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Grund zur Sorge?

Wie sich dein weißer Ausfluss in der Schwangerschaft verändert - und worauf du achten solltest

Weißer Ausfluss Schwangerschaft: Schwangere in Unterwäsche
© Getty Images/Youngoldman

Wir Schwangere kennen das: Plötzlich ist da mehr Ausfluss als sonst, und wir fragen uns, ob das normal ist. Keine Sorge, in den meisten Fällen ist vermehrter Ausfluss in der Schwangerschaft völlig unbedenklich und sogar ein Zeichen dafür, dass unser Körper gute Arbeit leistet. Trotzdem ist es wichtig zu wissen, worauf wir achten sollten.

Viele werdende Mütter sind verunsichert, wenn sie vermehrten Ausfluss bemerken. Die gute Nachricht ist: In den meisten Fällen ist das völlig normal und sogar gesund! Unser Körper produziert während der Schwangerschaft mehr Zervixschleim, um den Muttermund vor Infektionen zu schützen. Dieser Ausfluss ist in der Regel geruchlos, weiß und von milchiger Konsistenz. Er kann während der gesamten Schwangerschaft auftreten und ist bei den meisten Mamas mehr als zuvor! Solange er nicht unangenehm riecht, juckt oder brennt, besteht kein Grund zur Sorge. Im Gegenteil: Wir können stolz darauf sein, wie toll unser Körper für unser Baby sorgt.

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Warum haben wir mehr Ausfluss in der Schwangerschaft?

Der vermehrte weiße Ausfluss in der Schwangerschaft hat mehrere Gründe:

  • Hormonelle Veränderungen
  • Erhöhte Durchblutung im Beckenbereich
  • Wachstum der Gebärmutter
  • Verstärkte Abwehrfunktion des Körpers

All diese Faktoren tragen dazu bei, dass wir mehr Zervixschleim produzieren. Das ist ein natürlicher und wichtiger Schutz für uns und unser Baby.

Kann ich am Ausfluss erkennen, dass ich schwanger bin?

Weil sich unser Hormonhaushalt verändert, ist der Beginn einer Schwangerschaft eine Phase, in auch der Zervixschleim zunimmt und dünnflüssiger wird. Viele Frauen merken das bereits kurz nach der Einnistung und bevor der 4. SSW.

Aber: Viel Schleim bedeutet nicht automatisch, dass du wirklich schwanger bist. Um das herauszufinden, brauchst du einen Schwangerschaftsfrühtest und/oder die Bestätigung durch deine Frauenärztin.

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Welche Arten von Ausfluss sind in der Schwangerschaft normal?

  • Klarer bis weißer Ausfluss (oft milchig): völlig normal
  • Leicht gelblicher Ausfluss: meist unbedenklich, bei Juckreiz aber zur Ärztin
  • Vermehrter Ausfluss zum Ende der Schwangerschaft: kann ein Zeichen für den nahenden Geburtsbeginn sein

Wann sollten wir bei Ausfluss in der Schwangerschaft zum Arzt?

In folgenden Fällen ist es ratsam, deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt  aufzusuchen:

  • Grünlicher oder schaumiger Ausfluss
  • Starker, unangenehmer oder fischiger Geruch
  • Jucken oder Brennen im Intimbereich
  • Rötlicher oder bräunlicher Ausfluss, besonders mit Krämpfen
  • Plötzlich sehr wässriger Ausfluss (könnte Fruchtwasser sein)

Deine Ärztin kann schnell feststellen, ob eine Behandlung nötig ist. Meist lassen sich Infektionen in der Schwangerschaft gut und komplikationslos behandeln, wenn sie rechtzeitig erkannt werden.

Ernster wird es, wenn das Sekret rötlich gefärbt ist. Kommen noch Brennen oder Jucken hinzu, könnten das Anzeichen für eine HPV-Infektion sein.

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Schmerzen und Krämpfe zusätzlich zum braunen Ausfluss können Anzeichen einer Fehlgeburt sein. Hier ist es wichtig, direkt zur Ärztin oder in die Notaufnahme zu fahren. Dasselbe gilt bei Blutungen aller Art. Sie können z. B. auf eine Fehlgeburt, vorzeitige Wehen oder eine Plazenta praevia hinweisen.

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Wie können wir für eine gesunde Intimflora in der Schwangerschaft sorgen?

