Schnitzen mit Kind klingt euch zu gefährlich? Nicht, wenn man erst einmal gemeinsam übt und es klare Regeln für den Umgang mit dem scharfen Messer gibt. Diese Tipps sorgen für ein sicheres Schnitzerlebnis.
Schnitzen mit Kind: Ab diesem Alter macht es Sinn
Wann Kinder mit dem Schnitzen beginnen dürfen, lässt sich nicht pauschal beantworten. Manche sind – natürlich mit dem richtigen, sicheren Equipment – schon mit Vier oder Fünf verantwortungsbewusst genug. Anderen gibt man besser erst mit sieben oder acht Jahren ein Schnitzmesser in die Hand. Das könnt ihr als Eltern am besten einschätzen. Wichtig ist, dass ihr am Anfang immer dabei bleibt.
Diese Vorübungen geben Sicherheit
Bevor man mit dem Schnitzen von Holz beginnt, sollte man erst einmal an weicherem Material üben. Besonders gut eignet sich Obst wie Birnen oder Äpfel oder ein Stück Seife, um die ersten Versuche mit dem Schnitzmesser zu machen.
Ein guter Tipp für den sicheren Umgang mit einem Messer ist auch, schon kleinere Kids in der Küche mithelfen zu lassen. Mit einem speziellen Messer können sie beispielsweise super Gurken oder Zucchini klein schneiden. Wir schwören ja auf dieses Küchenmesser speziell für Kinder:
Das sind die wichtigsten Regeln
Stellt schon vor dem ersten Gebrauch des Schnitzmessers ganz klare Regeln für den Umgang damit auf, um das Kind selbst und andere in seiner Umgebung zu schützen. Das sind die wichtigsten:
- Immer vom Körper weg schnitzen!
- Am besten Schutzhandschuhe tragen.
- Geschnitzt wird nur an einem festen, vorher abgesprochenen Platz. Verlässt das Kind den Platz, muss das Schnitzmesser vorher eingeklappt werden. Niemals wird mit dem ausgeklappten Messer herumgelaufen!
- Abstand ist wichtig! Wenn das Kind einmal mit dem Messer abrutscht, darf niemand gefährdet werden. Nähert sich jemand – zum Beispiel ein kleineres Geschwisterkind – wird das Schnitzen unterbrochen.
Wichtig: Besteht unbedingt auf die Einhaltung dieser Regeln und seid streng, wenn sich euer Nachwuchs nicht daran hält. Dann verschwindet das Messer für diesen Tag erst einmal wieder in eurer Tasche.
Dieses Equipment braucht ihr
Ihr denkt, für Kinder ist ein stumpfes Messer besser geeignet? Falsch! Denn wenn mehr Kraft aufgewendet werden muss, dann wird auch die Gefahr größer, abzurutschen oder die Kontrolle zu verlieren. Auch ein Schnitzmesser für Kinder sollte also scharf sein. Damit es gut in den kleineren Händen liegt, empfiehlt es sich ein spezielles Modell für Kinder anzuschaffen.
Ein Schnitzmesser für Kinder hat:
- einen kleineren Griff
- einen verlagerten Schwerpunkt
- einen extra grifffesten Griff
- eine abgerundete Spitze
- eine Kindersicherung, die das Messer fest verschließt
Hier findet ihr unsere Lieblings-Modelle:
Dieses Holz eignet sich besonders gut für Anfänger
Am Anfang solltet ihr vor allem weiches, gut biegsames Holz auswählen. Das ist zum Beispiel bei Haselsträuchern der Fall. Auch Lindenholz eignet sich gut, weil es ebenfalls weich und elastisch ist und nur wenige Astgabelungen hat.
Schnitzen mit Kind – aber was?
Erst einmal sollen Kinder ihrer Fantasie freien Lauf lassen dürfen. Viele beginnen damit, mit dem Messer die Rinde von Zweigen zu entfernen oder Kerben ins Holz zu machen. Solange sie damit glücklich und beschäftigt sind – wunderbar. Falls euer Nachwuchs nach neuen Herausforderungen sucht, könnt ihr euch an die Klassiker Pfeil und Bogen oder Spazierstock machen. Oder ihm zum Beispiel diese Projekte vorschlagen:
Noch mehr Inspirationen gibt es in diesen Büchern:
Unser Sohn ist Schnitz-Fan!
Unser großer Sohn wünscht sich einen Holzschuppen im Garten. Damit wir ihn wie Michel von Lönneberga, wenn er mal wieder Streiche ausgeheckt hat, darin einsperren können. Und er in aller Ruhe Figürchen schnitzen kann. So groß ist seine Liebe zum Schnitzen! Schuppen haben wir keinen, einsperren tun wir ihn natürlich auch nicht, aber wenn wir ihm erlauben, mit seinem Schnitzmesser die Rinde von Stecken und Zweigen abzuschaben, dann ist er im siebten Himmel – und für mindestens eine halbe Stunde beschäftigt. Win-Win-Situation!
So schützt ihr euch vor Zecken auf dem Spielplatz: