Sebastian Fitzek, 51, ist Deutschlands bekanntester Krimi-Autor. Als Vater von vier Kindern weiß er, was in der Schule falsch läuft und ärgert sich über Dinge, die wohl fast alle von uns Eltern nachvollziehen können.
1. „Bildungspolitik hat keinen hohen Stellenwert!“
Für Sebastian Fitzek ist es unbegreiflich, dass die Bildung unserer Kinder tagtäglich vernachlässigt wird. „Besonders während der Corona-Zeit wurde deutlich: Bildungspolitik hat keinen hohen Stellenwert gehabt. Wir merken heute, dass die Schulschließungen während Corona in diesem Umfang nicht nötig gewesen wären. Das haben führende Wissenschaftler mittlerweile festgestellt. Ergebnis: Die Schüler hinken hinterher, denn Kinder hatten in dieser Zeit einfach keine Priorität. Das wird sicherlich noch Langzeitauswirkungen haben.“
2. „Unsere Schulen verrotten!“
Drei von Fitzeks Kindern besuchen die gleiche Grundschule wie er damals. Zwar ist er mit deren Ausstattung zufrieden, doch er kennt auch andere Beispiele: „Es ist ein Unding, wenn Schulen verrotten. Teilweise gibt es da Zustände, die man wirklich nicht in Deutschland vermuten würde. In Berlin werden Schulen geschlossen, weil sie baulich zu unsicher sind. Da können Kinder nicht mehr hingehen, weil dafür angeblich kein Geld da ist. Das darf nicht sein!“
3. „Es müssen mehr Gelder fließen!“
Als Familienvater spürt der Bestsellerautor jeden Tag, dass an unseren Schulkindern gespart wird – für ihn völlig unverständlich: „Für Familien und Bildung müssten wir überproportional viel Geld in die Hand nehmen. Das Geld für mehr Bildung ist doch eigentlich da! In der Pandemie haben wir gemerkt, dass Gelder durchaus zur Verfügung stehen können. Wir müssen jetzt sagen, wir investieren auch mal da rein. Spätere Resozialisierungen oder der zweite Bildungsweg sind viel teurer. Hier brauchen wir den Mut zu einer unpopulären Entscheidung, um Gelder aus anderen Ressorts zu nehmen.“ Fitzek ist sich sicher: „Geld für Bildungspolitik ist ein sehr gutes Investment!“
4. „Lehrer brauchen große Anerkennung!“
Als Kind von zwei Lehrern weiß Sebastian Fitzek, welchen Vorurteilen Lehrer manchmal ausgesetzt sind – zu Unrecht, wie er findet. Denn schließlich ist der Beruf des Lehrers gesellschaftlich überaus relevant: „Lehrer ist ein anspruchsvoller und hochqualifizierter Job, den man nicht mal so nebenbei im Homeoffice mitmachen kann. Das haben wohl alle Eltern während der Corona Zeit gemerkt. Auch die Feststellung „Huch, mein Kind ist ja gar nicht hochbegabt“ ist hier wohl einigen aufgefallen.“ Die gleiche Anerkennung wünscht er sich auch für Erzieher, die im Bereich der frühkindlichen Bildung tolle Arbeit leisten.
5. „Corona war ein Brandbeschleuniger!“
Wie alle Eltern haben auch Sebastian Fitzek und seine Familie unter den schulischen Herausforderungen der Corona-Pandemie gelitten. Rückblickend ist ihm umso klarer geworden: „Corona war ein Brandbeschleuniger. Dadurch sind die Missstände nochmal sichtbarer geworden, da waren andere Länder einfach weiter vorne. Wir müssen die Themen jetzt wirklich angehen!“ Für ihn steht fest, dass „wir Schülern ihren zukünftigen Weg (verbauen), weil sie heute nicht genug gefördert werden.“ Ein unhaltbarer Zustand, der dringend von unseren Politkern geändert werden müsse.
Hört rein! "Prominente für Bildung"
Was Sebastian Fitzek außerdem an unserem Bildungssystem schockiert und welche konkreten Vorschläge er zur Verbesserung hat, erfahrt ihr im Podcast „Prominente für Bildung“.
Hier spricht Gastgeberin Viola Patricia Herrmann jede Woche mit einem neuen prominenten Gast (und Elternteil) über Schule, Bildung und "all das, was unsere Kinder wirklich für ihr Leben brauchen". Neue Folgen gibt's jeden Donnerstag kostenfrei auf allen gängigen Streaming-Plattformen, z.B. Apple Podcast.
Wenn der Schulunterricht zu langweilig ist, macht das Lernen mit Apps vielleicht mehr Spaß. Hier kommen 5 gute Lern-Apps im Video:
Bildquelle: IMAGO / Panama Pictures / Christoph Hardt