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Schwangerschaft

Das Baby aus dem Drucker, garantiert fühl-echt

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Wie hätten Sie es denn gerne: In Original-Größe, mit hellem oder dunklen Teint? Werdende Eltern können sich jetzt eine 3D-Plastik ihres Ungeborenen anfertigen lassen. Ein 3D-Drucker macht das möglich. Was zunächst so absurd klingt, kann für manche aber ein kleines Wunder sein.

Schwarz-Weiß-Bilder vom Ungeborenen sind von vorgestern und auch moderne Aufnahmen mit dem 3D-Ultraschall sind bald überholt. Denn inzwischen können Sie Ihr Baby schon vor der Geburt in Händen halten. Die Technik der 3D-Drucker macht das möglich.

Was sich so absurd anhört, ist keines Falls ein schlechter Scherz. Die japanische Firma Fasotec sowie das Kleinunternehmen 3D-Babies aus Kalifornien machten damit Schlagzeilen. Sie fertigen werdenden Eltern auf Wunsch eine Plastik ihres Ungeborenen an und liefern es quasi druckfrisch nach Hause – liebevoll auf ein Satinkissen gebettet. Bei Fasotec wird die weiße Skulptur sogar in einen durchsichtigen Block eingelassen, so dass der Eindruck entsteht, der Fötus schwimmt im Fruchtwasser. Shape of Angel, übersetzt Gestalt eines Engels, nennt sich das ganze dann und ist für umgerechnet etwas über 900 Euro zu haben.

Plastik eines Fötus in der 11. SSW

Neuer Blickwinkel für Blinde

Die Möglichkeit, sein Kind vor der Geburt nicht nur zu sehen, sondern wirklich auch anfassen zu können, mag für einige ungeduldige Eltern sicher verlockend klingen. Für einige andere Paare sind solche Plastiken jedoch die einzige Möglichkeit, ihr Baby überhaupt zu sehen.

Egal wie gut die moderne Ultraschalltechnik inzwischen ist, Schwangere und Väter mit einer Sehbehinderung können mit den Aufnahmen wenig anfangen. Dieses eine Bild, dieser eine besondere Moment, der Eltern schon weit vor der Geburt mit ihrem Baby verbindet, bleibt ihnen vorenthalten. Sie werden ihr Ungeborenes nicht als erstes sehen, sie können sich nur auf die Beschreibungen anderer beziehen.

21. SSW: vom Ultraschallbild zur 3D-Plastik

So absurd die Idee mit dem gedruckten Baby zunächst also klingen mag, für Blinde ist sie bahnbrechend. „Es ist wunderbar, dass blinde Menschen nun das Glück empfinden können, das Millionen von Eltern beim Betrachten der Ultraschallbilder erfahren“, sagt der brasilianische Industrie-Designer Jorge Roberto Lopes dos Santos dem Süddeutsche Zeitung Magazin.

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Er experimentiert mit seiner Firma Tecnologia Humana 3D schon seit mehreren Jahren mit 3D-Druckern. Ursprünglich sollte die Technik dabei helfen, die Pränatale Diagnostik zu verbessern und etwa fetale Fehlbildungen früher erkennen zu können. Das blinde Eltern jetzt von der Idee profitieren können, sei ein schöner Nebeneffekt. Zwar verkauft Tecnologia Humana 3D seine Plastiken inzwischen an jedes schwangere Paar, doch anders als etwa bei 3D-Babies steht der medizinische Aspekt der Arbeit immer noch im Vordergrund. Letztere betonen immer wieder, dass sie kein wissenschaftlich exaktes Modell herstellen. Sie sprechen von einer „künstlerischen Interpretation“ des Originals.

Ob man sich dieses "Kunstobjekt" dann wirklich in die Wohnung stellen will, ist Geschmackssache. Ein Geschäftsmodell mit Zukunft? Das bleibt abzuwarten. Doch, das ist sicher, der Markt mit den Ungeborenen boomt.

Angefangen bei Videos aus dem Babybauch, Babybauchkonzerte oder sogar das Ultraschallbild als Kunstdruck für die Wand. Das Angebot ist riesig: manches davon sinnvoll, anderes weniger. Und manchmal gibt es eben zwei Seiten. Für Sehbehinderte ist das gedruckte 3D-Baby zweifellos eine tolle Erfahrung. Eben ein kleines Wunder, eben wie es alle Eltern empfinden, wenn sie ihren Nachwuchs zum ersten Mal sehen.

Dreidimensionaler Druck

3D-Drucker funktionieren im Prinzip wie normale Tintenstrahldrucker. Doch statt Tinte auf das Papier, kommt hier Kunststoff Schicht für Schicht übereinander. Der Drucker verklebt oder schmilzt die einzelnen Schichten miteinander, so dass nach und nach eine dreidimensionale Form entsteht. Als Vorlage braucht es dazu nur ein entsprechendes Bild. Im Fall der Baby-Plastiken also die Ultraschall-Aufnahmen aus Mamas Bauch.

Bildquelle: Firma Tecnologia Humana 3D

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