Die Zeit zwischen der 29. und 42. Schwangerschaftswoche wird als 3. Trimester bezeichnet. Höchste Zeit, sich um Nestbau und Namenswahl zu kümmern. Der Bauch wird immer größer, die Gedanken vieler Schwangeren kreisen jetzt um die Geburt und die Lage des Babys: „Sitzt“ es noch im Bauch, dreht es sich fröhlich umher oder hat es sich bereits mit dem Köpfchen nach unten in die Geburtsposition gedreht?
Zwischen der 29. und 32. Schwangerschaftswoche steht auch der letzte große Ultraschall an. Dieser Termin liefert wichtige Informationen über die Entwicklung deines Babys. Wo sitzt die Plazenta, ist sie während der Schwangerschaft vor den Muttermund gewandert? Durch diesen Umstand wird die Art der Geburt beeinflusst. Planen lässt sich diese zwar nie zu hundert Prozent, aber einige Dinge gibt es dennoch noch vorher zu beachten und bedenken… Das sind unsere 11 Tipps für einen gelassenen Endspurt deiner Schwangerschaft.
#1 Körper und Geist entspannen, so oft es geht
Wenn der Bauch immer größer wird und jede Bewegung so langsam beschwerlicher, ist es wichtig, sich Auszeiten zu nehmen. Das heißt: Gönn dir Ruhe, so oft es geht! Schon dich, leg die Beine hoch, halte ein Nickerchen und sammle all deine Kräfte für die Geburt. Wenn es bereits ältere Geschwisterkinder gibt, ist das natürlich gar nicht so einfach, doch der Partner bzw. die Partnerin, Babysitter*in oder Großeltern dürfen jetzt gerne des Öfteren mal eingespannt werden.
Überlege, was dir gut tut, vermeide unnötigen Stress und passe deinen Lebensrhythmus an deine Bedürfnisse an – bald wird nämlich ein kleiner Mensch das Zepter übernehmen. Bevor das passiert, musst du weder im Job auf Teufel komm raus alle Projekte erledigen, noch Zuhause alles selbst in die Hand nehmen. Gib Verantwortung ab – an die lieben Arbeitskolleg*innen oder den*die Partner*in. Körperlich anstrengende Haushaltsarbeiten sind jetzt sowieso tabu. Denn: Dein wichtigstes Projekt ist jetzt deine Schwangerschaft.
#2 Freudige Erwartung statt Angst – aber wie?
Der Gedanke an die bald bevorstehende Geburt und die damit zusammenhängenden Schmerzen verursacht bei dir ein mulmiges Gefühl? Im 3. Trimester sind solche Ängste, gerade bei Erstgebärenden, völlig normal. Gib ihnen Raum, indem du dir einfühlsame Zuhörer*innen suchst, mit denen du darüber sprechen kannst und bei denen du dich verstanden fühlst. Das kann eine gute Freundin sein, deine Hebamme oder auch dein*e Gynäkolog*in. Offene und ehrliche Gespräche helfen vielen Schwangeren, besser mit Ängsten und Zweifeln umgehen zu können, sodass am Ende in den meisten Momenten doch wieder die Vorfreude auf dein süßes Baby überwiegt.
#3 Schmerzen und Vorsorge im 3. Trimester
Auch, oder gerade im 3. Trimester kann eine Schwangerschaft sehr beschwerlich sein: Das Baby wächst, der Bauch spannt, der Druck auf die Organe steigt. Bei vielen Schwangeren führt das vermehrt zu Schmerzen oder anderen Symptomen, die bis zur Geburt ständig wieder auftreten können.
Typische Beschwerden im 3. Trimester sind z. B.:
- Sodbrennen
- Hämorrhoiden
- Rücken- und Kreuzschmerzen
- Symphysenschmerzen
- Schlafprobleme
- Ständiger Harndrang
- Wassereinlagerungen
Unter den jeweiligen Links erfährst du, was du gegen die Beschwerden tun kannst. Auch erste Vorwehen (wie die sog. Braxton-Hicks-Krämpfe) können Schwangere im 3. Trimester verunsichern.
Sollten mehrere Symptome gleichzeitig auftreten oder wenn du dich plötzlich komisch fühlst, würde ich immer sofort einen Anruf bei der Ärztin oder Hebamme empfehlen, um Gewissheit zu schaffen, dass bei dir und dem Baby alles okay ist. Denn Vorsicht ist in einer Schwangerschaft immer angebracht!
