Dein Schwangerschaftstest ist positiv? Dann bist du bereits mittendrin im 1. Trimester. In den ersten Wochen hast du vielleicht gar nichts von deiner Schwangerschaft bemerkt – oder waren da doch schon erste Anzeichen und Symptome?
Unwohlsein, Morgenübelkeit, Berührungsempfindlichkeit, ständige Müdigkeit, das Gefühl großer Verunsicherung… das ist alles ganz normal, aber trotzdem unangenehm. Wir haben 12 Tipps fürs 1. Trimester, die dir dabei helfen können, das erste Schwangerschaftsdrittel gut zu überstehen (oder sogar zu genießen).
#1 Das hilft gegen Unwohlsein
Viele Schwangere leiden gerade in den ersten Monaten verstärkt unter diffusem Unwohlsein. Dazu zählen ganz unterschiedliche Symptome, die auch simultan auftreten können, wie z. B.:
- Ziehen im Unterleib
- Blähbauch
- Verstopfung oder Durchfall
- Spannende, empfindliche Brüste
- Übellaunigkeit, Weinerlichkeit
Achte jetzt unbedingt auf eine gesunde Ernährung und regelmäßige, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, weil dein Körper während der Schwangerschaft viel davon braucht. Vermeide am besten zu viele Weißmehlprodukte und Süßigkeiten, um die Darmtätigkeit in Schwung zu halten und den typischen Erst-Trimester-Blähbauch in den Griff zu kriegen. Bei Verstopfung können (auch vorbeugend) natürliche anregende Mittel wie Trockenpflaumen, Leinsamen oder Weizenkleie helfen, die du dir morgens ins Müsli mischen kannst.
Wenn deine Hose oder Unterwäsche plötzlich anfängt zu spannen, kann es für den persönlichen Wohlfühlfaktor durchaus helfen, auf dehnbare, bequeme Kleidung und größere BHs oder lockere Bustiers umzusteigen. Da gibt es mittlerweile so viel Auswahl an echt hübschen und raffinierten Teilen.
#2 Zeit für Entspannung einplanen
Wow, du bist schwanger. Das gilt es erstmal zu verarbeiten. Und außerdem sind die ersten drei Monate einer Schwangerschaft die Zeit einer riesen hormonellen Umstellung. Ziemlich viel los in deinem Körper, in dem jetzt ein kleiner Mensch heranwächst.
Gib dir ruhig Zeit, dich an diesen Gedanken zu gewöhnen und plane Phasen der Entspannung und des Innehaltens für dich (und deine*n Partner*in) ein. Gehe auf die neuen Bedürfnisse deines Körpers ein und horche auf das, was er dir mit seinen (deinen!) Symptomen sagen will.
Ja, eine Schwangerschaft ist keine „Krankheit“, aber gönn dir trotzdem zwischendurch z. B. ein entspannendes Bad, ein gutes Buch oder eine Serie auf Netflix oder Disney+, frühes Ins-Bett-Gehen (das hilft übrigens auch gegen die extreme Müdigkeit) oder einen Spaziergang an der frischen Luft.
Kaufe dir am besten jetzt schon bequeme Schuhe, die ruhig eine halbe Nummer größer sein dürfen als vorher. Glaub mir, sie werden dir in den nächsten Monaten gute Dienste leisten.
#3 Tipps gegen Morgenübelkeit
Die nervige Morgenübelkeit, vor der übrigens kaum eine Schwangere verschont bleibt, bekämpfst du am besten mit kleineren Happen, die du über den Tag verteilt isst. Wenig, aber regelmäßig, lautet die Devise. Dazu eignen sich z. B.:
- Zwieback
- Kekse
- Brot oder Toast
- Müsliriegel
- Tee nach Wahl
- Oder eben alles, worauf du Lust verspürst
Einige Schwangere leiden unter Schwangerschaftsübelkeit nicht nur am Morgen, sondern den ganzen Tag. Auch hier hilft es meist, immer wieder Kleinigkeiten zu sich zu nehmen, große Mahlzeiten hingegen eher zu vermeiden. Manchen Frauen tun auch Kaugummis oder Traubenzucker gut. Wenn dir so gar nicht nach Essen zumute ist, trinke auf jeden Fall ausreichend Tee oder Wasser.
Sollte das alles nicht helfen, kann der Gang zur Gynäkologin Sinn ergeben. Die Ärztin weiß, wie sie dir helfen kann und wird dir vielleicht sogar Medikamente verschreiben, die in der Schwangerschaft unbedenklich sind. Ganz wichtig: Niemand muss das einfach aushalten und ertragen. Es ist vollkommen okay sich Hilfe zu suchen. Anstatt sich selbst Mittel zu “ergooglen”, lieber bei der Hebamme oder der Gynäkologin nachfragen! Es gibt Hilfe gegen Übelkeit, die auch mit einer Schwangerschaft vereinbar ist.
