Die Grundschule ist geschafft, und das bedeutet: Hallo weiterführende Schulen. Der Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule ist aber nicht immer so einfach. So könnt ihr eure Kinder dabei unterstützen und mögliche Ängste vor der neuen Herausforderung mildern.
- 1.Sorgen im Hinblick auf weiterführende Schulen
- 2.Weiterführende Schulen: Neue Herausforderung für dein Kind
- 3.So wird der Übergang zwischen Grundschule und weiterführender Schule leichter
- 4.Ängste werden übertragen
- 5.Vorbereitung ist alles: Neue Einschulung in die weiterführende Schule
- 6.Vorbereitung Einschulung bei weiterführenden Schulen
Ob Realschule, Gesamtschule, Hauptschule oder Gymnasium: Für Kinder (und irgendwie auch uns Eltern) ist die Einschulung auf die weiterführenden Schule ein neuer Meilenstein. Je nach Persönlichkeit kann es aufregend oder beängstigend sein. Oftmals ist es eine Mischung aus beidem.
Sorgen im Hinblick auf weiterführende Schulen
Wichtig ist, dass ihr eurem Nachwuchs die Zeit lasst, in der neuen Situation anzukommen. Und auch ein Auge drauf habt, wie es ihm geht. Denn erstmal ist alles neu – der Schulweg, die Räumlichkeiten, die vielen Lehrer*innen und vor allem die neuen Mitschüler*innen. Das kann überwältigend sein. Da ist es doch klar, dass viele Fragen nach dem eigenen Stand aufkommen. Wer mag mich? Und wen mag ich? Wie sind die neuen Lehrer*innen? Wie werde ich mit dem neuen Lernstoff und Anforderungen zurechtkommen?
All diese Sorgen dürfen sein. Wichtig ist, dass ihr das gut begleitet und eure Kinder da nicht allein durchmüssen. Ihr seid noch immer der Fels in der Brandung und der Ort, an dem sie ungefiltert auch mal Stress und Wut rauslassen.
Weiterführende Schulen: Neue Herausforderung für dein Kind
Wenn Kinder viele Bedenken haben, ob sie diesen neuen Lebensabschnitt gut bewältigen, ist es wichtig, ihnen genug Sicherheit und Selbstvertrauen zu geben. Resilienz ist hier das Stichwort. Das gilt grundsätzlich für das Leben, aber im Sommer vor dem neuen Schulstart achte besonders gut auf die Befindlichkeiten. Manchmal zeigen Kinder große und für uns nicht wirklich nachvollziehbare Wut, andere ziehen sich total zurück. Es ist dann an dir, dein Kind nicht allein zu lassen, sondern ihm durch die Zeit zu helfen. Rede über die möglichen Ängste.
Gib gleichzeitig deinem Kind mehr Freiheiten und Unabhängigkeit, immerhin sind sie nicht mehr so klein wie noch bei der Einschulung. Lass es auch mal allein den Einkauf erledigen oder den Weg zum Sport allein bewältigen. Dies ist ein guter Schritt zur Selbstständigkeit, der stolz macht.
Grundsätzlich finden Kinder es toll, wenn sie Dinge allein machen dürfen, denn das vermittelt ihnen das Gefühl, zu den Großen zu gehören. Und offiziell gehören sie ja dazu – auch wenn sie wieder die Kleinen auf der weiterführenden Schule sind.
So wird der Übergang zwischen Grundschule und weiterführender Schule leichter
Wenn es deinem Kind an Selbstbewusstsein mangelt und es denkt, dass es nicht so gut auf der weiterführenden Schule zurechtkommen wird, kannst du ihm mit ein paar Gedanken helfen:
- Grundschulfreund*innen bleiben: Selbst wenn die besten Freund*innen auf eine andere Schule gehen – sie sind nicht aus der Welt und man trifft sie am Nachmittag oder am Wochenende.
- Alte Bekannte: In den meisten Fällen wird dein Kind einige der neuen Klassenkamerad*innen kennen. Es ist also nicht alles unbekannt.
- Gute Eigenschaften: Lass dein Kind mal all die Sachen aufzählen, die es an sich mag und die es zu einem guten Freund oder einer guten Freundin machen. Das gibt Selbstvertrauen und Kraft.
