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Die 33. Woche schwanger: Wo bleibe ich?

Die 33. Woche schwanger

In dieser Tagebuchfolge könnte Danielas Zweitname auch "überempfindliches Pulverfässchen" lauten. Körperlich und emotional.

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SSW 33: Wer bin ich und wenn ja wie viele?

Die Woche verging wie im Flug. Durch die ganzen Erledigungen in letzter Zeit war die Woche bereits zu Ende, bevor sie überhaupt richtig anfing. Mir sollte es nur Recht sein. Langsam aber sicher wurde ich nämlich ziemlich ungeduldig. Die Geburt rückte Woche für Woche näher. Mal schneller, mal langsamer. Wie bereits in der letzten Folge berichtet, gab es noch einiges an Bürokratiezeugs zu erledigen. Letzte Woche beschloss ich ja einfach alles hinzuschmeißen und mich die Woche drauf darum zu kümmern. Nun hatte ich das Ganze also erneut an der Backe und musste mich, ob ich wollte oder nicht, durch den Bürokratie-Urwald kämpfen. Was ich auch tat. Es raubte mir erneut Energie und Kraft, aber ich zog es durch und erledigte alles Stück für Stück. *Schulterklopf*

Fiese Muskelkrämpfe

Ich hatte in der 33. Schwangerschaftswoche aber leider wieder mit ziemlicher Müdigkeit zu kämpfen. Teilweise konnte ich die Augen tagsüber kaum mehr aufhalten und brauchte zwischendurch immer mal kleinere Pausen. Schuld daran waren wieder heftige Muskelkrämpfe in der Nacht. Nicht nur die Waden fingen diesmal an zu krampfen, sondern auch die Oberschenkel. Hier wusste ich mir überhaupt nicht zu helfen. Diese Art von Krämpfen hatte ich noch nie gehabt. Glaubt mir, sowas braucht auch kein Mensch. Das waren richtig heftige und fiese Schmerzen. Egal was ich auch versuchte, die Beine entkrampften einfach nicht. Mein Freund musste mir beistehen und mir, begleitet von lauten Schreianfällen, die Beine kneten, hochheben, massieren und drücken. Anders gingen die Krämpfe nicht weg. Das war ziemlich kräftezehrend, für uns beide. Diesmal halfen weder Magnesiumtabletten, noch viel trinken. Vier Tage lang wiederholte sich dieses Spiel nächtlich und dann war plötzlich wieder Ruhe. Ich weiß also selbst nicht so ganz woher diese Krämpfe kamen und ob, oder wann, sie wiederkommen. Braucht kein Mensch sowas!

Nennt mich Pulverfässchen

Durch die Müdigkeit war ich leider auch etwas empfindlicher als sonst. Ich brauche einfach meinen Schlaf, sonst bin ich nicht ich selbst. Wenig Schlaf und ein runder Körper voller Hormone machten in dieser Woche ein überempfindliches Pulverfässchen aus mir. Irgendwie kam alles zusammen. Ich war nicht gut drauf, wollte alleine sein und mir die Decke über den Kopf ziehen. Kaum war ich alleine, wollte ich nicht mehr alleine sein. Plötzlich war ich komplett anhänglich und liebesbedürftig. Letztendlich musste dann der Hund herhalten. Alle anderen hatte ich vergrault. Den einen Moment fand ich es lustig, dass ich meine Füße nicht mehr sehen konnte, im nächsten Moment brach ich deswegen in Tränen aus. Ich war total gereizt und von allem genervt. Schwanger sein kam mir plötzlich ziemlich lästig vor. Ich hatte keine Lust mehr auf Arzttermine, keine Lust mehr auf Kurse, keine Lust mehr, zur Arbeit zu gehen. Ich hatte auf nichts mehr Lust. Teilweise hatte ich das Gefühl, gefangen im eigenen Körper zu sein. Was ja auch der Wahrheit entsprach. Ich wollte endlich wieder alles machen können, worauf ich Lust hatte. Leider war das nur bedingt möglich, was mich extrem frustrierte. Dann kam plötzlich in mir hoch, dass tatsächlich nichts mehr so sein wird, wie es mal war. Altes Leben adé. Das setzte dann nochmal einen obendrauf und machte mir unglaubliche Angst. Es war wie eine Art Torschlusspanik, nur irgendwie andersherum. Die Hormone spielten komplett verrückt.