#4 Das hilft gegen Müdigkeit
Ja, die liebe Müdigkeit. Die schlägt meist im 1. Trimester so richtig zu und kann eines der ersten Anzeichen für eine bestehende Schwangerschaft sein.
Extreme Müdigkeit bekämpfst du am besten mit viel Bewegung an der frischen Luft. Ausgedehnte Spaziergänge oder eine kleine Fahrradtour sind hier das Mittel der Wahl und lassen sich in den (Arbeits-)Alltag integrieren.
Doch lass dir auch gesagt sein: Bekämpfen ist nicht immer nötig! Du darfst deiner Müdigkeit auch nachgeben, leg dich öfters am Tag hin und halte ein Nickerchen.
Wer bereits Kinder zu Hause hat, bei dem geht das natürlich oft nicht so einfach. Hier findest du 20 Spieltipps für den Fall, dass du gerade fix und fertig bist.
#5 Tipps für die richtige Zahnpflege
Deine Zähne und das Zahnfleisch sind im 1. Trimester möglicherweise empfindlicher, denn das Gewebe lockert sich durch die Schwangerschaftshormone. Gerade jetzt ist eine gründliche Zahnhygiene wichtig. Greife in den kommenden Wochen lieber zu einer weichen Zahnbürste und achte auf die regelmäßige Verwendung von Zahnseide und Mundspülungen gegen Zahnfleischbluten. Erkrankungen wie Parodontitis o. ä. können im schlimmsten Fall sogar zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.
#6 Arztbesuche gemeinsam erleben
Ungefähr um die 6. Schwangerschaftswoche herum solltest du eine*n Gynäkolog*in besuchen, wenn du von deiner Schwangerschaft erfahren hast. Er oder sie untersucht dich dann und händigt dir auch deinen Mutterpass aus.
Die erste große Ultraschalluntersuchung steht gewöhnlich gegen Ende der 12. SSW an. Nimm diesen Termin, wenn möglich, gemeinsam mit deinem Partner oder deiner Partnerin wahr – viele werdende Eltern werden diesen besonderen Moment nie wieder vergessen und das erste Ultraschallfoto in den kommenden Wochen immer wieder minutenlang anstarren.
#7 Vorsorgeuntersuchungen nehmen Unsicherheiten
Welche Vorsorgeuntersuchungen für dich und dein Baby wann anstehen, darüber informiert dich dein*e Gynäkolog*in immer rechtzeitig. Hier gibt es mittlerweile eine ganze Reihe an möglichen Tests und Screenings, für die ihr euch individuell entscheiden könnt – oder eben nicht.
Welche Untersuchungen in der Schwangerschaft durchaus sinnvoll sind, erfährst du hier.
Vorsorgeuntersuchungen können, je nach persönlicher Erfahrung und Entscheidung dazu beitragen, Unsicherheiten und Ängste während der Schwangerschaft zu lindern. Lasst euch dazu gerne von eurem Arzt oder eurer Ärztin beraten.
#8 Erledigen der ersten Formalitäten
Die Geburt ist im 1. Trimester noch weit entfernt, nichtsdestotrotz kann es schon jetzt von Vorteil sein, sich zumindest grob zu überlegen, ob du im Krankenhaus oder im Geburtshaus entbinden möchtest? Oder weißt du vielleicht noch nicht genau, auf welche Art und wo du dein Kind zur Welt bringen willst?
Auch wenn du auf die Art der Geburt nicht immer Einfluss hast, ist es gut, sich vorab gemeinsam mit dem oder der Partner*in Gedanken zu machen. Diese frühe Abwägung empfiehlt sich, um später Stress zu vermeiden. Denn nicht alle Kliniken machen z. B. jede Entbindung möglich, wie beispielsweise Wasser-, Zwillings- oder Beckenendlage-Geburten. Manche Krankenhäuser verfügen zudem über eigene Frühchen-Stationen oder reine Hebammen-Kreißsäle. Was kommt für dich in Frage? Lege eine Liste an mit Punkten, die dir wichtig sind und auf die du später, während der konkreten Planung, zurückgreifen kannst.
#9 Hebamme frühzeitig suchen
Der Hebammenmangel ist allgegenwärtig, deshalb empfiehlt es sich bereits im 1. Trimester eine Hebamme zu suchen. Sie steht dir mit nützlichen Tipps zu allen Schwangerschafts- & Babyfragen zur Seite und ist für viele Schwangere die erste Ansprechpartnerin mit Herz und Qualifikation.
