Du bist gerade schwanger oder deine Freundin erwartet ein Baby? Dann hast du zum Glück jetzt 9 Monate Zeit um dich auf das Abenteuer eures Lebens vorzubereiten. So weit man sich überhaupt auf das verrückte Dasein als Eltern irgendwie vorbereiten kann. Damit dir die Zeit des Wartens nicht zu lang wird, haben wir einige Serien für dich, die sich rund um das Elternsein drehen – in all seinen liebenswürdigen bis verzweifelnden Phasen. Mal eher ernst und melancholisch, mal äußerst humorvoll und witzig.
Egal, ob du eine schwangere Bald-Mama im Mutterschutz bist, die sich die Zeit vertreiben möchte. Oder ob du auch als werdender Papa noch Beistand und Mut für alle Themen von Geburt bis Erziehung benötigst. Diese Serien fesseln und unterhalten euch oder und machen euch Mut.
„Milcheinschuss“: Von den Herausforderungen der Elternzeit
Der deutsche Titel fasst sehr gut den Humor ein, der diese Netflix-Serie zu einer meiner Lieblingsmutterschutzserien macht. Sie ist humorvoll und geht selbstkritisch mit vielen Problemthemen moderner Mutterschaft um. In so vielen Situationen konnte ich nur zustimmend nicken und fand mich sehr repräsentiert. Audrey ist eine frischgebackene Mutter mittleren Alters, die in einer Müttergruppe neue Bekanntschaften macht, während ihr Mann Jeremy – klassische Rollenverteilung – wieder ins Berufsleben startet. Total ehrlich und ungeschönt begleitet die Serie Audrey bei all den Herausforderungen, vor der man im Wochenbett und der frühen Elternzeit steht: Wie bekomme ich das Baby nachts zum Schlafen (sie fährt mit dem Auto herum)? Warum wird sie von der Muttermilch nicht satt? Wann darf ich den Wunsch verspüren, wieder arbeiten zu gehen und wieso geben mir alle anderen Frauen das Gefühl, nicht gut genug zu sein? Audrey hadert mit sich und den Erwartungen der anderen und macht das auf ihre ganz eigene herrlich ironische Art.
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„Catastrophe“: Britische Pärchenkomödie
Der Name ist hier Programm. Ein amerikanischer Geschäftsmann und eine irische Lehrerin lernen sich im Londoner Nachtleben kennen. Nach einer heißen mehrtägigen Affäre reist Rob zurück in seine Heimat Bosten und bekommt einen Anruf von Sharon, dass sie schwanger ist. So beginnt eine witzige Großstadtsitcom und Pärchenkomödie, die vor allem durch den Witz der Hauptdarsteller überzeugt. Beide entscheiden sich, das Kind zu bekommen und scheinen fast daran zu scheitern. Sie stürzen scheinbar unbewusst von einer Katastrophe in die nächste und sind dabei doch ein ganz normales Elternpaar. Herrlich unterhaltsam.
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„Workin' Moms“: Arbeitende Mütter in der Großstadt
Diese kanadische Serie zu finden, war für mich in der Schwangerschaft das Allerbeste. Sie hat mich einfach so sehr zum Lachen gebracht, dass ich sie jeder werdenden Mutter, aber auch jedem baldigen Papa gern empfehlen möchte. Sie dreht sich um vier befreundete berufstätige Frauen zwischen 30 und 40 und deren chaotischen Alltag zwischen Stillpausen, Bewerbungsgesprächen, verbotenen Fremdflirts und dem üblichen Großstadtchaos. Herrlich ironisch und teilweise überzogen, erkennt man sich selbst ein wenig in so mancher Macke der vier Mütter wieder. Aktuell gibt es bei Netflix drei Staffeln.
