Lange gab es die ersten Fotos vom Ungeborenen nur in Schwarz-Weiß und außer der Silhouette konnte man darauf auch wenig erkennen. Der 3D-Ultraschall ermöglicht dagegen beeindruckende Einblicke in den Babybauch. Mit dem 3D-Ultraschall wurde der Frauenarztbesuch für viele werdende Mamas und Papas zum regelrechten Babykino. Doch ab sofort darf dieser nur noch zu medizinischen Zwecken angeordnet werden.
Drei große Ultraschall-Untersuchungen werden routinemäßig in der Schwangerschaft durchgeführt. Dabei kontrolliert der Arzt die Entwicklung des Babys, seiner Organe z. B. die größe und Funktionsfähigkeit des kleinen Herzen sowie das Wachstum und die Versorgung der Gebärmutter. Der Blick in den Bauch ist aus medizinischer Sicht also eine wichtige Kontrolle, ob die Schwangerschaft gesund verläuft.
Für werdende Eltern ist sie natürlich weitaus mehr: Sie können ihr Baby sehen! Kopf, Näschen, Augen und Mund, Armen, Beine, Füße, Zehen und Finger ... ist alles da? Das lässt sich auf dem meist schwarz-weißen Ultraschallbild schon gut erkennen, aber mit der neuen Technik des 3D-Ultraschall wird alles noch realer.
Wie wird der 3D-Ultraschall gemacht?
Eine spezielle Software setzt die einzelnen Aufnahmen der 3D-Ultraschall-Untersuchung am Computer zu einem dreidimensionalen Bild zusammen. Das heißt, anders als bei dem herkömmlichen Ultraschall wird das Baby um eine weitere Dimension abgebildet. Hat es die Nase von Papa, die Grübchen von Mama? Die Bilder eines 3D-Ultraschalls sind so genau und so scharf, dass sie solche Details erkennen können. Vorausgesetzt der kleine Zwerg im Bauch spielt mit.
Wann ist ein 3D-Ultraschall am besten?
Wie gut die Bilder beim 3D-Ultraschall werden, hängt davon ab, wie das Baby liegt. Ideal ist natürlich die Bauchlage, also wenn es euch sein süßes Bäuchlein entgegenstreckt. Auch sollte das Ungeborene noch genügend Platz in der Gebärmutter haben, um sich zu bewegen. Am interessantesten ist deshalb der Zeitraum zwischen der 20. SSW und der 30. SSW – dieser Zeitraum fällt praktischerweise mit der 2. Feindiagnostik und somit dem zweiten großen Vorsorge-Ultraschall zusammen.
In diesen SSW hat das Kind quasi die optimale Größe: Es hat sich so weit entwickelt, das viele schöne Details seines Aussehens zu erkennen sind, ist aber noch nicht zu groß. Gegen Ende der Schwangerschaft wird es doch ziemlich eng in Mamas Bauch, Händchen und Beinchen werden nah an den Körper gedrückt und verdecken deshalb oft das Gesicht.
Welche Lage der Plazenta ist für einen 3D-Ultraschall ungünstig?
Schwieriger werden die Aufnahmen mit dem 3D-Ultraschall, wenn die Plazenta ungünstig sitzt. Je nachdem, an welcher Stelle der Gebärmutter sich die Eizelle eingenistet hat, wächst der Mutterkuchen an einer anderen Stelle an.
Meistens liegt die Plazenta gegenüber dem Muttermund im oberen Teil der Gebärmutter. Sie kann aber ebenso an der Seiten- sowie Hinter- und Vorderwand festwachsen. Vor allem bei einer Vorderwandplazenta kann es Probleme bei den Aufnahmen geben. Der Mutterkuchen verdeckt dann schlicht die Sicht auf das Baby. Eure Frauenärztin wird dann versuchen mit einem anderen Winkel ein gutes Bild von eurem Baby zu bekommen - was in den meisten Fällen auch klappt, wenn euer Baby mitspielt.
Kein selbst gewünschter 3D-Ultraschall mehr
Bisher gehörte in vielen Frauenarztpraxen ist das entsprechend moderne Equipment hatten, der 3D-Ultraschall auch zu den drei üblichen Vorsorge-Ultraschallen. Doch ab diesem Jahr darf er nur noch durchgeführt werden, wenn eine medizinische Notwendigkeit dafür vorliegt. Dies diene dem Schutz des Embryos, der der vermehrten Strahlung bei mehreren Ultraschallen nicht ausgesetzt ist.