Plane auf jeden Fall genügend Zeit ein, eine geeignete Hebamme zu finden und rechne damit, dass du durchaus mehrere kontaktieren musst. Aber wo anfangen? Jana Friedrich vom Hebammenblog hat die besten Tipps und sogar eine praktische Checkliste für die Hebammensuche für dich.
Hebammen für die Vor- oder Nachsorge werden von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.
#10 Sprich über deine Sorgen & Ängste
Ebenso wichtig wie die körperliche Gesundheit von Mutter und Kind ist das seelische Wohl der Schwangeren. Du hast Angst vor dem, was mit deinem Körper passiert oder vor den Schmerzen während der Geburt? Ängste, Zweifel und Sorgen sind jetzt ganz normal!
Was dir helfen kann, ist, darüber zu sprechen – mit deiner Ärztin oder deinem Arzt, deiner Hebamme, mit deiner Mutter oder einer guten Freundin.
Scheu dich nicht davor, deine Gedanken mit anderen Menschen zu teilen. Hebammen und Gynäkolog*innen greifen auf einen professionellen und wertvollen Erfahrungsschatz zurück und sind damit bestens vorbereitet, werdenden Müttern ihre Ängste zu nehmen. Du bist nicht allein mit deinen Sorgen! Die gehören zu einer Schwangerschaft mit dazu, doch es gibt meist für alles eine Lösung.
#11 Den Arbeitgeber informieren
Mit Ablauf der 12. SSW informieren viele Schwangere ihren Arbeitgeber über die Schwangerschaft. Für viele Frauen fühlt es sich aber auch schon zu einem früheren Zeitpunkt richtig an, das persönliche Gespräch zu suchen – oder eben erst später. Und bei manchen Berufen solltest du direkt Bescheid sagen. Versuche auf jeden Fall im Gespräch alle wichtigen Fragen zu klären. In der Regel wird das etwas emotionaler ablaufen, beantworte dir deshalb schon vorher folgende Fragen:
- Welche Aufgaben und Projekte möchtest bzw. kannst du noch vor Beginn des Mutterschutzes erledigen?
- Willst du auch deine Kolleg*innen über die Schwangerschaft informieren?
- Willst du zurück in den Beruf (und wann voraussichtlich)?
- Wie lange magst du Elternzeit nehmen?
- Planst du Stand jetzt (das darf sich natürlich noch ändern), dass du nach deiner Rückkehr in Voll- oder Teilzeit arbeiten möchtest?
Da sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin dein Mutterschutz beginnt, solltest du den ET für das Gespräch bereits kennen. Einige Arbeitgeber verlangen auch eine schriftliche Bescheinigung über die Schwangerschaft, die du schnell in deiner gynäkologischen Praxis anfordern kannst.
Fakt ist: Von jetzt an muss dein Arbeitgeber sich an die Richtlinien zum Mutterschutz halten, dir z. B. Pausen ermöglichen und schwere körperliche Arbeit ersparen.
#12 Vermeide Stress und körperlich schwere Arbeit
Während der Schwangerschaft solltest du verstärkt auf dich und das Ungeborene achten. Schwere körperliche Arbeiten im Job oder gefährliche Hausarbeiten sind ab jetzt keine gute Idee mehr. Das Heben und Tragen schwerer Lasten solltest du vor allem während des ersten Trimesters deiner Schwangerschaft komplett vermeiden, denn das kann die Wahrscheinlichkeit für Fehlgeburten erhöhen.
Auch sonstige alltägliche Stressoren – wie die Betreuung quengeliger Geschwisterkinder – kannst du jetzt, falls möglich, getrost mal anderen überlassen. Spann die Babysitterin, die Großeltern oder andere Familienmitglieder oder gute Freund*innen mit ein und nimm dir ruhig mal das Recht heraus, jeden unnötigen seelischen Stress an dir abprallen zu lassen.
Stattdessen nutze die Zeit für dich allein, für Ruhepausen, Schwangerschaftsyoga, positive Affirmationen oder andere Dinge, die dir einfach nur guttun!
Sind diese Schwangerschaftsmythen wirklich wahr?
Die Schwangerschaft ist eine super verrückte und aufregende Zeit mit vielen Ups und Downs und lauter Mythen, die sich um sie ranken. Hast du gewusst, welche Schwangerschaftsmythen wirklich stimmen, und welche kompletter Mumpitz sind?
Das Video entstand in Kooperation mit Hebamme Jana Friedrich von Hebammenblog.de.
Falls dich noch weitere Tipps rund um die Schwangerschaft interessieren, schau doch mal in unsere Schwangerschaftswochen-Texte rein. Und hier geht es direkt zu unseren Tipps fürs 2. Trimester.