- Frühere Erfolge: Erinnere dein Kind daran, dass es schon vor ähnlichen Situationen gestanden hat – im Kindergarten, im Verein, im Urlaub. Auch da hat es Anschluss gefunden, obwohl es am Anfang vielleicht ein bisschen schwierig war.
Ängste werden übertragen
Eine Gefahr ist, dass Eltern ihre Ängste auf ihren Nachwuchs übertragen. Sie sorgen sich, dass ihre Tochter oder ihr Sohn keine neuen Freund*innen finden. Natürlich haben wir Sorge, dass der erweiterte Lernstoff und die neue Umgebung zu viel für unsere Kinder sein könnte. Auch der neue Schulweg wirkt plötzlich bedrohlich. Wenn dem bei dir so ist, solltest du es wirklich nicht aus jeder Pore ausschwitzen. Kinder bekommen so etwas schnell mit und denken sich: Wenn Mama und Papa denken, ich packe das nicht, dann packe ich das auch nicht!
Erzähle von der neuen Schule als einen Ort der Möglichkeiten – was es da alles zu entdecken gibt! Was man da alles lernen kann! Wenn man da alles kennenlernt! Für euch beide ist es ein Meilenstein, aber für dein Kind noch viel mehr. Bereite es so gut es geht darauf vor und dann lass es mit bestem Gewissen los.
Vorbereitung ist alles: Neue Einschulung in die weiterführende Schule
Wenn es emotional wackelt, kann man dem mit praktischen Dingen ein wenig entgegenwirken. Wichtigster Tipp: Das, was zur Einschulung in der Grundschule galt, das gilt auch für die Einschulung in der weiterführenden Schule.
Gehe oder fahre mit den öffentlichen Verkehrsmitteln mit deinem Kind den Schulweg ab, das ist schon aus Sicherheitsgründen eine gute Sache. Die meisten Schulen haben eh einen Tag der offenen Tür und Einführungstage, damit sich die neuen Schüler und Schülerinnen besser zurechtfinden.
Nehmt jede Gelegenheit wahr, die neuen Räumlichkeiten kennenzulernen. Erkundigt euch, wer noch in die Schule geht. Vielleicht gibt es Kinder, die in der Nähe wohnen: Gemeinsam geht sich so ein Schulweg leichter und so werden gleich neue Freundschaften geschlossen.
Vorbereitung Einschulung bei weiterführenden Schulen
Fast jede Schule hat mittlerweile eine Webseite, auf der du dich erkundigen kannst, was dein Kind braucht. Sei es das Geld für die Schulmensa oder das benötigte Unterrichtsmaterial. Habt ihr das alles schon in der Tasche, vermittelt dies ein Sicherheitsgefühl.
Weiterführende Schulen bedeuten auch mehr Hausaufgaben. Hausaufgabenplaner sind eine gute Sache, ebenso wenn du einen guten Überblick hast, was dein Kind jeden Tag für die Unterrichtsstunden braucht. Es gibt schließlich mehr Fächer, das bedeutet auch mehr Bücher. Macht einen Plan, was jeden Tag in den Schulranzen muss. Eine gute Planung gibt Sicherheit.
Wenn ihr die praktischen Dinge erledigt habt, bleibt eigentlich nur eines: Freude auf den neuen Lebensabschnitt, denn es ist doch eine aufregende Sache, neue Menschen zu treffen und interessante Dinge zu lernen. Nur Mut!
Offen und ansprechbar sein
Wie so oft im Leben mit Kindern gilt auch beim Schulwechsel: Da sein fürs Kind. Offen sein und ansprechbar für Sorgen und Nöte. Diese Ängste, die unsere kleinen großen Kinder umtreiben, die kennen wir Erwachsene doch auch. Erinnert euch mal daran, wie es euch zu Schulzeiten ging. Wer nicht gerade mit der ganzen Grundschulklasse gemeinsam in die neue Schule wechselte, der hatte doch auch Sorgen.
Am Ende ist es bei den allermeisten von uns gut gegangen, wir haben neue Freund*innen gefunden und die alten Bande nicht vergessen. Vielleicht hilft es euren Kindern, wenn ihr sie an euren Erfahrungen teilhaben lasst.
Video-Tipp: Meine Kollegin Maike hat mit Bob Blume gesprochen. Der Lehrer und Bildungsinfluencer hat viele gute Ideen für Schulen – und uns verraten, welche 3 Fähigkeiten unsere Kids unbedingt für ihre Zukunft brauchen:
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