Du bist schwanger, doch statt des berühmten Glows wirkt deine Haut fahl, trocken und juckt? Mit trockener Haut in der Schwangerschaft haben viele Frauen zu kämpfen. Zum Glück kannst du einiges dagegen tun! Warum die Haut in der Schwangerschaft trocken sein kann und elf gute Haut-Tipps.
- 1.Warum ist die Haut in der Schwangerschaft trocken?
- 2.Was tun gegen trockene Haut in der Schwangerschaft?
- 3.Was tun gegen trockene, unreine Haut in der Schwangerschaft?
- 4.Ab wann kann es zu trockener Haut in der Schwangerschaft kommen?
- 5.Ist trockene Haut ein Schwangerschaftsanzeichen?
- 6.Trockene Haut in der Schwangerschaft: Bekomme ich einen Jungen oder ein Mädchen?
- 7.Trockene Haut nach der Schwangerschaft
Warum ist die Haut in der Schwangerschaft trocken?
Wer hätte es gedacht? An trockener Haut in der Schwangerschaft sind mal wieder die Hormone schuld. Zwar gibt es auch Frauen, die sich in der Kugelzeit über besonders schöne Haut freuen dürfen, dafür klagen andere über eher fettige, zu Unreinheiten neigende Haut. Und auch trockene, fahle Haut kann es als Begleiterscheinung der Schwangerschaft durchaus geben. Bis zu 20 Prozent der Schwangeren sind betroffen. Die trockenen Stellen können sowohl im Gesicht als auch am Körper auftreten. Und daran liegt's:
- Östrogen: Der Spiegel dieses Hormons steigt in der Schwangerschaft stark an. Dadurch wird die Aktivität der Talgdrüsen heruntergefahren, die Haut bildet nicht mehr so viele Fette aus, die sie geschmeidig halten.
- Wassereinlagerungen: Wenn sich Wassereinlagerungen bilden, fehlt dieses Wasser in den äußeren Hautschichten, wodurch trockene, rissige Haut entstehen kann.
- Sich dehnende Haut: Viele werdende Mamas klagen besonders am Bauch und den Brüsten über Juckreiz. Hier muss die Haut am meisten Dehnung aushalten, was sie trocken, schuppig und empfindlich machen kann. Auch die Haut an Beinen und Armen ist in der Schwangerschaft oft trocken.
- Veränderte Reaktion auf Kosmetika: In der Schwangerschaft kann es passieren, dass du Produkte, die du jahrelang benutzt hast, plötzlich nicht mehr verträgst. Die Haut reagiert oft sehr sensibel auf Parfums, Seifen, Waschmittel oder Weichspüler. Wenn du also merkst, dass sie dir nicht guttun, verzichte nach Möglichkeit auf Duftstoffe, Alkohol, Silikone, Konservierungsstoffe und auch ätherische Öle.
Was tun gegen trockene Haut in der Schwangerschaft?
Trockene Haut kann echt lästig sein, jucken oder schuppen. Glücklicherweise gibt es einiges, das du dagegen tun kannst. Wir haben die 11 besten Tipps:
- Viel trinken: 1,5 bis 2 Liter Wasser am Tag tragen dazu bei, die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen. Auch ungesüßter Tee eignet sich, auf entwässernde Sorten wie Brennnessel-, Grüntee oder Kaffee aber besser verzichten.
- Duschen statt baden: Ausgiebige Vollbäder entziehen trockener Haut Lipide und greifen ihren Schutzmantel an. Daher lieber eher kurz und mäßig warm duschen und ein mildes Duschbad zur Reinigung verwenden. Wenn du aufs Baden gar nicht verzichten möchtest, bitte nicht so heiß und am besten nur 10-15 Minuten. Ein Schuss Mandel- oder Olivenöl eignen sich als pflegende Zusätze.
- Tupfen statt rubeln: Sei sanft zu deiner Haut. Nach dem Duschen nicht kräftig abrubbeln, sondern lieber behutsam trockentupfen.
- Cremen: Trockene Haut gerne auch während der Schwangerschaft zweimal täglich eincremen, vor allem nach dem Duschen oder Baden. Am Besten eignen sich rückfettende, feuchtigkeitsspendende Cremes oder reichhaltige Bodybutter mit Lipiden wie Ceramide oder Squalan. Probier aus, was dir gut tut – jede Haut reagiert anders. Für Bauch, Oberschenkel und Brüste gibt es außerdem besonders intensiv pflegende Produkte, die zugleich Dehnungsstreifen vorbeugen sollen.
- Lockere, weiche Kleidung: Eng sitzende, kratzende Klamotten aus synthetischen Fasern machen trockener Haut zusätzlich zu schaffen. Lieber bequeme, atmungsaktive Kleidung aus Leinen oder Baumwolle tragen, in der du nicht so stark schwitzt.
