"Biparietaler Durchmesser (BPD)": Sicher hast du diesen Wert schon mal auf deinem ausgedruckten Ultraschallbild oder im Mutterpass gesehen. Doch was hat es damit auf sich? Was die Zahl bedeutet und eine Tabelle, in der du sofort siehst, ob der Wert im Durchschnitt für deine Schwangerschaftswoche liegt.
Was ist der biparietale Durchmesser?
Der biparietale Durchmesser, kurz BPD oder BIP, gibt den Querdurchmesser des kindlichen Kopfes im Mutterleib an. Dein Frauenarzt misst diesen bei den Ultraschalluntersuchungen, um damit die zeitgerechte Entwicklung deines Babys beurteilen zu können. Auch mögliche Fehlentwicklungen können frühzeitig entdeckt und ggf. Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Zur Messung klickt der Arzt mit der Ultraschallsonde auf die beiden seitlichen Schädelknochen deines Babys, also von Ohr zu Ohr. Der Wert wird dann vom Gerät automatisch ausgerechnet.
Weitere wichtige Werte, die bei den Vorsorgeuntersuchungen zusammen mit dem BPD gemessen werden, sind der Längsdurchmesser des Köpfchens (FOD) und der Kopfumfang (KU). Alle Messwerte des Köpfchens werden auf Seite 10/11 im Mutterpass vermerkt. Auf Seite 13 findest du die Normkurven, die den BPD ins Verhältnis zur jeweiligen Schwangerschaftswoche setzen.
Tabelle: So groß ist der biparietale Durchmesser in der jeweiligen SSW
Die Tabelle zeigt die Referenzwerte des BPD in der jeweiligen SSW:
Was ist, wenn der biparietale Durchmesser zu groß ist?
Ein sehr großer biparietaler Durchmesser kann auf Fehlentwicklungen wie Hydrozephalus hinweisen. Aber bitte keine Panik, wenn du bemerkst, dass der BPD von der Normkurve abweicht. Der biparietale Durchmesser hängt z. B. auch von der Ethnie ab, und Jungs haben ein größeres Köpfchen als Mädchen. Außerdem können recht schnell Messfehler passieren. Deine Gynäkologin wird mit dir sprechen, wenn sie Auffälligkeiten feststellt.
Ein großer BPD kann übrigens auch auftreten, wenn du oder der Papa des Babys einen recht großen Kopf haben. Makrozephalie liegt oft in der Familie – viele Menschen mit großen Köpfen sind aber absolut gesund.
Was ist, wenn der biparietale Durchmesser zu klein ist?
Ist der BPD auffällig klein, kann dies auf Mikrozephalie hinweisen. Es kann sein, dass dann eine Erkrankung, z. B. eine Störung im Gehirnwachstum, vorliegt. Das ist aber nicht zwangsläufig so. Manchmal liegen eher zarte Köpfe auch in der Familie.
Auch bei Babys in Beckenend- oder Querlage wird der BPD wegen der anderen Darstellung auf dem Ultraschall oft zu klein gemessen und das Kind wird dann fälschlicherweise als zu klein für die SSW dargestellt. In jedem Fall gilt: Dein Arzt wird dich ansprechen, falls der BPD auffällig ist. Bitte mach dir bei leichten Abweichungen nach unten keine Sorgen!
Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.
Quellen: MSD Manual, Charité Berlin, Christof Sohn et al.: Ultraschall in Gynäkologie und Geburtshilfe