Da der Ausfluss während der Schwangerschaft dünnflüssiger wird und unser Immunsystem gleichzeitig auf Sparflamme fährt, sind wir weiterhin anfälliger für Infektionen wie Pilzinfektionen, Geschlechtskrankheiten, bakterielle Vaginose und Harnwegsinfektionen. Eine gute Intimpflege ist deshalb wichtig:

  • Auf gute Hygiene mit klarem Wasser oder einer dermatologischen Seife, die den Ph-Wert abgestimmt ist (ph-Wert 4)
  • Baumwollunterwäsche tragen
  • Auf parfümierte Intimprodukte und Seifen verzichten
  • feuchtwarme Milieus wie Thermalbäder meiden bzw. nasse Badeanzüge schnell ausziehen
  • Ausreichend trinken (mind. 2 l pro Tag)
  • Probiotische Lebensmittel in den Speiseplan einbauen
  • Auf gesunde Geschlechtspartner achten bzw. Kondome verwenden

Diese einfachen Maßnahmen helfen uns, das natürliche Gleichgewicht zu bewahren und Infektionen vorzubeugen.

Ganz wichtig: Wenn du einen veränderten Ausfluss und/oder Symptome wie Juckreiz, Brennen oder Fieber und Abgeschlagenheit wahrnimmst, kann dich eine schnelle Behandlung vor Komplikationen schützen. Denn Infektionen im Geschlechtsbereich können Auswirkungen auf dein Baby haben und im schlimmsten Fall zu einer Frühgeburt oder Fehlgeburt führen.

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Ausfluss in der Schwangerschaft: Was sagt er über den Geburtsbeginn aus?

Gegen Ende der Schwangerschaft kann sich die Beschaffenheit des Ausflusses ändern:

  • Zäher, glasiger Ausfluss: könnte der Schleimpfropf sein
  • Wässriger Ausfluss: eventuell Fruchtwasser
  • Blutiger Schleim: mögliches Zeichen für den Geburtsbeginn

Ist das noch normaler Ausfluss oder schon Fruchtwasser?

Gerade in den letzten Tagen und Wochen der Schwangerschaft sind wir uns da häufig nicht mehr sicher. Daran erkennst du Fruchtwasser:

  • am süßlichen Geruch
  • am schwallartigen Austreten in großer Menge, wenn das Baby noch nicht ins Becken gerutscht ist
  • am permanenten Tröpfeln, falls das Becken schon im Becken liegt

Bei Unklarheiten ist eine Fahrt zur Ärztin oder in die Klinik immer die beste Lösung.

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Jennifer Kober

Ist das jetzt schon Fruchtwasser?!

Bei mir ging's bei beiden Kindern mit einem vorzeitigen Blasensprung los, bevor die Wehen einsetzten. Beim ersten Kind war es eindeutig schwallartig und fast wie im Film. Beim zweiten Kind hatte ich auch das Gefühl, dass ich Fruchtwasser verliere, aber war mir dann doch nicht sicher, ob ich mir nicht alles einbilde oder es doch nur etwas Ausfluss ist. Auch die Hebammen im Kreißsaal wollten mich erst wieder nach Hause schicken, nach mehreren Tests war das Ergebnis aber eindeutig. Deshalb ist es gut, einmal mehr zu fahren – und auf dein Bauchgefühl zu vertrauen.

Jennifer Kober

FAQ

Ist es normal, dass der Ausfluss in der Schwangerschaft zunimmt?

Ja, eine Zunahme des Ausflusses ist in der Schwangerschaft völlig normal. Der Körper produziert mehr Zervixschleim, um Mutter und Kind vor Infektionen zu schützen.

Kann ich während der Schwangerschaft Slipeinlagen verwenden?

Ja, du kannst Slipeinlagen verwenden. Achte aber darauf, dass sie atmungsaktiv und unparfümiert sind, um Hautirritationen zu vermeiden.

Wie unterscheide ich zwischen Ausfluss und Fruchtwasserabgang?

Fruchtwasser hat oft einen süßlichen Geruch und fließt kontinuierlich. Bei Unsicherheit immer den Arzt oder die Hebamme kontaktieren.

Eine Schwangerschafts-App ist eine tolle Möglichkeit, auch Veränderungen bei deinem Ausfluss zu tracken. So kannst du diese beim nächsten Vorsorgetermin direkt ansprechen. Im Video stellen wir dir fünf gute vor. Mehr Apps und Tipps zur Verwendung findest du in unserem Test zum Thema.

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Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen und Ärzte, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

Quellen: Berufsverband der Frauenärzte e.V., Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung,  Vaginal discharge during pregnancy and associated adverse maternal and perinatal outcomes

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