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Im Gefühlsorkan

Wackelzahnpubertät: Nicht mehr klein und noch nicht groß

Wackelzahnpubertät

Die Wackelzahnpubertät ist die Zeit der großen Gefühle bei unseren Kindern. Wut, Trauer, Freude, unendliche Liebe und absoluter Größenwahn, alles kann passieren. Aber keine Sorge, mit ein paar Tipps und Tricks kommen eure Kinder und ihr gut durch diese Zeit.

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Die Wackelzahnpubertät ist die Phase, die kommt, wenn ihr glaubt, endlich mal Ruhe zu haben vor all den Phasen, die das Leben mit Kindern begleitet. Nach der Autonomiephase und vor der Pubertät, da hoffen wir Eltern doch auf eine kleine Verschnaufpause von so vier, fünf Jahren. Genau diese Zeit ist die Zeit der Wackelzahnpubertät.

Buch über Wackelzahnpubertät

Ich kenne mich damit ziemlich gut an, denn ich habe ein Buch über die Wackelzahnpubertät geschrieben. "Nicht mehr klein und noch nicht groß" (z.B. bei Amazon für 19,99 €) heißt es, und es dreht sich alles um diese spannende Zeit. Ich habe eine Kinderzahnärztin zum Thema Zahngesundheit befragt, denn da ändert sich einiges. Und ich lasse im Buch ganz viele Eltern zu Wort kommen, damit ihr wisst, dass ihr nicht allein seid.

Nicht mehr klein und noch nicht groß: Der liebevolle Ratgeber für die Wackelzahnpubertät. Mit Tipps

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Preis kann jetzt höher sein. Preis vom 21.12.2024 15:09 Uhr
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Wenn es nun also dieses Buch zur Wackelzahnpubertät gibt, liegt es doch nahe, dass ich euch die wichtigsten Fragen rund um diese aufregende Zeit beantworte.

Wackelzahnpubertät: Was ist das?

Es ist die Zeit für Gefühlschaos bei euch Zuhause. Denn jetzt entdecken eure Kinder noch mal die gesamte Gefühlspalette neu. Sie werden entweder sehr wütend oder sehr anhänglich. Sie wollen ihre Sachen packen und ausziehen und brauchen ganz besonders viel Aufmerksamkeit und Zuspruch. Kein Problem, ist doch immer so mit Kindern, denkt ihr vielleicht im ersten Moment.

Große Wut in der Wackelzahnpubertät

Aber die Wackelzahnpubertät ist auch bestimmt von der Gleichzeitigkeit dieser Gefühle. Sie überrennen eure Kinder teilweise, sie kommen aus ihrer Wut gar nicht mehr hinaus, wollen gleichzeitig aber geknuddelt und unterstützt werden. Das ist für euren Nachwuchs nicht einfach, für euch Eltern aber auch nicht. Denn es ist einfach verdammt schwer die fiese Beleidigung, die das eigene Kind euch noch vor wenigen Sekunden entgegengeschleudert hat, zu vergessen und es in den Arm zu nehmen.

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Wenn eure Kinder nicht laut kreischen oder schreien, was (leider) ein typisches Verhalten in der Wackelzahnpubertät ist, dann suchen sie eure Nähe und brauchen eure Rückversicherung. Das kann, ich gestehe es, manchmal ähnlich schwer auszuhalten sein, wie das laute Gemecker und Gemotze. Starke Gefühle gibt es auf allen Seiten, bei euch und euren Kindern. Und die müsst ihr versuchen unter einen Hut zu bekommen.

Überforderung in der Wackelzahnpubertät

Es geht beinahe allen Eltern so, dass sie von der Wackelzahnpubertät teilweise überfordert sind. Denn es ist eine herausfordernde Zeit, in der ihr weiterhin die wichtigsten Bezugspersonen für eure Kinder seid. Es fühlt sich nur manchmal nicht mehr so an, weil sie in ihrem Größenwahn und ihrem Wunsch nach Unabhängigkeit nicht sehen, dass sie eben erst sechs oder acht Jahre alt sind, und nicht 22.

