Mir reichts! Mach, dass du raus kommst! Nein, hier geht es nicht um das Ende einer Beziehung, sondern um das Ende unserer Schwangerschaft. Denn in den letzten Wochen vor der Geburt und vor allem, wenn der errechnete Entbindungstermin schon überschritten ist, haben viele Schwangere die Nase voll vom Schwanger sein. Das Baby soll nun endlich kommen. Diese Anzeichen sprechen dafür, dass es bei dir bald soweit ist und das Warten ein Ende hat.
- 1.3 sichere Anzeichen für die Geburt
- 1.1.1. Schleimpfropf geht ab (Zeichnen)
- 1.2.2. Blasensprung
- 1.3.3. Geburtswehen
- 2.11 Kann-Anzeichen für die Geburt
- 2.1.Körperliche Anzeichen
- 2.2.Mentale Anzeichen
- 3.Häufige Fragen zu den Anzeichen für die Geburt und den Geburtsbeginn
- 3.1.Wann muss ich ins Krankenhaus/Geburtshaus oder meine Hebamme für die Hausgebut anrufen?
- 3.2.Faustregeln – Wann ins Krankenhaus/Geburtshaus?
- 3.3.Wann steht die Geburt kurz bevor?
- 3.4.Ist Übelkeit ein Anzeichen für die Geburt?
- 3.5.Ist die Vormilch ein Zeichen der Geburt?
- 3.6.Wann Vormilch vor der Geburt?
3 sichere Anzeichen für die Geburt
1. Schleimpfropf geht ab (Zeichnen)
In der Schwangerschaft ist der Schleimpfropf ein natürlicher Schutz des Körpers vor Keimen. Er verschließt den Muttermund und erschwert es Krankheitserregern, in die Gebärmutter aufzusteigen. Wenn sich kurz vor der Geburt der Muttermund öffnet, löst sich der Schleimpfropf und geht ab.
Dieses sogenannte Zeichnen kann bereits zehn bis zwölf Tage vor Beginn der Wehen auftreten, meist geht der Pfropf aber erst ein bis zwei Tage vor dem Einsetzen der Geburtswehen ab. Und: Nicht jede Schwangere bemerkt den Abgang des Schleimes – verlasse dich also nicht auf das Zeichnen, vielleicht tritt es bei dir gar nicht auf.
Wie du das Zeichnen erkennst: Der Pfropf hat, wie der Name schon sagt, eine schleimige Konsistenz und ist in der Regel mit ein wenig Blut vermischt. Handlungsbedarf besteht nicht, wenn der Schleimpfropf abgeht. Du musst weder ins Krankenhaus noch deine Hebamme verständigen. Du solltest dich lediglich darauf einstellen, dass es jetzt nicht mehr allzu lange dauern wird, bis sich das Baby auf den Weg macht.
2. Blasensprung
Ein sicheres Anzeichen für die bevorstehende Geburt ist der Blasensprung, das heißt, die Fruchtblase reißt ein und das Fruchtwasser tritt aus. Keine Angst, das tut nicht weh. Je nachdem, wo die Fruchtblase einreißt, kommt das Fruchtwasser als Schwall oder läuft nur langsam aus der Scheide. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn die Fruchtblase weit oben reißt – dann dichtet der Kopf des Babys nach unten wie ein Korken ab. Das Fruchtwasser ist normalerweise klar – es kann aber auch (gerade, wenn du weit über dem errechneten Geburtstermin bist) grünlich, gelblich oder bräunlich verfärbt sein.
Bei den meisten Schwangeren kommt es in der Eröffnungsphase der Geburt zum Blasensprung. Nämlich dann, wenn der Muttermund sich weitet und bereits Wehen vorhanden sind. Es kann aber auch sein, dass das Fruchtwasser vor dem Einsetzen der Wehen abgeht, das bezeichnet man als vorzeitigen Blasensprung.
Ob vorzeitig oder mit Wehen – in jedem Fall solltest du jetzt deine Hebamme, Klinik, Geburtshaus etc. informieren, denn jetzt geht die Geburt wirklich los. Kam es zu einem Blasensprung ohne begleitende Wehen, sollten die Herztöne überwacht werden. Der natürliche Schutz durch das Fruchtwasser fehlt jetzt und somit steigt das Risiko einer Infektion.
