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Kind mobbt: Was kann ich tun?

Was tun, wenn dasWas kann ich tun, wenn mein Kind andere Kinder mobbt?

Das eigene Kind ist für Eltern eigentlich immer das beste, liebste, bravste Kind auf der ganzen Welt. Was aber, wenn genau dieser Schatz anderen Kindern das Leben schwer macht – sie gar mobbt und ausgrenzt?

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Wenn das eigene Kind zum Mobber wird, dann helfen vor allem viele offene Gespräche.

Erfahren Eltern, dass ihr Kind in der Schule gemobbt wird, zerreißt es ihnen verständlicherweise fast das Herz. Denn niemand möchte, dass sein Kind Opfer von fiesen Mobbingattacken wird. Doch auch die umgekehrte Situation kann Eltern einen großen Schock und einen Stich im Herzen versetzen: Wenn es das eigene Kind ist, das andere mobbt und systematisch ausgrenzt. Plötzlich schwirren viele Gedanken im Kopf der Eltern herum: „Wie kann das sein?“, „Was habe ich falsch gemacht?“, „Kenn‘ ich mein Kind denn gar nicht richtig?“.

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Wichtig ist jetzt, weder die Situation zu ignorieren und sich zu denken, dass es die Kinder schon unter sich regeln werden, noch selbst in Schuldzuweisungen zu versinken. Geht stattdessen auf Ursachenforschung und sucht die direkte Kommunikation mit eurem Kind.

Kind mobbt: Wahrnehmen und Situation analysieren

Viele Eltern stellen sich wahrscheinlich zwei zentrale Fragen: „Wie erkenne ich überhaupt, dass mein Kind andere mobbt?“ und „Warum ist mein Kind ein Mobber?“. Berechtigte Fragen, denn erzählen wird ein Kind von solchen Vorfällen nur selten. Wenn es also zu keinen direkten Vorwürfen von anderen Kindern oder Beschwerden von Lehrern und anderen Eltern kommt, müsst ihr die Lage durch beobachten und reden klären.
Zeigt euer Kind Auffälligkeiten in seinem Verhalten? Hat es sich irgendwie verändert? Ist es plötzlich sehr ruhig oder sehr laut? Hat es Schwierigkeiten, sich an Regeln zu halten oder verhält es sich plötzlich aggressiv? Das sind alles Punkte, die natürlich keine definitive Aussage darüber treffen, ob euer Kind ein Mobber ist, euch aber zu denken geben sollten.

Erster Schritt sollte sein, die Situation zu analysieren: Gibt es vielleicht daheim Gründe für das veränderte Verhalten? Macht euer Kind ein Todesfall oder eine Trennung zu schaffen? Vielleicht ist es auch der neue Babysitter oder das Hobby, das eurem Kind zusetzt. Manchmal sind es auch Veränderungen an ihnen selbst – vor allem mit dem Einsetzen der Pubertät – die Kindern zusetzen können. Es ist sogar relativ häufig, dass Mobber mit ihrem Verhalten darauf reagieren, was sie zuhause erleben und versuchen, diese Missstände durch das Mobbing zu kompensieren.

Wichtig ist, euren Nachwuchs direkt auf die Veränderungen im Verhalten anzusprechen. Sucht das Gespräch, seid aber nicht anklagend. Fragt euer Kind, wie es sich fühlt und warum es sich so fühlt. Und: Sprecht das Mobbing direkt an. Es ist wichtig, dass ihr hier nicht um den heißen Brei herum redet, vielmehr solltet ihr mit eurem Kind die konkrete Mobbingsituation besprechen und alle wichtigen Informationen einholen: Wie kam es zu dem Mobbing? Was ist vorgefallen? War Ihr Kind der Initiator oder eher ein passiver Mitgänger?

Mobbing: Keine Verharmlosung

In diesem ersten Gespräch mit eurem Kind sind einige Dinge wichtig:

  • Verharmlost oder entschuldigt die Situation nicht, sondern erklärt eurem Kind, warum sein Verhalten falsch war.
  • Bezieht klar Stellung und lasst keinen Zweifel daran, dass ihr solch ein Verhalten weder gutheißt noch toleriert.
  • Stellt euch aber auch nicht gegen euer Kind.

Reagiert nicht mit Vorwürfen, sondern macht ihm klar, dass sein Verhalten zwar nicht richtig ist, Mama und Papa es dafür aber nicht weniger lieb haben. Auch wenn ihr wütend und entsetzt über das Verhalten eures Kindes seid, macht euch klar, dass Mobbing auch immer etwas über den Mobber aussagt. Häufig ist es Ausdruck der eigenen gefühlten Unzulänglichkeiten.

Viele Mobber mobben, um sich selbst nicht mehr so klein und unzureichend zu fühlen. Dieses Gefühl müsst ihr aufgreifen, anstatt es noch zu verstärken, indem ihr euer Kind auf „Liebesentzug“ setzt. Saget also eher: „Ich hab dich ganz doll lieb, das weißt du, aber dein Verhalten hier auf dem Spielplatz fand ich gar nicht gut. Das ist nicht ok.“. Wichtig: Vergleicht euer Kind dabei nicht mit anderen Kindern (zum Beispiel Geschwistern).

