Die Vorschulzeit ist eine aufregende Phase für Eltern und Kinder. In der Kita bzw. im Kindergarten haben die Erzieher*innen einen festen Plan, nach dem sie eure Kinder auf ihre kommende Schulzeit vorbereiten. Aber was können wir Eltern zuhause machen, damit unser Nachwuchs einen möglichst entspannten Start in die Schule hat? Wir haben 10 Tipps für euch.
- 1.Was ist die Vorschulzeit?
- 2.Wie sieht die Vorschulzeit in der Kita aus?
- 3.Wie können Eltern in der Vorschulzeit unterstützen?
- 3.1.#1 Kein Druck in der Vorschulzeit
- 3.2.#2 Interessen fördern
- 3.3.#3 Mit dem Tiptoi durch die Vorschulzeit
- 3.4.#4 Den Körper nicht vergessen
- 3.5.#5 In der Vorschulzeit die Konzentration fördern
- 3.6.#6 Schreiben üben
- 3.7.#7 Basteln in der Vorschulzeit
- 3.8.#8 Rollenspiele machen Lust auf Schule
- 3.9.#9 Die Social Skills nichts vergessen
- 3.10.#10 Lernen macht Spaß als Mindset
Was ist die Vorschulzeit?
Die Vorschulzeit beginnt ein Jahr, bevor eure Kinder wirklich in die Schule kommen. In anderen Ländern (bzw. auch früher in Deutschland und in selten Fällen noch heute) kommen die Kinder bereits zur Vorschulzeit in die Schule und besuchen dort eine sogenannte Vorschul-Klasse.
In Deutschland meint die Vorschulzeit in der Regel aber das letzte Kitajahr, in dem die Kinder von ihren Erzieher*innen auf die Schule vorbereitet werden. Manchmal bekommen die Kinder mit der Vorschulzeit im Kindergarten auch mehr Rechte und dürfen Dinge, die nur die Vorschulkinder dürfen, um ihnen schon einmal in kleinen Schritten mehr Verantwortung und Selbstständigkeit zu vermitteln.
Wie sieht die Vorschulzeit in der Kita aus?
Sie unterschiedet sich von Kita zu Kita deutlich. Die einen Erzieher*innen gehen das ganze spielerischer an, während andere schon mehr unterrichts-like ans Werk gehen. Alles über die Vorschule in der Kita, könnt ihr hier lesen.
Wie können Eltern in der Vorschulzeit unterstützen?
Viele Eltern wollen ihr Kind aber auch zuhause bei der Vorbereitung für die bald beginnende Schule unterstützen. Das ist eine gute Sache. Hier unsere persönlichen und Expert*innen-Tipps für eine schöne Vorschulzeit für Eltern und Kinder.
#1 Kein Druck in der Vorschulzeit
Alle Expert*innen raten dazu, Kinder spielerisch und im eigenen Tempo in der Vorschulzeit zu begleiten. Es macht keinen Sinn, das Kind zum Rechen oder zu Schreibübungen zu drängen, wenn es selbst dafür nicht bereit ist. Das fördert nicht die Lust auf die Schule, sondern führt zu Frust.
#2 Interessen fördern
Euer Kind zählt gerne? Dann legt euren Fokus in der Vorschulzeit darauf. Kinder die gerne schon etwas schreiben wollen, könnt ihre dabei unterstützen. In der Vorschulzeit ist es besonders hilfreich, wenn ihr die Vorlieben eurer Kinder unterstützt, denn so machen sie das, was ihnen Spaß macht und bekommen eine positive Verbindung zum Lernen.
Natürlich könnt ihr auch einmal Spiele zu andere Lerngebieten vorschlagen, aber übt keinen Druck aus, wenn sie darauf keinen Bock haben (siehe #1).
#3 Mit dem Tiptoi durch die Vorschulzeit
Der Tiptoi als Vorschulfreund
Unser Kind hat schon immer gerne mit dem Tiptoi gespielt und sich durch verschiedenste Bücher getippt seit es 3 Jahren alt war. Wieso dieses Interesse also nicht auch in der Vorschulzeit nutzen. Wir haben direkt einige Tiptoi-Bücher zum Verständnis für Zahlen, zu den ersten Buchstaben und auch zum Uhr lernen besorgt und es hat so ganz alleine und mit viel Freude das ABC und erste kleine Rechenaufgaben gelernt. Nur die Uhr hat unser Kind nicht wirklich interessiert (das Buch selbst schon, aber das Uhr lernen nicht), aber war nicht weiter schlimm. Heute kann es die Uhr (einigermaßen) lesen.
#4 Den Körper nicht vergessen
Bei Schule denken wir meist sofort an den Geist, dabei spielt auch der Körper eine wichtige Rolle in der Grundschule, nicht nur im Sportunterricht. Dinge wir Rückwärts laufen (oder gar rennen), auf einem Bein hüpfen, einen Ball fangen und werfen, etc. sollten Kinder drauf haben, wenn sie in die Schule kommen. Und das lässt sich in der Vorschulzeit zuhause wunderbar spielerisch üben.
Macht beim Spazierengehen Rückwärtslauf-Wettrennen miteinander (natürlich nur irgendwo, wo ihr dies gefahrenlos machen könnt z. B. auf einer Wiese, einem Feldweg oder einem großen leeren Parkplatz), schaut wer länger auf einem Bein hüpfen kann und spielt verschiedene Ballspiele, um die Hand-Auge-Koordination zu schulen.