3. Geburtswehen
Die eigentliche Geburt beginnt natürlich erst mit den echten Wehen. Die Unterscheidung zwischen echten Geburtswehen und Übungs- oder Senkwehen fällt vielen Schwangeren gerade beim ersten Kind nicht leicht. Und so erkennst du die Geburtswehe:
- Echte Wehen lassen sich in ihrer Schmerzintensität und Dauer nicht beeinflussen. Das heißt, es ist egal, ob du die Position wechselst und herumläufst, sitzt oder stehst – der Schmerz bleibt gleich. Bewährt hat sich zur Unterscheidung der Badewannen-Test: Lassen die Wehen im warmen Wasser nach, sind es keine echten Wehen. Wird der Schmerz hingegen noch stärker, dann handelt es sich sehr wahrscheinlich wirklich um Geburtswehen.
- Die Gebärmutterkontraktionen werden stärker, dauern länger an und die Zeitabstände verkürzen sich. Wobei auch Geburtswehen am Anfang unregelmäßig und nicht sehr schmerzhaft sein können – das unterscheidet sich individuell von Frau zu Frau.
- Die Schmerzen strahlen über den gesamten Bauch- und Rückenbereich aus und sind nicht nur ausschließlich im Unterleib.Geburtswehen können sich ganz unterschiedlich anfühlen. Es können krampfartige Schmerzen sein, die Regelschmerzen ähneln und in den Rücken oder Beine ausstrahlen. Das kann sich aber auch wie ein Gürtel anfühlen, der während der Wehe enger und in den Wehenpausen wieder lockerer wird. Letztendlich nimmt jede Schwangere die Wehen anders wahr – je nach individueller Schmerzempfindlichkeit.
11 Kann-Anzeichen für die Geburt
Neben den eindeutigen Anzeichen wie Blasensprung, echten Wehen und Zeichnen gibt es weitere unsichere Anzeichen für die anstehende Geburt. Allerdings sind diese nicht wirklich zuverlässig und sind sehr individuell:
Körperliche Anzeichen
- Bauch senkt sich ab
- Senkwehen
- Starke Rückenschmerzen
- Übelkeit
- Durchfall
- Muskelzittern
- Schwindel
- Bauchschmerzen- oder Hungergefühl
Mentale Anzeichen
- Inneres Unruhegefühl
- Absolute Gelassenheit (ganz plötzlich)
- Sehr starker Nestbautrieb
Wenn du diese Anzeichen kurz vor, um deinen oder in den Tagen nach deinem errechneten Entbindungstermin wahrnimmst, verbuche diese am besten unter „Okay, es kann sein, dass es bald los geht.“ Aber mache dich nicht verrückt und horche nicht die ganze Zeit in dich hinein. Am besten Abwarten und eine Tasse Tee trinken – das Baby kommt dann, wenn es bereit ist. Auch wenn dies nur ein schwacher Trost für alle wartenden Schwangeren ist. Vielleicht steckst du deine Nase noch einmal in ein gutes Buch zu einer entspannten Geburt oder übst noch einmal Selbsthypnose gegen den Geburtsschmerz. Denn wenn die Geburt erst los geht, bleibt nicht mehr viel Zeit zum Nachdenken.
Meine Anzeichen für die Geburt
Keine! Naja, zumindest keine für mich wirklich ersichtlichen. Morgens war ich noch bei meiner Frauenärztin und sie meinte, dass alles gut sei, sich da aber noch nichts tue. Das Kind würde noch etwas auf sich warten lassen. Das war vier Tage vor Termin.
Damit war ich zufrieden, aber habe dennoch den ganzen Tag eine diffuse innere Unruhe gespürt. Ich habe sogar meine Mutter angerufen und ihr erzählt, dass ich mich irgendwie komisch fühle, ohne es näher definieren zu können. In der Nacht hatte ich dann ohne Vorankündigung einen Blasensprung und am nächsten Tag war unser Kind da.
Aus der Retrospektive kann ich daher sagen, dass innere Unruhe durchaus ein Kann-Anzeichen für die kurz bevorstehende Geburt sein kann. Aber das ist eben nur meine persönliche Erfahrung und kann/wird vermutlich bei euch ganz anders sein.
Aber eines kann ich euch versichern: Wenn es richtig los geht, werdet ihr es ganz sicher merken! Alle anderen Berichte, die man ab und an von überraschenden Geburten hört, sind definitiv die Ausnahme.
Bei meiner zweiten Geburt hatte ich vorher übrigens auch keine Anzeichen, nicht einmal Unruhe, keine Vorwehe, kein nichts. Wieder kam es zum plötzlichen und vorzeitigen Blasensprung. Die Wehen fingen erst eine Weile danach ganz sanft an.
