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Wehenstärke

Der Toco im CTG: Was die Zahl heißt und ab welchem Wert du Geburtswehen hast

Der Toco im CTG
© Getty Images/ iTle

Wenn mit dem CTG-Gerät in unseren Bauch "gehorcht" wird, ist das superspannend. Schließlich können wir so das Herzchen unseres Babys schlagen hören. Doch was heißt eigentlich die Zahl, die da außerdem noch auf dem CTG steht? Was der Toco-Wert auf dem Wehenschreiber bedeutet und wie auf dem CTG "richtige" Wehen aussehen.

Was bedeutet der Toco CTG-Wert?

Beim CTG (Kardiotocogramm) bekommst du einen Gurt mit zwei Sensoren um den Bauch. Der Ultraschallsensor zeichnet die Herztöne deines Babys (Kardiogramm) auf – das ist die obere Kurve. Der Drucksensor registriert die Veränderung deiner Bauchdeckenspannung und lässt damit Rückschlüsse auf Druckänderungen der Gebärmutter, also Stärke und Häufigkeit deiner Wehen, zu. Das ist die untere Kurve (Tokogramm).

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Der Toco-Wert gibt die Ergebnisse eben dieses Tokogramms, also deine Wehentätigkeit, wider. Deswegen wird das CTG-Gerät auch "Wehenschreiber" genannt. Toco gibt nicht den absoluten Gebärmutterdruck an, sondern bildet relative Veränderungen des Drucks ab.

Wie kann ich die Toco-Kurve lesen?

Die Baseline ist die Linie, die den Ruhezustand der Gebärmutter zwischen zwei Kontraktionen anzeigt. Die Kontraktionen wiederum sieht man als Erhebungen von der Baseline. Wie hoch die Ausschläge sind, gibt an, wie stark die Kontraktion der Gebärmutter ist. Die Breite der Erhebung gibt die Dauer der Kontraktion an.

Wenn die Wehenkurve auf dem CTG ausschlägt, also Kontraktionen der Gebärmutter anzeigt, muss das allerdings keineswegs bedeuten, dass die Geburt schon losgeht. Es kann sich dabei auch um Senk- oder Übungswehen handeln. Senkwehen werden meist als unregelmäßige, leichte Kontraktionen in der Toco-Kurve angezeigt. Übungswehen zeigen sich als noch flachere Wellen in unregelmäßigen Abständen. Muttermundwirksame Wehen hingegen lassen sich als regelmäßigere, intensivere Ausschläge, die in kürzeren Abständen auftreten, ablesen.

Bei manchen CTG-Geräten werden die Kindsbewegungen nicht separat aufgezeichnet, sondern ebenfalls in der unteren Kurve erfasst. Die Bewegungen der Kleinen zeigen sich dann in spitzen Ausschlägen, die wie "Berge" oder aufeinanderfolgende Zacken aussehen. Der Druck ändert sich bei ruckartigen Bewegungen der Minis nämlich plötzlich und dafür nur kurz. Wehen-"Hügel" hingegen haben eher ein Plateau, sind also oben flach, weil sie ja eine Weile andauern. Trotzdem ist es als Laie echt schwierig, die Toco-Linie richtig zu interpretieren, das setzt viel medizinische Erfahrung voraus!

Welcher Toco-Wert ist normal?

Toco-Werte werden in Millimeter-Quecksilbersäule (mmHg) gemessen. Dieser Wert muss bei jeder Frau von der Gynäkologin individuell interpretiert werden, da er von verschiedenen Faktoren abhängig ist. So spielt es z. B. sowohl eine Rolle, wo genau und wie stramm der Druckfühler befestigt wurde als auch, wie schlank oder korpulent die Schwangere ist. Deswegen kann man nicht pauschal sagen, dass ein bestimmter Wert "normal" ist.

Tabelle zu den Toco CTG-Werten

Ganz grob kann man die Toco-Werte unter der Geburt in folgende Tabelle einteilen. Bitte seid euch aber darüber bewusst, dass das nur ungefähre Richtwerte sind und die Toco-Werte wirklich von Frau zu Frau und je nach Anwendung der Messung unterschiedlich sind. Es kann sein, dass die Zahlen bei euch ganz anders sind. Wendet euch bei Fragen zu eurem Toco-Wert an eure Hebamme oder Frauenärztin.

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Wehenstärke

Geburtsphase

Toco-Wert in mmHg

Leicht

Latenzphase

25-45

Moderat

Eröffnungsphase

50-70

Stark

Austreibungsphase

80-100 oder höher, in den Presswehen bis zu 200

Der Toco-Wert im CTG: Ab wann handelt es sich um Wehen?

Wie gesagt, Toco-Werte müssen durch medizinisches Fachpersonal interpretiert werden. Ein einzelner Wert sagt nichts über die Stärke und schon gar nicht über die Schmerzhaftigkeit einer Wehe aus. Wichtiger für die Beurteilung der Wehentätigkeit ist, in welchem Intervall Kontraktionen auftreten und wie lange sie anhalten.

Der Toco-Wert sagt also erstmal nichts darüber aus, als wie schmerzhaft du eine Wehe empfindest. Um schmerzhafte Wehen zu "überstehen", ist die richtige Atmung das beste Werkzeug. Wie sie funktioniert, erklärt Hebamme Jana Friedrich im Video:

Wehen veratmen: Die besten Atemtechniken für deine Geburt mit Hebamme Jana Friedrich Abonniere uns
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Die Toco-Werte werden dann immer im Zusammenhang mit den kindlichen Herztönen interpretiert. Nur so kann beurteilt werden, wie es dem Baby während der Wehen geht und wie weit die Geburt fortgeschritten ist.

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Es ist übrigens gut möglich, dass das CTG Toco-Werte aufzeichnet, obwohl du selbst gar nichts von Wehen spürst. Der Fühler des Sensors ist sehr empfindlich und registriert schon kleinste Druckänderungen.

Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

Quellen: Frauenärzte im Netz, Sana Kliniken

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