Ihr bekommt diese Art des Ultraschalls also nicht mehr als freiwillige Selbstzahlerleistung, damit ihr euer Baby von allen Seiten nochmals betrachten könnt. Er wird lediglich nötig bei Risikoschwangerschaft und innerhalb der Feindiagnostik, wenn der behandelnde Arzt diesen als Notwendigkeit ansieht, um das Wachstum des Babys zu überprüfen.
Wie viel kostet ein 3D-Ultraschall?
Ein 3D-Ultraschall gehört nicht mehr zum Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen und kann als Zusatzleistung zu den drei üblichen Ultraschallen gesondert in Anspruch genommen werden. Er wird nur noch nach medizinischer Indikation von eurem behandelnden Arzt verordnet, der ihn selbst durchführt oder euch an einen entsprechenden Facharzt für Feindiagnostik überweisen kann. In diesem Rahmen werden seine Kosten auch von den Kassen übernommen bzw. ist Teilweise nur eine Zuzahlung notwendig.
Nach 3D kommt der 4D-Ultraschall
Noch einen Schritt, beziehungsweise eine Dimension weiter geht der sogenannte 4D-Ultraschall. Die statischen 3D-Bilder werden um die Dimension Zeit erweitert. Und das bedeutet, dass daraus sogar ein Video des Babys im Mutterleib erstellt werden kann. Das funktioniert, indem die einzelnen 3D-Aufnahmen so schnell aufgebaut werden, dass sie sich zu einem Film mit mehreren Bildern pro Sekunde aneinander reihen.
Natürlich sind solche Momente für werdende Eltern magisch, doch die 3D- bzw. 4D-Technik wurde nicht zu dem Zweck entwickelt, Eltern glücklich zu machen. Vor allem die pränatale Diagnostik hat sie ein großes Stück weiter gebracht. Fetale Fehlbildungen können früher erkannt, Größenentwicklungen vor allem des Kopfes besser überprüft und motorische Fähigkeiten besser beobachtet werden: Win-Win für Medizin und Eltern-Liebe.
Wird 3D-Ultraschall verboten?
Ab diesem Jahr wird lediglich jener selbst gewählte 3D-Ultraschall verboten, den die Eltern ohne medizinischen Grund wünschen, weil sie ihr Ungeborenes einmal mehr betrachten wollen und sich 3D-Bilder wünschen. Das Verbot dient dem übermäßigem Nutzen der medizinischen Leistung, das zu einer Art "Babyfernsehen" wurde, bei dem nicht sicher ist, ob vermehrte Strahlung dem Embryo schaden könne. Die Methode des 3D-Ultraschalls generell wird nicht verboten, bzw. ist nötig um in der Feindiagnostik früh eventuelle Fehlentwicklungen zu erkennen.
Ist der 3D-Ultraschall schädlich für mein Baby?
Die Experten sind sich relativ einig, dass die normalen Ultraschall-Untersuchungen, egal ob 2D oder 3D, die im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt werden, keine schädliche Auswirkung auf eurer Ungeborenes hat.
Was sie allerdings kritisch sehen, ist sogenanntes Babywatching, das teilweise auch noch von Laien oder mit Leih-Ultraschallgeräten gar ohne Aufsicht zuhause durchgeführt wird – meist mit einer deutlich längeren Schalldauer als dies bei einer Vorsorgeuntersuchung üblich ist.
„Da nicht sicher ist, ob es in dieser Länge und Intensität – vor allem bei der unkontrollierten Durchführung durch Laien – doch zur Erwärmung des menschlichen Gewebes und damit zu möglichen Schäden kommen kann, ist diese Risiko-Nutzen-Abwägung aus heutiger Sicht sinnvoll“, sagt Eberhard Merz, Professor für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Frankfurt in einem Artikel des Tagesspiegel.
Ihr habt ein wundervolles 3D-Ultraschallfoto von eurem ungeborenen Baby bekommen? Hier ein paar Ideen, wie ihr es stilvoll aufbewahren bzw. in Szene setzen könnt:
Auch bei Etsy findet ihr viele süße Ideen zur Präsentation eures Ultraschallfotos:
Bildquelle: vision net ag