Noten sorgen in so ziemlich jeder Familie für große Gefühle – von Jubel bis zur "Was wird nur aus unserem Kind?"-Panik. Lehrer Bob Blume rät: Lasst euch von Noten nicht so sehr stressen, sie sind keine objektiven Gradmesser. Gleichzeitig entscheiden sie im aktuellen Schulsystem aber ja immer noch, welchen Weg unsere Kids (erst mal) gehen. Wie gelingt trotzdem der Blick in Richtung "Was macht dir Spaß? Wie kannst du leichter lernen?", wenn das eigene Kind in Sachen Noten struggelt?
Denn eins ist auch klar: Wie eine Studie der Ruhr Universität Bochum zeigt, beeinflussen Druck und Stress direkt die Leistungsfähigkeit unserer Kinder. Das heißt konkret: Schüler, die unter Druck stehen, lernen nicht effektiv. Und das wollen wir ja nun alle nicht. Deshalb sind Unterstützung und das Hinschauen so wichtig – und das Lernen mit mehr Spaß. Gerade, wenn schlechte Noten mal wieder den Druck bei Kids und ihren Eltern erhöhen.
BOB BLUME: Weniger Noten-Struggle, mehr: "Was macht dir Spaß?"
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Aber Noten bilden immer nur einen ganz bestimmten, kleinen Bereich ab. Und vielleicht hat das Kind es verstanden, aber hatte einen schlechten Tag. Oder Migräne. Oder Papa hat vorher geschimpft. Wir wissen es nicht. Also müssen wir aus meiner Sicht etwas ruhiger und chilliger sein, was diese Zahlen angeht. Denn die Zahlen sagen – nochmal – sehr wenig aus. Und das ist ehrlich gesagt eine Übungssache.
Eine Erkenntnis zu haben, dass irgendetwas so ist, wie es ist und in dem Fall mir vielleicht abzunehmen, zu sagen, Noten sagen nicht so viel aus, bedeutet ja noch nicht, das auch tatsächlich in eine Haltung zu überführen.
Das ist aber wichtig, denn jeder von uns weiß ja, dass zum Beispiel, wenn er in der Schule war, eine 2+ bei Herr Müller was anderes war als eine 2+ bei Frau Baum, weil vielleicht Herr Müller sowieso nur 2-en vergeben hat. Hauptsache man war da und Frau Baum gesagt hat na ja, eine 1 kriegen bei mir nur Gott, Goethe oder ich. Wir wissen doch, dass es im Grunde genommen keine wirkliche Aussagekraft hat.
Und deshalb sollten wir unsere Kraft mehr darauf fokussieren. Wo ist es, was sinnierend? Was macht dir Spaß, was hast du gelernt? Anstatt auf diese bescheuerten Ziffern.