#5 In der Vorschulzeit die Konzentration fördern
Der Schulalltag unterschiedet sich doch schon sehr vom Tagesablauf im Kindergarten. Besonders das vermehrte Stillsitzen – auch wenn dies heutzutage in der 1. Klasse nicht mehr so streng ist wie früher – und das Konzentrieren auf eine bestimmte Aufgabe ist für viele Kinder neu und nicht ganz leicht.
Umso besser, dass ihr diese Fertigkeiten in der Vorschulzeit schon zuhause ein bisschen üben könnt, z. B. mit Konzentrationsspielen wie einem Puzzle und Memory, Konzentrations & Merkenbüchern von Tiptoi, Rästelbüchern und Lernspielen wie Lück. Besonders Ausmalbücher können wir euch ans Herz legen. Warum auch immer: Viele Grundschullehrer*innen legen zu Beginn der 1. Klasse besonders viel Wert aufs Ausmalen.
#6 Schreiben üben
Wenn euer Kind Interesse daran hat zu schreiben, dann übt das in der Voschulzeit ruhig zuhause schon mit ihm bzw. lasst es spielerisch selber lernen. Zum Buchstaben lernen gibt es tolle Poster, die nicht nur helfen, sondern auch jedes Zimmer verschönern. Und die Kinder einiger Redakeur*innen mochten diese Schwungübungs-Bücher für Buchstaben und Zahlen sehr gerne. Natürlich ist auch Vorlesen eine super Vorbereitung aufs später selber lesen und schreiben. Wir haben jede Menge guter Buchtipps für euch.
#7 Basteln in der Vorschulzeit
Das Schöne ist, dass ihr alle Dinge, die in der Vorschulzeit wichtig sind, ganz spielerisch und mit viel Spaß zusammen mit eurem Kind umsetzen könnt. Basteln ist z. B. eine super Sache, um den richtigen Umgang mit der Schere zu üben – eine wichtige Fähigkeit für Grundschüler*innen – und die Konzentration zu fördern.
Auch Genauigkeit und Ordnung halten, könnt ihr schulen, wenn ihr euer Kind dazu animiert vorher alles selbstständig vorzubereiten und danach aufzuräumen. Wer keinen großen Bastelbestand zuhause hat und sich auch keinen zulegen will, der schaut am besten mal bei unserem Artikel zu Bastelboxen und Bastbox-Abos vorbei. Das könnte genau das Richtige für euch sein.
#8 Rollenspiele machen Lust auf Schule
Die ganzen Vorbereitungen in der Vorschulzeit dienen nicht nur dazu, eurem Kind bestimmte Fertigkeiten für die Schulzeit mitzugeben, sondern auch, um ihm Lust darauf zu machen. Und dafür eigenen sich Rollenspiele ganz wunderbar. Spielt Schule und Unterricht, seid abwechselnd mal Lehrer*in und Schüler*in. Packt den "Schulranzen" mit Pausenbrot, Büchern, Schreibheft und Mäppchen und ab in den Unterricht im heimischen Wohnzimmer.
#9 Die Social Skills nichts vergessen
Schule heißt nicht nur Lernen, sondern auch viele neue Kinder kennenlernen. In einer Klasse sind in der Regel deutlich mehr Kinder als in einer Kitagruppe und euer Kind wird sicher viele davon nicht kennen. Sprecht mit ihm über diese Situation und wie es sich damit fühlt. Das kann nämlich ganz schön beängstigend sein.
Auch hier können kleine Rollenspiele helfen, bestimmte Situationen zu üben. Bücher über den Schulstart, über den Umgang mit verschiedenen Emotionen und das Thema neue Freundschaft sind in der Vorschulzeit eine gute Sache.
#10 Lernen macht Spaß als Mindset
Wir lernen immer und überall
Wir wollten unserem Kind in seiner Vorschulzeit (eigentlich zu jeder Zeit) mitgeben, dass Lernen etwas Tolles ist, das Spaß macht und dass wir immer und überall etwas Neues lernen können. Egal, ob beim Waldspaziergang, beim gemeinsamen Kochen, beim Radfahren oder einer längeren Autofahrt – es bieten sich uns und unseren Kindern täglich hunderte Möglichkeiten Neues zu lernen.
Dieses Neugierig sein und bleiben, dass eigentlich Kinder von Natur aus haben, das haben wir in der Vorschulzeit versucht gezielt zu fördern und zu füttern, damit unser Kind sieht: "Lernen macht Spaß. Lernen bringt mich weiter. Lernen ist eine tolle Sache für mich!" Denn die Motivation zu Lernen ist stark davon abhängig, wofür wir es tun.
Lernen Kinder nur für gute Noten (und Belohnungen), dann verlieren sie in der Schule schnell die Lust, wenn es mal keine guten Noten gibt. Deshalb finden wir es wichtig, dass unser Kind in der Vorschulzeit bzw. generell verinnerlicht, dass Lernen sich immer lohnt, einfach um des Lernens willen.
Wie so oft gilt auch hier: Unsere Kinder sind alle verschieden. Jedes hat andere Interessen, Vorlieben, Stärken und Ängste. Ihr wisst am besten, welche Unterstützung euer Kind in der Vorschulzeit von euch braucht. Wir finden, das Wichtigste ist, Ängste ernst zu nehmen und sie gemeinsam mit dem Kind zu bewältigen, sowie gemeinsam den Spaß und die Vorfreude auf die kommende Schulzeit zu feiern!
Und wenn es dann nach all der Vorbereitung in der Vorschulzeit soweit ist, findet ihr in unserem Video wertvolle Tipps für die Einschulung ...
Quellen: Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung, Entwicklungspsychologische Grundlagen der Kindergarten- und Vorschulzeit (4. – 6. Lebensjahr) – einige frühpädagogische Konsequenzen, Unicef.ch