: Sie setzt etwa zwischen 11 und 14 Jahren ein, als Faustregel ca. ein Jahr nach dem Beginn des Brustwachstums. Die ersten Blutungen können unangenehm sein: Der Zyklus muss sich erst einpendeln, die Menge an Blut macht Angst und das Ziehen im Unterleib ist ein neuer, bisher unbekannter Schmerz.
- Stimmungsschwankungen: Sie können vermehrt und zyklusbedingt auftreten.
- Gehirn und Denkmuster verändern sich: Zellen und Verbindungen ändern und erneuern sich im Teenagergehirn, kognitive Fähigkeiten prägen sich aus und das abstrakte Denken verbessert sich.
- Der Schlafrhythmus verändert sich: Schlaf ist die Basis für eine gesunde Entwicklung des Gehirns, deshalb schlafen Teenager meist viel.
Gut zu wissen: Warum verändert sich so Vieles in der Pubertät? Nicht, weil euer Kind euch ärgern möchte, sondern aufgrund der Hormone Östrogen und Gestagen, die jetzt in den Eierstöcken produziert werden.
Emotionale Veränderungen bei Mädchen in der Pubertät
Auch im Seelenleben eurer Tochter spielt sich mit Beginn der Pubertät so einiges ab, die Psyche eines Teenagers verändert sich ebenfalls durch Hormone.
FAQ Veränderungen in der Pubertät bei Mädchen
Wie verändert sich das Denken in der Pubertät?
Wie wirken sich Hormone auf die Gefühle meiner Tochter aus?
Warum findet meine Tochter mich plötzlich peinlich?
Wie verändern sich die Beziehungen meiner Tochter während der Pubertät?
Wie kann ich meine Tochter in dieser emotionalen Phase unterstützen?
Welche Wirkung hat Social Media in der Pubertät?
Für viele Mädchen steht während der Pubertät das Aussehen stark im Fokus. Durch ihre Vorbilder in den sozialen Medien bekommen sie stark vermittelt, dass das Aussehen für eine Frau extrem wichtig sei. Auf YouTube, Instagram und TikTok dominieren Photoshop und Fake. Mädchen wird das Gefühl gegeben, dass sie zwar alles erreichen können, aber eben nur mit dem entsprechenden Look. Das kann in Minderwertigkeitsgefühlen und seelischen Problemen mit krankhaften Folgen wie beispielsweise Magersucht oder Depressionen enden.
Hinweis: Wenn ihr oder euer Kind gefährdet ist und ihr nicht weiter wisst, steht euch das Info-Telefon der Deutschen Depressionshilfe zur Verfügung. Ihr erreicht es unter 0800 / 33 44 533. In Notfällen, z. B. bei drängenden und konkreten Suizidgedanken zögert nicht, euch an die nächste psychiatrische Klinik oder den Notarzt unter der Telefonnummer 112.
Manche Mädchen spüren, dass sie in die medial vermittelten Rollen nicht reinpassen und versuchen sich durch betont gegenteiliges Verhalten abzugrenzen: Sie distanzieren sich von anderen Mädchen, um sich selbst und anderen zu zeigen, dass sie die typischen Klischees nicht erfüllen.
Das bedeutet nicht gleich, dass eure Tochter im falschen Körper steckt – die meisten Mädchen möchten sich zur Frau entwickeln, können nur unseren vorherrschenden Rollenstereotypen nichts abgewinnen. Das kann zeitweise zu einer Identitätskrise führen. Habt unbedingt ein offenes Ohr für die Sorgen eurer Tochter und nehmt ihre Bedenken ernst. Nur so meistert ihr diese Entwicklungsphase gemeinsam.
Wann ist die Pubertät bei Mädchen vorbei?
Von den ersten Anzeichen bis zum Abschluss der Pubertät bei Mädchen vergehen oft mehrere Jahre. Die meisten körperlichen Entwicklungen sind mit dem Beginn des 17. Lebensjahres abgeschlossen. Mit allerspätestens 20 Jahren solltet ihr als Eltern also das Schlimmste überstanden haben, die Identitätsfindung gilt (zumindest klinisch) als vorerst beendet.
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Quellen: profamilia.de, Dr. med. Konstantin Wagner vom YouTube-Kanal gynäko.logisch