Ich wäre fast versucht ein drittes Kind zu bekommen, nur um zu sehen, ob auf dann die Geburt mit einem vorzeitig Blasensprung beginnen würde. ;-)
Häufige Fragen zu den Anzeichen für die Geburt und den Geburtsbeginn
Egal, ob erstes oder zweites (oder xtes) Kind – Eltern fragen sich immer, wann es los geht und hoffen, dass sie die oben genannten Zeichen richtig deuten. Rund ums Thema Anzeichen für die Geburt haben Eltern aber meist noch weitere etwas loser damit verknüpft Fragen. Diese haben wir hier für für euch zusammen gefasst – natürlich inklusive der entsprechenden Antworten:
Wann muss ich ins Krankenhaus/Geburtshaus oder meine Hebamme für die Hausgebut anrufen?
Gerade beim ersten Kind sind viele Schwangere unsicher, wann es wirklich soweit ist. Schließlich will man keinen „Fehlalarm“ auslösen und unverrichteter Dinge wieder heim geschickt werden. Mache dir keine Sorgen, dafür sind Geburtshelfer da – und du wärst nicht die erste oder letzte werdende Mama, die mehr als eine Fahrt ins Krankenhaus antritt. Wenn du echte Wehen hast, und seien sie auch noch so unregelmäßig, bist du genau da, wo du hingehörst – im Krankenhaus oder Geburtshaus.
Genauso große Angst haben manche Frauen davor, nicht rechtzeitig im Krankenhaus zu sein. Schließlich hört sich ein Wehenabstand von fünf Minuten nicht gerade nach viel Zeit an. Und man will das Baby ja nicht im Auto bekommen. Auch hier gilt: keine Panik! Die wenigsten Geburten sind Sturzgeburten. Das erste Kind lässt sich gern Zeit, es dauert oft noch lange nach dem Einsetzen der Wehen bis zur tatsächlichen Geburt es Babys. Aber: Es wird dir auch niemand böse sein, wenn du nicht wartest, bis die Wehen alle fünf Minuten kommen, bevor du in die Klinik fährst.
Bei allen Unsicherheiten wird dir deine Hebamme mit Rat und Tat zur Seite stehen – sei es bei der Frage, ob es wirklich der Geburtsbeginn ist oder wann es Zeit für Klinik/Geburtshaus ist. Scheue dich nicht, die anzurufen!
Faustregeln – Wann ins Krankenhaus/Geburtshaus?
- Die Wehen kommen in einem Abstand von fünf bis sieben Minuten
- Die Kontraktionen dauern länger als 20 Sekunden und werden schmerzhafter
- Blasensprung (unabhängig davon, ob Wehen vorhanden sind)
Wann steht die Geburt kurz bevor?
Hier hängt die Antwort etwas davon ab, wie genau du "kurz bevor" definierst. Meint man damit den Zeitraum, ab dem sich der Körper auf die bevorstehende Geburt vorbereitet, dann geben schon die Senkwehen, das Absenken des Bauches und vielleicht auch viele der unsicheren Zeichen, die ihr oben unten den elf Kann-Anzeichen findet.
Wenn ihr damit meint, wann ihr erkennen könnt, dass es konkret los geht, haltet euch an die drei sicheren Anzeichen für eine Geburt. Denn diese sagen wirklich klar und deutlich: Jetzt steht die Geburt kurz bevor, ab ins Krankenhaus oder Geburtshaus mit euch, bzw. ruft eure Hausgeburtshebamme an!
Ist Übelkeit ein Anzeichen für die Geburt?
Ja und nein! Übelkeit zählt zu den unsicheren Anzeichen, dass dein Baby bald kommen könnte. Übelkeit ist eine weit verbreitete Schwangerschaftsbeschwerde – nicht nur in den ersten drei Monaten. Auch in den letzten Wochen vor der Geburt leiden wieder (manche auch noch) an Übelkeit, da die jetzt sehr große Gebärmutter auf den Magen drückt.
Wenn du im letzten Trimester immer mal wieder oder gar regelmäßig unter Übelkeit gelitten hast, kannst du das als Anzeichen für die Geburt eher vernachlässigen. Wer kurz vor oder um den errechneten Geburtstermin plötzlich unter Magenproblemen leidet, sollte das Ganze aufmerksam beobachten. Vielleicht geht es tatsächlich bald los (oder du hast dir unglücklicherweise noch den Magen verdorben oder eine Magen-Darm-Krankheit eingefangen).
Ist die Vormilch ein Zeichen der Geburt?
Eher nein. Wann der Körper mit der Produktion der Vormilch beginnt, ist höchst individuell. Deshalb zählt die Produktion von Vormilch nicht einmal zu den unsicheren Zeichen für die Geburt.
Wann Vormilch vor der Geburt?
Manche werdende Mütter bemerkten schon ab dem zweiten Trimester, dass ihre Brüste mit der Vormilch-Produktion begonnen haben, während andere erst nach der Geburt Vormilch produzieren. Das ist eine weite Zeitspanne und dennoch alles normal.