Bald ist das zweite Trimester geschafft. Und der Babybauch wird Daniela jetzt langsam hinderlich. Bücken, Rasieren, Schnürsenkel binden, im Bett drehen - all das wird zur wahren Challenge.
SSW 28: Wasser adé, willkommen Geburtsvorbereitung
In dieser Woche fand das letzte Mal mein Aquagymnastikkurs für Schwangere statt, einen neuen Kurs zu starten lohnte jedoch nicht mehr. Also war es für mich die letzte Stunde, jedenfalls als Schwangere. Ich bin immer gerne in den Kurs gegangen. Erstens hat es mir persönlich superviel Spaß gemacht, mich trotz Babybauch körperlich zu betätigen. Zweitens war es immer schön, sich mit anderen Schwangeren auszutauschen. Auch wenn ich es schade fand, dass dieser Kurs nun zu Ende ging, freute ich mich auf die kommenden Wochen.
Denn: Kaum war der eine Kurs zu Ende, fing schon der nächste an - mein Vorbereitungskurs! Auf diesen freute ich mich schon seit Wochen. Einmal in der Woche für zwei Stunden war Geburtsvorbereitung angesagt. Und zwar allein, vorgesehen ist nur ein Paarsamstag, an dem auch die werdenden Väter dabei sind. Auf diesen war ich ganz besonders gespannt. Man kennt solche Kurse ja sonst nur aus Film und Fernsehen, wenn die Männer hechelnd hinter ihren Frauen sitzen. Würde ich wieder auf eine paar nette Mitschwangere treffen? Soviel ich wusste, würden wir zu fünft sein - also eine kleine, überschaubare Gruppe. Natürlich werde ich euch die nächsten Wochen darüber berichten und mein Wissen mit euch teilen.
Von Walrössern und komischen Träumen
Körperlich ging es mir auch in der 28. Schwangerschaftswoche gut. Mit dem wachsenden Bauch kamen aber natürlich auch bei mir ein paar Beschwerden dazu. Das Herumdrehen im Bett wurde immer lästiger. Es war im Grunde nur noch ein leidiges Herumrobben, wenn ich versuchte, meine Liegeposition zu verändern. Ich fühlte mich dabei nicht nur wie ein Walross, ich sah auch so aus. Beim Herumdrehen gab es immer mal wieder ein leichtes Krachen im Rücken. Es fühlte sich an, als würde das Baby von innen über meine Wirbelsäule rutschen. Jedenfalls stellte ich es mir so vor. Ein sehr unangenehmes Gefühl. Ich weiß nicht, ob das noch jemand von euch kennt?!
Irgendwann ließ ich es einfach entnervt bleiben und schlief fortan nur noch auf einer Seite. Glücklicherweise kauften wir uns Wochen zuvor ein Boxspringbett. Eine sehr weise Kaufentscheidung, wie sich im Nachhinein herausstellte. Somit konnte ich wenigstens ohne weitere Probleme AUS dem Bett aufstehen, wenn es IM Bett schon nicht richtig klappen wollte. Ich robbte mich einfach bis an den Bettrand und ließ mich locker flockig seitlich rausrollen.
Neben den Umdreh-Problemen kam noch dazu, dass ich plötzlich anfing, lauter seltsame Dinge zu träumen und ständig nachts wach wurde. Man hört ja immer wieder davon, dass Schwangere besonders intensiv träumen. Das wird wohl auch wieder auf das Zusammenspiel sämtlicher Hormone zurückzuführen sein. Ich für meinen Teil träumte ständig davon, bereits Mutter zu sein. In meinen Träumen selbst verschwand mein Kind aber immer wieder. Entweder war es plötzlich wie vom Erdboden verschluckt, wurde entführt, oder ich habe es irgendwo vergessen. Ganz toll. Versuchte mir mein Unterbewusstsein irgendetwas mitzuteilen?
Herausforderungen des Alltags: Schnürsenkel, bücken, rasieren
Das waren natürlich nicht die einzigen Dinge, mit denen ich alltäglich zu kämpfen hatte. Vom Schnürsenkel binden und Rasieren fange ich besser gar nicht erst an. Das war ohne Hilfe eigentlich kaum mehr möglich. Da kommt man sich schon ziemlich blöd vor. Aus diesem Grund habe ich vorerst sämtliche Schnürschuhe aus dem Regal verbannt. Für das Rasierproblem lag mittlerweile ein kleiner Spiegel in der Dusche bereit. Ein guter und wertvoller Tipp, den ich von einer anderen Schwangeren mit auf den Weg bekommen habe.
Auch das Herunterbücken wurde zur nervlichen Zerreißprobe. Ich weiß nicht, ob es an der Schwangerschaft oder an mir lag, aber es ist unfassbar, wie viel ich den Tag über fallen ließ. Ob das vorher schon so war, weiß ich gar nicht. Nun fiel es mir jedenfalls extrem auf. Bei circa 15 Mal Bücken am Tag auch kein Wunder. Das kann einfach nicht normal sein! Wird man als Schwangere eventuell grobmotorisch?Wogegen ich leider nicht viel ausrichten konnte: ständiges Nasenbluten. Häufig bemerkte ich es gar nicht und wurde oft von anderen darauf aufmerksam gemacht. Ich hatte vor der Schwangerschaft nie Probleme mit Nasenbluten. Das war im ersten Moment etwas erschreckend für mich. So ein unangekündigter Blutschwall kann schon ziemlich dramatisch aussehen. Am häufigsten trat es auf, wenn ich mich aufregte. Das war dann schon fast wieder komisch. Man steht da, motzt herum und plötzlich wird der ohnehin grimmige Gesichtsausdruck mit gefährlich aussehendem Nasenbluten untermalt. Hat was.
Nasenbluten an sich ist in der Schwangerschaft wenig dramatisch, das habe ich gelernt: Man hat durch die Schwangerschaft ein größeres Blutvolumen im Körper, dadurch werden auch die Schleimhäute besser durchblutet. Das wiederum hat zur Folge, dass die empfindlichen Äderchen leichter reißen oder platzen können und es dadurch zum unerwünschten Nasenbluten kommt. Alles nicht weiter tragisch. Es ist lediglich eine nervige, aber glücklicherweise schmerzfreie, Angelegenheit. Braucht kein Mensch, lässt sich aber leider nicht verhindern.
Wie habt ihr die Tücken des Alltags wie Schnürsenkel, Beine rasieren und Co. bewältigt? Und: kennt ihr das Nasenbluten-Problem und habt eventuell einen Tipp, was dagegen hilft? Ich bin neugierig auf eure Erfahrungen und Kommentare! Alle Folgen meines Schwangerschaftstagebuchs findet ihr auf der Themenseite "Schwangerschaftstagebuch" hier bei familie.de.
Eure Daniela