Bayern, der Süden Deutschlands, steht für Berge, unberührte Natur, urige Gemütlichkeit und herzliche Menschen. Was der weiß-blaue Freistaat noch zu bieten hat: schöne Namen voller Bedeutung.
Viele Namen aus Bayern haben eine sehr lange und interessante Geschichte: So geht bei vielen der Ursprung bis ins Altgermanische zurück. Außerdem bieten viele dieser Vornamen eine oder mehrere Kurzformen. Diese Koseformen sind im Alltag meist präsenter als der eigentliche Name. Lasst euch also inspirieren von bayerischer Herzlichkeit, Tradition und Brauchtum, die in so vielen dieser über Generationen weitergegebenen Namen stecken.
Kreszenzia
Ein im restlichen Deutschland eher unbekannter Name ist der bayerische Mädchenname Kreszentia oder Creszentia. Der Name kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Wachstum“ und ist daher ein besonders schöner Name für ein heranwachsendes Kind.
Im Bayerischen wird Kreszentia fast immer zu „Zenzi“, „Zenze“, „Zenz“, „Zenzl“ oder „Senta“.
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Ludwig
Definitiv ein Name, der Ehre und Ruhm verspricht: Aus dem Althochdeutschen wörtlich übersetzt ist Ludwig die Kombination aus „berühmt“ und „Kämpfer“. Erster bekannter Namensträger war der fränkische König Chlodowech I. Der Name Ludwig war bei Heiligen und Königen sehr gebräuchlich und verbreitete sich daher sehr schnell. Heute ist er vor allem in Süddeutschland ein beliebter Jungenname.
Da in Bayern außerdem fast jeder einen Spitznamen bekommt, wird aus Ludwig gerne mal „Lugg“, „Lugge/i“ oder „Wickerl“.
Franziska
Auch bei dem Namen Franziska dient ein Heiliger als Vorlage, nämlich „Franz von Assisi“. Franziska bedeutet „die Freie“. Als alternative Bedeutung setzte sich „kleine Französin“ durch. Franziska ist seit dem 19. Jahrhundert in ganz Europa beliebt. So wird der Name in Italien zu „Francesca“, in Frankreich zu „Françoise“ und in England ist „Frances“ sehr verbreitet.
Die bayerische Franziska wird „Fanny“ oder „Fannerl“ genannt.
Xaver
Lange Zeit eher für die ältere Generation reserviert, erfährt der typisch bayerische Name Xaver ein Comeback. Namensgeber ist der Heilige Francisco de Xavier, der im 16. Jahrhundert als Jesuit im Baskenland lebte. Der Namensteil „de Xavier“ beschreibt seinen Geburtsort Castillo de Javier – und ergibt unseren heutigen Xaver.
Im Bayerischen Raum findet man den Namen meist in der Kombination Franz-Xaver.
Marlene
Auch der Mädchenname Marlene hat in den letzten Jahren ein Comeback erlebt, doch kaum jemand weiß, dass Marlene eigentlich die Kurzform von „Maria-Magdalena“ ist. Dieser Name wiederum beinhaltet den Geburtsort von Maria, also „Maria aus Magdala“. Übersetzt man Marlene aus dem Hebräischen, eröffnet sich eine wunderschöne Bedeutung des biblischen Namens: Marlene ist „die Sonnengleiche“.
Marlene ist einer der wenigen Namen, die selbst in Bayern selten abgekürzt werden. Wenn doch, ist „Leni“ eine beliebte Kurzform von Marlene.
Rosalie
Auch eine schöne Vorstellung, sein Kind nach der wohl schönsten Blume – der Rose, dem Sinnbild für Liebe und Schönheit – zu benennen. Tatsächlich bedeutet Rosalie „die Rosengleiche“, „die Rosenhafte“ oder „wie eine Rose“. Die Rose gilt als die Königin der Blumen. Seit dem Mittelalter wird auch die Jungfrau Maria häufig als „Rose“ bezeichnet. „Rosalia“ ist eine verwandte Kurzform von Rosalie.
Im Bayerischen ist „Rosi“ oder „Rose“ die liebevolle Kurzform von Rosalie.
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Elisabeth
Kaum ein Name wurde von so vielen Königinnen und Adeligen getragen wie Elisabeth. Am Bekanntesten ist wohl Elisabeth von Österreich-Ungarn und Herzogin von Bayern, die wir dank der Spielfilme als „Sissi“ kennen. Die Beliebtheit des Namens für königliche Töchter kommt von der kaum zu übertreffenden Bedeutung: Der biblische Name aus dem Hebräischen übersetzt heißt „die Gott verehrt“ und „die Gott geweiht ist“. Man nimmt an, dass der Name auf die Heilige Elisabeth, die Mutter Johannes des Täufers, zurückgeht. In Bayern wird eine Elisabeth – natürlich – zu „Sissi“. Eine weitere gängige Kurzform ist „Lisa“ und “Elli/Eli”.
Korbinian
Sieht man sich die keltischen Wurzeln des Namens Korbinian an, wird der Name mit „der Sorgenfreie“ und „belebt“ übersetzt. Eine weitere Bedeutung vom Lateinischen „corvus“ist „der Rabe“. In Bayern geht der Name auf den Heiligen Korbinian, den Schutzpatron der oberbayerischen Stadt Freising, zurück.
In Bayern sind „Korbe/i“, „Korwe“ oder „Kurwe“ beliebte Spitznamen für Korbinian.
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Anneliese
Anneliese ist eine Zusammensetzung aus den Namen „Anna“ und „Elisabeth“, gilt aber schon lange als eigenständiger Name. Die Bedeutung kommt nach wie vor von diesen beiden Namen: So trägt Anneliese die Bedeutung „Mein Gott ist Vollkommenheit“ als auch die Bedeutung „die Begnadete”, beziehungsweise “die Anmutige”.
Der bayerische Kosename für Anneliese ist „Annerl“ oder „Anneli“.
Leopold
Leopold stammt vom althochdeutschen Namen „Luitbald“ ab und setzt sich aus den Silben „liut“, althochdeutsch für „Volk“ und „bald“, althochdeutsch für „kühn, tapfer“ zusammen. Demnach ist Leopold „der Kühne aus dem Volk“. Sehr beliebt sind die inzwischen eigenständigen Kurzformen „Leon“ oder „Leo“ im deutschen Sprachraum.
Im Bayerischen wird Leopold gern mit „Poldi“ oder „Leo“ abgekürzt. Verwandt und ebenfalls beliebt in Süddeutschland ist der Name „Leonhard(t)“ oder „Leonard“.
Gustav
Ein Kind mit dem Namen Gustav, muss einfach eine starke Persönlichkeit werden. Schließlich bedeutet der Name „Stütze und Stab im Kampf“. Darüber hinaus ist die Bedeutung „der im Kampf Zaubernde“ und „Gottes Stütze“ bekannt. Wow, mehr Power geht nicht!
In Bayern ist der Spitzname „Gustl“ für Gustav sehr beliebt.
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