Kontrolliertes Abenteuer

Anderseits sind eure Kinder jetzt besonders oft auf eure Hilfe angewiesen, brauchen eure Rückversicherung. Sie haben manchmal das Gefühl, gar nichts zu können. Deswegen hilft es, wenn ihr ihnen Aufgaben übertragt, die schwer aber nicht zu schwer sind.

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Kontrolliertes Abenteuer nennt man das, und es hilft sowohl bei den Kindern, die sich viel zu klein für alles fühlen, als auch bei denen, die dauerhaft wütend sind. Ein kontrolliertes Abenteuer könnte beispielsweise das eigenständige Brötchen holen beim Bäcker sein, der Besuch bei einer Freundin im Nachbarhaus oder das Putzen des Badezimmers. Je nachdem was eure Kinder gerade beschäftigt und ihnen Mut macht.

Wann beginnt die Wackelzahnpubertät?

Die Wackelzahnpubertät kommt ungefähr ab dem fünften Lebensjahr eurer Kinder auf euch zu. Sie beginnt bei vielen, aber nicht bei allen Kindern mit den berühmten Wackelzähnen. Allerdings gibt es auch viele Kinder bei denen zuerst die Backenzähne wachsen. Die sogenannten Sechs-Jahr-Molaren sind die ersten neuen bleibende Zähne, die zum Gebiss dazukommen.

Wackelzähne und Backenzähne

Sie verleihen euren Kindern im wahrsten Sinne des Wortes Biss. Denn sie sind mit dafür verantwortlich, dass sich langsam der Kiefer und damit das Aussehen eurer Kinder ändert. Wenn eure Kinder sich also plötzlich ganz anders verhalten, als ihr es von ihnen gewohnt seid, dann schaut ihnen doch auch mal in den Mund. Seht ihr da vielleicht einen neuen Zahn blitzen?

Die neuen Backenzähne können übrigens tatsächlich Schmerzen bereiten, sie können zu Kopf- und Kieferschmerzen führen. Ist ja irgendwie auch logisch, der neue Zahn bohrt sich durch den Kiefer und der muss sich auch noch weiten. Seid milde und habt Verständnis, nehmt Kopfschmerzen bei Kindern niemals auf die leichte Schulter.

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Wackelzähne: Zeichen für Veränderung

Wenn nun nicht zuerst die Backenzähne kommen, sondern doch die Milchzähne beginnen zu wackeln, dann ist das zum Einen natürlich total aufregend für euren Nachwuchs. Endlich tut sich was und Wackelzähne gelten immer als ein Zeichen fürs größer werden. Gleichzeitig kann es euren Kindern aber auch Angst machen. Denn sie verlieren ihre Zähne, das ist schon auch gruselig. Wenn sie also von Verlustängsten berichten, dann nehmt das ernst und besprecht das mit eurem Nachwuchs.

Wackelzahnpubertät: Wie lange dauert sie?

Sie erstreckt sich vom fünften bis zum elften Lebensjahr. Allerdings ist die Wackelzahnpubertät nur bis ungefähr zum achten, neunten Lebensjahr. Das kommt ein bisschen aufs jeweilige Kind an, wirklich spannend. Denn in dieser Zeit verlieren eure Kinder die ersten acht Zähne, die vier oberen und die vier unteren Schneidezähne, und bekommen vier Backenzähne dazu.

Danach verlieren sie zwar auch alle anderen Milchzähne, aber das ist nicht mehr ganz so spannend für eure Kinder. In der Regel nervt das eher, die Vorfreude auf jeden neuen wackelnden Zahn ist definitiv dahin.

Nach der Wackelzahnpubertät kommt die Pubertät

Nach der Wackelzahnpubertät kommt die (Vor)pubertät, hier übernehmen dann tatsächlich Hormone die Kontrolle über eure Kinder. Das ist ein großer Unterschied zur echten Pubertät. Bei der Wackelzahnpubertät erleben eure Kinder auch sehr intensive Gefühle und verhalten sich irrational, aber das ist nicht hormonell gesteuert. Es ist vielmehr so, dass eure Kinder die innerlichen und äußerlichen Veränderungen, die jetzt passieren, mit Gefühlsausbrüchen verarbeiten.