Wenn meine Freunde Samstagabend weggingen, blieb ich zähneknirschend Zuhause. Ins Kino ging ich seit Wochen auch schon nicht mehr mit. Man hätte mittlerweile mehr von mir auf der Leinwand gesehen, als vom eigentlichen Film. Die Toiletten-Rennerei machte es unmöglich. Die Leute im Kino hätten mich gehasst. Also blieb ich auch hier einfach daheim. Mein persönliches Highlight stellte altes, mitgebrachtes Popcorn dar. Traurig aber wahr.

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Hallo, ich bestehe nicht nur aus Bauch!

Ohnehin war nicht mehr viel mit mir anzufangen. Zwischen neun und zehn Uhr abends war mittlerweile Schicht im Schacht. Also brachten die lieb gemeinten "Mädelsabende" bei uns daheim auch nicht mehr viel. Ich musste die sieben Wochen bis zur Geburt einfach aussitzen. Eine Sache gab es aber noch, auf die ich mich riesig freute: Den Geburtstag meiner besten Freundin!!! Dieser sollte dieses Jahr groß gefeiert werden. Ein Lichtblick, eine willkommene Abwechslung, ein Highlight! Endlich mal wieder raus, endlich mal wieder unter Leute kommen, endlich mal wieder andere Gesprächsthemen als nur schwanger sein und Baby. Ach was ich mich freute. Ich nahm mir fest vor, schwanger sein, schwanger sein zu lassen und einfach an etwas anderes zu denken. Nur für diesen einen Abend.
Samstag war es dann endlich soweit. Ich half bei den Vorbereitungen, bis die ersten Gäste eintrudelten. Bei der Begrüßung ging es "natürlich" erstmal um meinen nicht zu verkennenden Babybauch. Das frühstückte ich schnell mit ein paar Standardsätzen ab und lenkte das Thema gleich in eine andere Richtung. Ich wollte heute Abend einfach ICH sein und nicht DIE SCHWANGERE. Ja... weit gefehlt. Die ersten zwei Stunden akzeptierte ich es ja noch, dass es überall, wo ich mich dazustellte, um meinen Babybauch ging. Zeitweise fungierte ich nur noch als kostenloser Streichelzoo, welcher nebenbei Fragen beantwortete. Es war nicht so, als hätte ich nicht nach kürzester Zeit deutlich zu verstehen gegeben, dass ich gerne mal über etwas anderes reden möchte. Irgendwie nahm das aber kaum jemand wahr. Mein Freund kassierte immer wieder genervte Blicke von mir und versuchte mir durch nettes Lächeln mental beizustehen.

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Ich konnte an diesem Abend natürlich keinen Alkohol trinken und wurde so zwischenzeitlich als Taxifahrerin missbraucht. Ein Geburtstagsgast hatte leider eine ziemlich fiese Migräneattacke bekommen und wollte nach Hause. Was ich aber weniger schlimm fand. Es war eher eine kurze Verschnaufpause für mich. Ich merkte nämlich, wie mir die ganze Sache langsam aber sicher auf die Nerven ging. Nach drei Stunden wurde ich langsam wirklich stinkig darüber, dass es auch nach meiner Rückkehr nur um das eine Thema ging. Konnte man mit mir denn überhaupt keine anderen Gespräche mehr führen? Nach vier Stunden stand ich kurz vor einem Heulkrampf. In Stunde fünf heulte ich dann wirklich. In Stunde sechs machte ich mich für ein Gruppenfoto bereit und bekam, während der Auslöser gedrückt wurde, Nasenbluten. Aber so richtig. Ist ein super Foto geworden! In Stunde sieben hatte ich dann die Nase (wortwörtlich) gestrichen voll und verabschiedete mich von diesem gelungenen Abend. Zuhause im Bett angekommen, vergoss ich zum Abschluss noch ein paar Tränchen und schlief mit den Worten "nur noch sieben Wochen..." entnervt ein. So viel zu meiner wundervollen 33. Schwangerschaftswoche, die wirklich für die Katz war!

Alle Folgen meines Schwangerschaftstagebuchs findet ihr auf der Themenseite "Schwangerschaftstagebuch" hier bei familie.de. Und natürlich freue ich mich über jeden einzelnen Kommentar, ob direkt hier oder bei Facebook!

Eure Daniela

Bildquelle: Thinkstock

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