Ansonsten nimmst du natürlich weiterhin die obligatorischen Untersuchungen im 3. Trimester wahr. Welche Untersuchung wann ansteht in der Schwangerschaft, kannst du hier nochmal nachlesen. Dein*e Gyn wird dich rechtzeitig über alle wichtigen Vorsorgetermine informieren.
#4 Erledige letzte Formalitäten
Wenn das Baby erstmal da ist, hast du für Formalitäten und Papierkram erst einmal keine Zeit mehr – und vor allem keinen Nerv darauf. Das kann ich leider voll und ganz bestätigen. Der Elternzeitantrag muss spätestens sieben Wochen vor dem errechneten Geburtstermin bei deinem Arbeitsgeber eingereicht werden – sechs Wochen vor der Geburt kannst du außerdem das Mutterschaftsgeld bei deiner Krankenkasse beantragen.
Du und dein*e Partner*in seid nicht verheiratet, ihr wollt aber beide alle Rechte und Pflichten für das Kind übernehmen? Dann solltet ihr bereits vor der Geburt die Vaterschaft oder Co-Mutterschaft anerkennen lassen und das gemeinsame Sorgerecht beantragen. Das erspart euch jede Menge Bürokratie nach der Geburt eures Babys.
#5 Listen für den Tag der Geburt schreiben
Um sich auf die Ankunft des Babys vorzubereiten, stellen viele Schwangere einen Aktionsplan für den Tag der Geburt auf und halten diesen auch schriftlich fest: den so genannten Geburtsplan (hier geht es zu unseren Tipps rund um den Geburtsplan).
Wenn du dich noch nicht entschieden hast, wie und wo du dein Baby zur Welt bringen möchtest, ist spätestens jetzt ist ein guter Zeitpunkt für eine Kreißsaal-Besichtigung in der Geburtsklinik. Als Entscheidungshilfe können dir folgende Fragen dienen:
- Gibt es eine bestimmte Richtung, nach der die Geburtshilfe in dieser Klinik ausgerichtet ist (maximale Sicherheit, natürliche Geburt, Zwillingsgeburt, Beckenendlage etc.)?
- Steht rund um die Uhr ein Anästhesist für eine Periduralanästhesie (PDA) zur Verfügung?
- Möchtest du dein Baby nach der Geburt stillen und ist es eine stillfreundliche Klinik?
- In welcher Gebärhaltung bekommen die Frauen in dieser Klinik überwiegend ihre Babys und welche Gebärhaltungen werden unterstützt?
Mach dir außerdem eine Liste mit wichtigen Telefonnummern, um vorbereitet zu sein, wenn du bei Eintritt der Geburtswehen allein zu Hause bist: Hebamme, Gynäkolog*in, Notarzt, Taxizentrale, die Handynummer deines Partners oder deiner Partnerin. In Hektik und Aufregung kann man schnell mal eine Nummer vergessen – da tut es gut, alles Schwarz auf Weiß auf einem Zettel bereitgelegt zu haben.
#6 Kliniktasche frühzeitig packen
Packe deine Kliniktasche ruhig bereits ein paar Wochen vor dem ET – denn manchmal muss es schnell gehen und unverhofft kommt oft. Vielen Schwangeren hilft es, gelassener zu bleiben, wenn der Klinikkoffer mit allen wichtigen Dingen bereits gepackt im Schlafzimmer steht. Was auf jeden Fall drin sein sollte?
- Wechselkleidung
- Nachtwäsche
- Waschzeug
- Bade- oder Morgenmantel
- Hausschuhe
- Erstlingsausstattung fürs Baby
- Personalausweis
- Mutterpass
- Krankenversicherungskarte
- Überweisungsschein für die Klinik (bekommst du von deinem*r Gynäkolog*in)
- Handy + Ladegerät
#7 Besuche einen Geburtsvorbereitungskurs
Zu Beginn des 3. Trimesters findet meist der Geburtsvorbereitungskurs statt. Neben dem Ablauf der Entbindung, Anleitungen zur Schmerzbewältigung und zur richtigen Atemtechnik während der Geburt wird dir dort gezeigt, welche Übungen und Positionen im letzten Drittel deiner Schwangerschaft und beim Einsetzen der Wehen für Entspannung sorgen können. Auch deinem Partner bzw. deiner Partnerin kann ein Geburtsvorbereitungskurs helfen, der Entbindung gelassener entgegensehen zu können.