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Im Leben von Wackelzahnkindern ändert sich einiges. Sie kommen bald in die Schule oder sind bereits in der ersten, zweiten Klasse. Vieles ist neu, vieles ist im Umbruch. Das kann Sorgen und Ängste auslösen und da reagieren eure Kinder nicht anders als ihr Erwachsene, eben auch mit Wut, Aggression, Überschwänglichkeit oder dem Wunsch nicht zuständig zu sein.

Wackelzahnpubertät: Was tun?

Das Wichtigste, was ihr Eltern machen könnt, ist für eure Kinder da zu sein. Hört ihnen zu, bietet Halt und Unterstützung an. Aber setzt ihnen auch Grenzen, wo es nötig ist. Bleibt verlässlich. Regeln, die bei euch immer gelten, die müssen weiterhin gelten, auch wenn das manchmal so anstrengend ist. Denn eure Kinder müssen wissen, dass sie sich auf euch verlassen können, auch dann, wenn sie sich irrational verhalten.

Es ist verlockend bei ganz großem Stress nachzugeben und etwas zu erlauben, bei dem ihr eigentlich streng dagegen seid. Aber ihr tut euren Kindern damit keinen Gefallen. Sie testen durch ihre Grenzüberschreitungen ja genau das. Sie wollen wissen, ob sie sich auch weiterhin auf euch verlassen können.

Zahnpflege in der Wackelzahnpubertät

Ich möchte euch noch ein paar Tipps für die Zahnpflege von Wackelzähnen mit auf den Weg geben.

  • Nachputzen ist wichtig. Auch wenn eure Kinder glauben, sie könnten das alles allein machen (und ihr das auch hofft), Zähne nachputzen ist wichtig, um Karies zu vermeiden. Erst wenn Kinder fließend Schreibschrift schreiben können, könnt ihr das Nachputzen langsam einstellen.
  • Zahnseide für Kinder (z.B. von RaZoKo für 8,99 € bei amazon.de) benutzen. Auch hier müsst ihr die Arbeit übernehmen und wenigstens die Backenzähne von Speiseresten befreien.
  • Regelmäßige Besuche bei der Zahnärztin.
  • Eine Juniorzahnpasta (z.B. von Elmex für 5,29 € bei amazon.de) benutzen. Sie kräftigt die bleibenden Zähne und macht sie widerstandsfähiger.
  • Zahnrettungsbox (z.B. von Miradent für 18,99 € bei amazon.de) besorgen. Wenn ein bleibender Zahn beim Spielplatzunfall abbricht, dann könnt ihr ihn dort hineinpacken und vielleicht retten. In der Rettungsbox ist eine Nährflüssigkeit, die das Absterben der Zahnwurzel verhindern kann. Danach geht's mit der Box sofort zum Zahnarzt.
  • Auf gesüßte Getränke, Fruchtschorlen und Säfte möglichst oft verzichten. (Leitungs)Wasser zu trinken ist eine Gewohnheitssache, die Zähne eurer Kinder werden es euch danken.

Die Wackelzahnpubertät ist, neben der Autonomiephase und der Pubertät eine weitere wichtige Phase, an der eure Kinder und ihr wachsen werdet. Das wirklich Tolle ist: In dieser Zeit lernt ihr eure Kinder noch mal ganz neu kennen und werdet feststellen, wie viele kluge Gedanken sie haben. Bei all dem Stress der diese Zeit begleitet ist es auch einfach unglaublich schön, eure Kinder beim Heranwachsen begleiten zu dürfen.

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Andrea Zschocher

Mein Fazit

Ich habe mich nicht nur für mein Buch intensiv mit der Wackelzahnpubertät beschäftigt, ich habe auch ein Kind Zuhause, was gerade mitten in dieser Phase steckt. Und manchmal komme ich, trotz all meines Wissens, an meine Grenzen. Denn es ist eine herausfordernde Zeit. Aber das Großartige ist: So herausfordernd sie ist, so schön ist sie auch.

Ich liebe es, mit meinem kleinen großen Kind zu philosophieren und in seine Welt einzutauchen. Und wenn ich mal wieder in Grund und Boden diskutiert werde, dann kann ich das manchmal auch genießen, wie vehement mein Kind seine Meinung vertritt.

Andrea Zschocher
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Bildquelle: getty images / monkeybusinessimages