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Schminken ab wann? So geht ihr am besten mit dem Thema um

Schminken ab wann
© IMAGO / ZUMA Press Wire / xTelmoxPintox

Ab wann ist es eigentlich okay, sich zu schminken? Diese Frage stellen sich viele Eltern, vor allem, wenn die Tochter plötzlich mit Mascara auftaucht oder sich beim nächsten Ausflug in die Stadt für den Lippenstift bei dm interessiert. Schminken ist ein Ausdruck von Individualität und Selbstbewusstsein – aber ab welchem Alter ist es gesellschaftlich akzeptiert? Wie geht man als Elternteil damit um? Und welche Risiken birgt ein zu früher Einstieg in die Welt der Kosmetik?

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Schminken: ein schmaler Grat zwischen "zu früh" und "genau richtig"

In unserer Gesellschaft gibt es keine festen Regeln, ab wann man sich schminken "darf". Vieles hängt von der jeweiligen Familie, der Kultur und dem gesellschaftlichen Umfeld ab. Während es in einigen Familien als völlig normal angesehen wird, dass sich Mädchen ab etwa 12 oder 13 Jahren dezent schminken, gilt es in anderen Haushalten als verpönt und wird strikt untersagt.

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Häufig beginnt das Interesse am Schminken in der Pubertät, nämlich dann, wenn Jugendliche beginnen, sich mit ihrem Äußeren intensiver auseinanderzusetzen. Sie experimentieren mit ihrem Look, möchten dazugehören und drücken ihre Persönlichkeit aus. Tatsächlich ist das Schminken für viele Mädchen ein wichtiger Teil ihrer Identitätsfindung. Doch gerade in jungen Jahren ist Zurückhaltung wichtig: Ein dezentes Make-up, etwa Mascara oder ein leichter Lipgloss, ist gesellschaftlich oft akzeptierter als stark geschminkte Looks.

Wie Eltern damit umgehen können, wenn ihr Kind sich schminken will

Es ist völlig normal, dass du als Elternteil vielleicht zunächst skeptisch bist, wenn dein Kind sich schminken möchte. Wichtig ist hier: Ruhe bewahren und offen bleiben. Verbote führen oft nur dazu, dass heimlich experimentiert wird – und das kann zu Frust und Konflikten führen. Stattdessen kannst du versuchen, dein Kind langsam an das Thema schminken heranzuführen:

Setze Grenzen: Klärt gemeinsam, welche Art von Make-up in welchem Alter okay ist. Ein leichter Nude-Look für die Schule kann mit 12 oder 13 Jahren zum Beispiel ein guter Kompromiss sein.

Gemeinsames Ausprobieren: Schminke dich doch mal mit deiner Tochter zusammen! Das schafft Vertrauen, und du kannst ihr gleich ein paar wichtige Tipps geben, wie man Make-up richtig aufträgt und die Haut pflegt.

Zeige Verständnis: Erkläre deinem Kind, warum du bestimmte Dinge vielleicht noch nicht erlaubst, ohne es zu verurteilen.

Der Schlüssel liegt hier in der Kommunikation. Wenn du deinem Kind das Gefühl gibst, dass es ernst genommen wird, könnt ihr gemeinsam eine Lösung finden, mit der sich alle wohlfühlen.
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Brigitta Langhoff

Ich habe früh angefangen, mich zu schminken

Ich erinnere mich noch sehr genau daran, wann ich angefangen habe mich zu schminken: Ich war 12 Jahre alt. Ich kann zwar nicht mehr genau sagen, wie es dazu kam, aber irgendwann habe ich ein paar alte Mascaras von meiner Mama bekommen und ausprobiert. Alle meine Freundinnen haben sich bereits geschminkt. Da war ganz klar, dass ich es auch will. Und ich fand, dass es einen hübscher und ausdrucksstarker macht. Ich war allerdings dezent unterwegs. Am Anfang habe ich immer nur meine oberen Wimpern getuscht. Erst mit der Zeit (und etwas Übung) habe ich dann auch die unteren Wimpern getuscht und Lippenstift oder (klebrigen) Lipgloss benutzt.

Wenn ich heute darüber nachdenke, was damals "Trend" war und wie ich rumgelaufen bin, muss ich lachen. Bordeauxfarbener Lipliner mit rosa Lippenstift lässt Grüßen! Ich bin gespannt, mit welchen Trends und Wünsche meine Tochter irgendwann um die Ecke kommt. Ich werde sie durch diese Findungsphase so gut es geht begleiten – und die Kämpfe mit meinem Mann ausfechten, von dem ich jetzt schon weiß, dass es ihm gar nicht gefallen wird, wenn seine kleine "Puppi" erwachsen wird …

Brigitta Langhoff

In unserem Video erfahrt ihr übrigens, wie ihr als Eltern die Pubertät eurer Kinder überlebt:

Pubertät: Was passiert und wie Eltern es überleben Abonniere uns
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Schminken ab wann? Empfehlungen von Expert*innen

Viele Dermatolog*innen und Pädagog*innen raten dazu, mit dem Schminken möglichst lange zu warten – vor allem, wenn es um deckendes Make-up oder Produkte für die Haut geht. Warum? Die Haut von Jugendlichen ist oft empfindlicher und anfälliger für Unreinheiten. Wird sie zu früh mit schwerem Make-up oder ungeeigneten Produkten belastet, kann das langfristige Folgen haben, wie zum Beispiel verstopfte Poren, Akne oder Hautirritationen.

Auch psychologisch gesehen kann ein zu früher Einstieg ins Schminken problematisch sein. Wenn Mädchen bereits im Grundschulalter Make-up tragen, könnten sie sich später stärker auf ihr Äußeres fixieren und weniger auf innere Werte achten. Das Risiko, sich unter Druck zu fühlen, immer perfekt aussehen zu müssen, steigt – besonders in Zeiten von Social Media, wo der Vergleich mit anderen allgegenwärtig ist und Perfektion dank der tausend Filter als völlig normal angesehen wird.

Die Kritik: Muss Schminken überhaupt sein?

Ein weiterer Punkt, der ebenfalls immer wieder diskutiert wird, ist die Frage, ob sich Mädchen überhaupt schminken sollten. Kritiker*innen argumentieren, dass die Schönheitsindustrie einen enormen Druck auf junge Menschen ausübt – und dass Schminken oft mit gesellschaftlichen Erwartungen verknüpft ist, die Mädchen schon früh suggerieren: „Du bist nur schön, wenn du geschminkt bist.“

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Hier ist es wichtig, deinem Kind beizubringen, dass Make-up Spaß machen darf, aber nicht notwendig ist, um sich wohlzufühlen. Schönheit kommt von innen, und das sollte am Ende immer die wichtigste Botschaft sein.

Pubertäts-Quiz: Ist euer Kind schon mittendrin?

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