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„Shameless“: Schamloses Familienchaos der Arbeiterklasse
„Shameless ist eine Serie, die euch des Öfteren die Schamesröte ins Gesicht zaubern wird. Nach nurmehr einer Staffel werdet ihr die chaotisch-unkonventionelle Familie irischstämmige Familie Gallagher lieben. Mittelpunkt ist der alkoholabhängige Loser-Familienvater Frank Gallagher, ein gewitzter aber durchweg fauler und arbeitsverweigernder Sozialschmarotzer. Zusammen gehalten wird die Familie eigentlich von der gerade mal volljährigen Tochter Fiona, die ihre fünf Geschwister irgendwie mit Gelegenheitsjobs über Wasser halten muss. Wenn da nicht Frank wäre, der hin und wieder hereinschneit, die Haushaltskasse plündert und sich irgendeine Geschichte ausdenkt, um schmarotzen zu können. Die drogenabhängige Mutter glänzt mit Abwesenheit. So stürzen die Gallaghers von einer Katastrophe in die Nächste, sind vom Pech verfolgt und geraten immer wieder in einer brenzlige soziale Lage, die sie zwingt sich kriminellen Machenschaften zu beugen. Herrlich absurd und sehr unterhaltsam mit einigen sexuell sehr expliziten Szenen und derb-vulgärer Sprache.
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„Gilmore Girls“: Mutter- und Tochter-Comedy
Falls es jemanden unter euch geben solle, der die verrückte Lorelai Gilmore und ihre Tochter Rory nicht kennt, dem seien die Gilmore Girls hiermit unbedingt ans Herz gelegt. Dieser Serienklassiker dreht sich um das schlagfertige Mutter-Tochter-Gespann in einer fiktiven amerikanischen Kleinstadt namens Stars Hollow in Connecticut. Die alleinerziehende Lorelai erzieht mit großer Schlagfertigkeit und Unbedarftheit ihre ebenso schlagfertige Teenagertochter Rory. In sieben Staffeln begleiten wir Mutter und Tochter durch diverse Partnerschaften und persönliche Dramen. Das besondere dieser Serie sind die guten Dialoge und die hervorragend ausgewählte Musik. Des Weiteren brillieren liebenswerte Nebenfiguren, die der Kleinstadt ihren unverwechselbaren Charme geben und dem Zuschauer ans Herz wachsen. Feelgood-Stimmung vom Feinsten!
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„Parenthood“: Liebevolles Großfamilienchaos
„Parenthood” erinnert an den 90er Jahre Klassiker „Eine himmlische Familie”. Schauspielerisch treffen wir hier z.B. wieder auf Lauren Graham, die Lorelai aus den „Gilmore Girls”. Die Handlung dreht sich um die klassischen Probleme einer amerikanischen Großfamilie von vier erwachsenen Geschwistern und deren Familien, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Jedes Paar steht für eine anderes modernes Rollenbild bzw. durchbricht dieses. Hier treffen die verschiedensten Charaktere aufeinander und durchleben die kleinen und großen Dramen des Lebens von Geburt, über Liebe und Hochzeit, bis zu Trennung und dem Tod. Unterhaltsam und rührend.
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„The Handmaid's Tale“: Düstere Zukunftsvision
„The Handmaids’ Tale“ (deutsch: Der Report der Magd) ist eine düstere, gelungene Serienadaption des gleichnamigen dystopischen Romans der Autorin Margaret Atwood. In der Science-Fiction-Serie geht es um eine zukünftige Gesellschaft, die nach einer Umweltkatastrophe nach Wegen sucht, die Nachkommenschaft zu sichern. Die meisten der Männer und Frauen sind unfruchtbar geworden. Daher werden fruchtbare Frauen versklavt und in reichen Häusern als Gebärmägde zur sexuellen Dienerschaft gezwungen. Sie sind nur solange etwas Wert, wie sie dem Hausherrn ein Kind schenken, immer unter den wachsamen Augen der unfruchtbaren Gattin. Im Mittelpunkt steht die Magd Desfred, die sich gegen das System auflehnt und nach ihrer Tochter sucht. Spannung garantiert!