#8 Sprich mit deinem Baby
Es ist längst nachgewiesen, dass Ungeborene Stimmen und Geräusche im Bauch wahrnehmen und sich nach der Geburt daran erinnern können. Es ist also absolut wünschenswert, mit dem Baby im Bauch so oft es geht zu plaudern. Quatsche wann immer du Lust dazu hast mit deinem Kind, beruhige es mit deiner Stimme, wenn es zappelig ist oder sing ihm dein Lieblingslied vor.
Für mich war es während meiner Schwangerschaften ein schönes Ritual, eben keine Selbstgespräche mehr führen zu müssen, sondern immer jemanden zum Quatschen dabei zu haben.
#9 Letzte Entscheidungen vor der Geburt treffen
Die meisten Paare erleben die Geburt gemeinsam. Willst du auch jemanden dabeihaben?
Wenn nicht, ist es Zeit, mit dem Partner oder der Partnerin ehrlich über deine Bedenken zu sprechen. Es ist ok, dies nicht zu wollen, solange ihr darüber kommuniziert. Bestimmt findet ihr eine gemeinsame Lösung.
Wenn ja, wer soll dabei sein? Dein Partner, deine Partnerin, deine Mutter, Schwiegermutter oder eine Freundin? Im 3. Trimester ist es an der Zeit, diese Wünsche zu kommunizieren und Entscheidung zu treffen – spontanes Umentscheiden ist natürlich dabei jederzeit erlaubt.
Eine weitere Frage, die du dir schon jetzt stellen kannst: Möchte ich mein Baby stillen oder nicht? Falls du dich gegen das Stillen entscheiden solltest, triff mit dem entsprechenden Fläschchen-Equipment und Pre-Milchpulver schon einmal Vorkehrungen. Dann hast du bereits alles da, wenn du mit dem Baby nach Hause kommst.
#10 Übe dich in Geduld: Einatmen, Ausatmen
In den letzten paar Wochen vor dem Geburtstermin werden viele hochschwangere Frauen unruhig. Beim Schlafen findet sich keine bequeme Position mehr (hier hilft ein festes Stillkissen) und auch tagsüber macht sich oft Unruhe breit, wenn die Gedanken um die ewig lange Do-Do-Liste kreisen: Babyzimmer streichen, Kindersitz ins Auto einbauen, die Wohnung babysicher machen… Da meldet sich der typische Nestbautrieb – das Gefühl, alles noch schnell erledigen zu müssen, bevor dafür keine Zeit mehr ist.
Anstatt in einen Aktionswahn zu verfallen, der anstrengend und ermüdend werden kann, hilft es vielen Schwangeren, bewusst Dinge liegen zu lassen und sich in Gelassenheit zu üben – vielleicht auch mithilfe von Meditations- und Atemübungen. Wäre das etwas für dich? Dann findest du unter dem Link ein paar Anleitungen.
#11 Ein Name für dein Baby
Die Namenswahl ist eine der spannendsten Fragen der Schwangerschaft – zumindest, wenn es nach den lieben Verwandten und Freund*innen geht… Spätestens im 3. Trimester ist es an der Zeit, sich ernsthaft Gedanken über einen passenden Namen für dein Baby zu machen. Inspiration gibt es genug – auch hier in unserer umfangreichen familie.de-Namenssammlung:
- Coole und moderne Vornamen für dein Baby
- Mystische Vornamen für Jungen und Mädchen
- Trendy Netflix-Vornamen
- Die schönsten klassischen Vornamen
- uvvvvvvm.
Wie wollt ihr die Geburt eures Babys verkünden? Auch hier macht es Sinn, sich bereits vorher Gedanken zu machen, Handynummern zu sammeln für einen Whats-App-Gruppenchat oder einen E-Mail-Verteiler einzurichten, auf den ihr bei Verkündung der frohen Botschaft dann schnell und unkompliziert zurückgreifen könnt.
Klärt außerdem vorher mit Familie und Freund*innen ab, wem ihr die Nachricht von der Geburt persönlich überbringen möchtet. Sonst erfährt Tante Trude am Ende schneller vom Baby als dein geliebtes Schwesterherz. Alles schon erlebt …
Video: Und was kommt nach der Geburt?
Falls dich noch weitere Tipps fürs 3. Trimester der Schwangerschaft interessieren, schau doch mal in unsere Schwangerschaftswochen-Texte SSW 29.-40.+ rein.
Hast du unsere Tipps fürs 2. Trimester verpasst, hier findest du noch weitere hilfreiche SSW-Tipps.
Und hier geht es direkt zu unseren Tipps rund um die die Geburt.