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Geht stattdessen auf Ursachensuche und überlegt euch zusammen Lösungen. Ist es zum Beispiel so, dass euer Kind sich den Respekt von anderen wünscht, dann solltet ihr gemeinsam herausfinden, wie es diesen bekommen kann, ohne dafür andere klein zu machen.

Kampf gegen Mobbing – Tipps für den Alltag

Stellt sich tatsächlich heraus, dass euer Kind andere Kinder mobbt, solltet ihr dieses Verhalten gezielt angehen und gemeinsam aus der Welt schaffen. Unsere Tipps dafür:

Empathie fördern: Bereits im Kindergartenalter könnt ihr beginnen, euer Kind für wichtige Themen wie Mobbing zu sensibilisieren. Besonders gut funktioniert das mit Hilfe der passenden Lektüre. Bücher, in denen Kinder Mobbingszenarien mitmachen müssen und sie am Ende gemeinsam lösen, helfen eurem Nachwuchs, sich in die Lage der betroffenen Kinder zu versetzen und zeigen Möglichkeiten auf, wie sich das Problem lösen lässt. Auch gut: Rollenspiele, in denen euer Kind sowohl die Rolle des Opfers als auch des Täters übernimmt und dann über seine Gefühle in jeder Rolle spricht.

Vorbild sein: Euer Kind lernt von eurem Verhalten, geht also mit gutem Beispiel voran. Das heißt einerseits, dass ihr euch Lästereien und dergleichen besser verkneift, andererseits heißt das aber auch, dass ihr eurem Kind gegenüber immer einen vertrauensvollen und liebevollen Umgang wahren solltet. Seid verlässlich, immer konsequent. Das hilft eurem Kind nicht nur, sich an eurem Verhalten zu orientieren, sondern auch, sein Selbstbewusstsein und seinen Selbstwert zu steigern. Veränderungen oder Verärgerungen mach Ihrem Nachwuchs so weniger zu schaffen.

Konsequenzen aufzeigen: Mobbing ist ein Fehlverhalten, auf das eine Konsequenz folgen muss – auch damit euer Kind die Schwere seiner Tat begreift. Achtung: Konsequenz heißt nicht gleich Bestrafung. Eine Konsequenz kann und sollte beispielsweise ein Gespräch inklusive Entschuldigung mit dem betroffenen Kind sein – das mag zwar unangenehm für euer Kind sein, hilft ihm aber die Situation zu konfrontieren und sie vielleicht mit anderen Augen zu sehen.

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Verständnis zeigen: Ja, es ist schwer, aber auch hier gilt: Erinnert euch daran, dass Mobbing meist ein Ventil für andere Emotionen ist. Versucht deswegen, gemeinsam Wege zu finden, unterbewusste Ängste oder Wünsche anzugehen. Findet Möglichkeiten, wie euer Kind Frustrationen anders abbauen kann. Sport kann dabei helfen oder eine besondere Pflicht oder Aufgabe. Wenn euer Sohn zum Beispiel zum Hasen-Beauftragten wird und sich nun um alles rund um das Langohr kümmern muss, kann ihm diese Kleinigkeit schon etwas mehr Erfüllung und Selbstbewusstsein geben.

Sucht das Gespräch: Nicht nur mit eurem Nachwuchs, sondern auch mit der Lehrkraft, den Eltern des betroffenen Kindes und ggf. einem Psychologen.

Gegen den Gruppenzwang stärken: Dazugehören zu wollen ist wohl einer der häufigsten Gründe, warum Kinder zu Mobbern oder Mitläufern werden. Das kennen schließlich auch wir Erwachsene: Es ist schwierig, sich gegen eine Gruppe zu stellen, vor allem, wenn man selbst Angst hat, zum Außenseiter zu werden. Hier ist es einerseits wichtig, das Mitgefühl eures Kindes zu stärken. Denn, da es ja selbst kein Außenseiter werden möchte, ist ihm natürlich klar, dass diese Rolle nicht gut ist. Trotzdem verbindet euer Kind sein Verhalten vielleicht nicht mit seinen Ängsten und realisiert nicht, dass das gemobbte Kind genau das erlebt, vor dem euer Kind solche Angst hat – und euer Nachwuchs daran schuld ist. Versetzen Sie Ihr Kind also bewusst in die Lage des anderen.

Andererseits solltet ihr auch das Selbstbewusstsein eures Kindes stärken und ihm klar machen, dass Freundschaft unmöglich darin begründet sein kann, andere auszugrenzen. Im Gegenteil: Wahre Freunden sollten nie von einem verlangen, andere fertig zu machen oder etwas zu tun, das man nicht möchte. Macht euer Kind stark. Bringt ihm bei, Nein zu sagen, sich durchzusetzen und für seine Prinzipien einzustehen.

Bildquelle: iStock