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„Mom“: Mutter-Tochter-Sitcom der anderen Art
Sehr gegensätzlich zu den Gilmore Girls ist diese amerikanische Sitcom, die jedoch nicht weniger unterhaltsam ist. Hier treffen zwei sehr extreme Charaktere aufeinander und können weder mit- noch ohneeinander. Chaotische Verhältnisse sind hier Programm. Eine alkoholabhängige Mutter einer 16-jährigen Tochter und eines kleinen Sohnes beschließt nach einer ernüchternden Affäre mit ihrem verheirateten Chef endlich trocken zu werden. Hierbei wird sie unterstützt von ihrer Mutter, einer ebenfalls ehemaligen Drogen- und Alkoholsüchtigen, die selbst nie für ihre Tochter sorgen konnte. Diese Konstellationen bergen viel Konflikt-Stoff und sorgen für viele Lacher und schnelle, absurde Dialoge.
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„Atypical“: Ein autistsischer 17-Jähriger und seine liebevoll-verrückte Familie
Diese Coming-of-Age-Serie zeigt sehr originell und einfühlsam, wie liebevoll und witzig eine Familie mit einem autistischen Sohn und Bruder umgeht. Erzählt wird die Handlung vom 17-jährigen Sam Gardner, der es als Autist an einer normalen Highschool nicht immer so leicht hat. Beschützt wird er auf sehr coole Weise von seiner Schwester Casey und seinem besten Kumpel Zahid. Konfrontiert ist Sam mit allen Problemen, die das Teenagerdasein mit sich bringen – das Besondere ist seine spezielle Art und fehlendes Wissen auf solche allzumenschlichen Probleme angemessen zu reagieren. Durch Sams Augen sieht man die Teenagerwelt noch mal ganz neu und hat wahnsinnig viel Verständnis für ihn. Die Serie lebt u.a. von der großartigen Darstellungskunst von Jennifer Jason Leigh als Sams Mutter Elsa, die auch gleichzeitig als Produzentin fungierte.
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„The Marvelous Mrs. Maisel“: Gesellschaftskritik der 50er Jahre
Diese Serie ist keine spezielle Mütter- oder Familienserie. Dennoch möchte ich sie hier empfehlen, da ich von so vielen unterschiedlichen Bekannten pure Begeisterung darüber gehört habe. Gilmore-Girls-Produzentin Amy Sherman-Palladino kataplutiert euch ins Amerika der 50er Jahre katapultiert. Midge Maisel ist eine jüdische Hausfrau und Mutter zweier Kinder, die mit ihrem Ehemann, einem erfolglosen Stand-up-Comedian in New York lebt. Ihr Leben wird erschüttert, als er sie von heute auf morgen für seine jüngere Sekretärin verlässt. Auf sich allein gestellt mit zwei Kindern rutscht sie durch Zufall in die Comedy-Szene hinein und entpuppt sich als wahres Naturtalent mit Charme und viel Witz. Unterstützt wird sie von ihrem Eltern, die tagsüber die Kinder und hüten und sie versucht nachts, den Unterhalt mit spärlich bezahlten Auftritten vor betrunkenen Zuschauern zu finanzieren. Sehr charmant und wie nebenbei werden hier aktuelle gesellschaftliche Probleme thematisiert und kritisch beleuchtet. Rachel Brosnahan bekam für ihre Titelrolle einen Emmy.
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„13 Reasons Why“: Verzweifelte Highschool-Teenager
„Tote Mädchen lügen nicht“, so der Titel der deutschen Variante, beinhaltet ein ernstes Thema, das Kinder aber auch Eltern gleichermaßen betrifft: Mobbing und seine Folgen. Vor allem in Staffel eins geht es um diese Themen. Die zweite Staffel entwickelt sich mehr und mehr zum Highschool-Krimi. Die Serie ist trotz der harten Thematik unterhaltsam gemacht und geht sensibel mit dem Thema Suizid und Ausgrenzung um. Dies ist vielleicht nicht für jede werdende Mama geeignet, vor allem, wenn ihr hormonell sehr empfindlich seid. Dennoch gehört sie für mich in die Reihe der wichtigen Serien für Eltern und die, die es werden wollen. Sehenswert ist auch die bei Netflix verfügbare zugehörige Doku, in der die Darsteller und einige Psychologen zu Wort kommen.
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