Juhu! Endlich kann man ein bisschen Bauch sehen. Weniger Grund zum Jubeln: Es zieht und zwickt in den Mutterbändern. Vom ständigen aufs-Klo-Müssen ganz zu schweigen.
19. SSW: Darf ich vorstellen - der Bauch
Mein Körper hatte sich in der letzten Woche plötzlich ziemlich verändert. Zumindest was den Bauch und die Oberweite anging. Es gab einen regelrechten Schub. Kaum zu glauben. Während ich vor zwei Wochen noch darauf angesprochen wurde, dass man mir eigentlich noch überhaupt nichts von der Schwangerschaft ansehen könne, machte es binnen einer Woche plötzlich PLÖPP. Ein nicht zu verkennender Babybauch machte sich "breit". Stolz präsentierte ich jedem meine kleine Wölbung und freute mich darüber, dass es nun endlich losgeht.
Natürlich rannte ich sofort los und kaufte mein erstes Schwangerschaftsoberteil. Schnell musste ich jedoch feststellen, dass es eigentlich unnötig war, sich schon so früh einzukleiden. Ich hatte generell nicht vor, Unmengen an Geld für Umstandsmode auszugeben, es sollten schließlich noch genug andere Kosten auf uns zukommen. So beschloss ich, meine normalen Klamotten weiterhin zu tragen und einfach abzuwarten, wie lange diese noch passen. Zum Glück trage ich generell gerne weite Oberteile, ich sollte also noch einige Wochen gut damit auskommen. Was hingegen die Oberweite anging, musste dringend etwas Neues her. Da kam ich nicht drum herum.
Ich war gespannt, wo es noch alles PLÖPP machen würde die nächsten Wochen. Generell rechnete ich mit allem und ging vom "Schlimmsten" aus. Immer wieder redete ich mir selbst ein, dass sich mein Körper jetzt gnadenlos verändern und danach nichts mehr wie vorher sein würde. Aber: Das ist nun mal so ... Ende aus basta. Model werde ich in diesem Leben sowieso nicht mehr, also nehme ich in Kauf, was kommt!
Bauchstreicheln - mein neues Hobby
Meine eigene Empfindung und Selbstwahrnehmung änderte sich jetzt plötzlich. Endlich sah man etwas! Vorher sah es eher wie "heute zu viel gegessen" aus. Es war ein schmaler Grat zwischen "Babybäuchlein" und "an Gewicht zugelegt", aber jeder, der es nicht gleich erkannte, bekam es spätestens jetzt von mir auf die Nase gebunden.
Und: Ein Phänomen schlich sich auch bei mir ein - das ständige am-Bauch-Rumfummeln. Egal wo man geht oder steht, man hat die Hand am Bauch. Komplett unbewusst. Früher belächelte ich es, wenn sich werdende Mütter mit ihrem Bauchgestreichel so in Szene setzen mussten. Gestreichel hier, Gestreichel da. Bloß dass jeder mitbekommt, was hier Sache ist. Plötzlich erwischte ich mich nun selbst dabei. Es ist einfach ein Reflex, für den man nichts kann. Ich muss mich also im Nachhinein bei sämtlichen Bauchstreichlerinnen gedanklich entschuldigen. Jetzt weiß ich es besser. Auch mein Freund konnte die Hand nicht mehr von meinem Bauch lassen. Was ich aber als sehr angenehm und schön empfand. Egal wo wir waren, auch er hatte immer wieder eine schützende Hand an meinem Bauch.
Wo ist das nächste Klo?
Es drückte plötzlich hier, es ziepte plötzlich da. Immer wieder las ich, dass dies die Mutterbänder seien, die sich dehnen. Also kein Grund zur Beunruhigung, völlig normal. Ich freute mich anfangs noch darüber, endlich mehr zu spüren. Nach ein paar Tagen war aber auch diese Euphorie wieder verflogen. Tagelanges Ziepen und Drücken braucht kein Mensch!
Auch das typische und ständige auf-Toilette-Rennen zog in meinen Alltag ein. Nicht, dass es mir nicht schon vorher so erging, aber das war selbst für mich eine neue Dimension. Von jetzt auf gleich gab es kein Halten mehr. Das wurde relativ schnell ziemlich lästig. Gerade auf der Arbeit rannte ich plötzlich bis zu 12 Mal am Tag auf Toilette. Ganz herrlich wurde es z.B. im Supermarkt, beim Spazierengehen oder im Kino. Von nun an plagten mich auch immer wieder leichte Rückenschmerzen, was ich mit dem Schwimmen aber ganz gut wieder ausgleichen konnte.
Das Liegen im Bett wurde anstrengender und ich wurde plötzlich etwas kurzatmiger als sonst. Treppen laufen war jetzt schon ziemlich anstrengend. Nach zehn Stufen war ich schon komplett außer Puste. Wie sollte das nur in ein paar Monaten werden, wenn es sich jetzt schon wie das Besteigen des Mount Everest anfühlte?! Von meinen Schwangerschaftsgelüsten her blieb es nach wie vor bei Obst und Saft. Ich konnte davon nicht genug kriegen. Was im Umkehrschluss auch immer wieder verstärkt zu Luft im Bauch (das ist immer die schönste Umschreibung) und leichtem Sodbrennen führte.
Aber das nahm ich in Kauf. Man hätte mir Obst und Saft so oder so nicht ausreden können, es war wie eine Sucht. Am meisten hatten es mir die extremen Zitrusfrüchte angetan. Grapefruits, Orangen, Limonen und das höchste aller Gefühle "Pomelos". Wer sie noch nicht kennt, das ist eine Art Kreuzung aus Grapefruit und Pampelmuse, nicht zu bitter, nicht zu süß, sondern einfach perfekt. Davon machte ich ganz locker eine pro Tag platt. Was meinem Eisenwert absolut zu Gute kam. Der war durch die Aufnahme von Vitamin C durchgängig sehr gut. Also liebe werdenden Mamis, falls ihr Probleme mit dem Eisen habt, öfter mal ein bisschen Vitamin C zu euch nehmen. Am besten in Form von Früchten oder anderen Lebensmitteln. ;-)
Wann hat sich euer Bauch gezeigt? Ich freue mich auf eure Meinungen, Erfahrungen und Kommentare!
Alle Folgen meines Schwangerschaftstagebuchs findet ihr auf der Themenseite "Schwangerschaftstagebuch" hier bei familie.de.
Eure Daniela
Bildquelle: privat