- Sonne meiden: Starke UV-Strahlung trocknet die Haut noch mehr aus. Bitte den Schatten suchen und nur gut geschützt Sonne tanken.
- Gesund ernähren: Trockene Haut braucht Pflege "von innen". Lebensmittel wie gegarter Lachs, Kürbiskerne, Nüsse, Spinat, Avocado, Karotten und Brokkoli liefern wichtige Vitamine, Mineralstoffe und eine Extraportion gesunder ungesättigter Fettsäuren. Achtung: Sehr salzige Mahlzeiten entziehen der Haut zusätzlich Feuchtigkeit. Also lieber zurückhaltend salzen.
- Bewegung an der frischen Luft: Regelmäßige Spaziergänge und sanfter Sport im Freien kurbeln die Durchblutung an und unterstützen eine gesunde Haut.
- Nicht kratzen: Klar, im ersten Moment lindert kratzen den Juckreiz. Allerdings können dadurch Reizungen und Rötungen entstehen, die die Beschwerden noch verschlimmern.
- Luft befeuchten: Vor allem im Winter macht trockene Heizungsluft unserer Haut zu schaffen. Luftbefeuchter können helfen. Bitte auf eine korrekte Anwendung achten, sonst droht Schimmelgefahr.
- Selten bis gar nicht peelen: Rückfettende Peelings lassen trockene Haut wieder strahlen, indem sie die Durchblutung ankurbeln und abgestorbene Hautpartikel entfernen. Öfter als einmal im Monat solltest du die Scrubs aber nicht anwenden, um die sensible Haut nicht noch zusätzlich zu belasten. Massagen mit einem Luffaschwamm sind eine gute Alternative.
Wichtig: Wenn deine trockene Haut Ekzeme ausbildet, übermäßig stark juckt oder sich Quaddeln oder Knötchen bilden, kontaktiere bitte deine Ärztin. Diese Symptome können auf eine Schwangerschaftsdermatose hindeuten, die medizinisch begleitet werden sollte.
Was tun gegen trockene, unreine Haut in der Schwangerschaft?
Auch trockene Haut kann zu Unreinheiten neigen. Dann ist eine gründliche, aber sanfte Reinigung wichtig, die die Poren von Schweiß, Schmutz und Make-up Resten befreit und nicht noch zusätzlich austrocknet. Besonders geeignet sind milde Reinigungsöle oder -cremes. Die Haut sollte danach nicht spannen, sondern sich erfrischt anfühlen.
Nach der Reinigung können feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe wie Urea, Panthenol oder Aloe Vera trockene Haut gut dabei unterstützen, Pickelchen und Mitesser loszuwerden. Du kannst sie in der Schwangerschaft bedenkenlos anwenden.
Du weißt nicht recht, ob deine Kosmetikprodukte wirklich unbedenklich für dein Baby sind? Schließlich gelangen die Wirkstoffe über die Haut in den Körper. Wenn du Zweifel hast, kläre die Nutzung am besten bei deinem Arzt oder deiner Hebamme im Vorfeld ab. Apps wie ToxFox können kritische Inhaltsstoffe anzeigen.
Ab wann kann es zu trockener Haut in der Schwangerschaft kommen?
In der Frühschwangerschaft läuft die hormonelle Umstellung auf Hochtouren und der Östrogenspiegel steigt stark an. Viele Frauen leiden daher schon ab dem ersten Trimester unter trockener Haut.
Manche Schwangeren klagen hingegen erst im letzten Schwangerschaftsdrittel über trockene Haut. Zu diesem Zeitpunkt beginnen bei vielen die Wassereinlagerungen, die – wie erwähnt – trockene Haut begünstigen können.
Ist trockene Haut ein Schwangerschaftsanzeichen?
Trockene Haut gilt nicht als bekanntes Schwangerschaftsanzeichen, denn die Haut reagiert auf die Schwangerschaftshormone bei jeder Frau anders. Außerdem kann trockene Haut auch noch viele weitere Ursachen (z. B. klimatische Bedingungen, Reizstoffe, Stress, einseitige Ernährung, Flüssigkeitsmangel, Stoffwechselerkrankungen uvm.) haben, die nichts mit einer Schwangerschaft zu tun haben müssen.
Trockene Haut in der Schwangerschaft: Bekomme ich einen Jungen oder ein Mädchen?
Auch wenn sich Legenden wie: "Bei einem Jungen hat die werdende Mama schöne Haut, bei einem Mädchen Pickel" hartnäckig halten – es ist nichts dran. Der Zustand der Haut gibt keinen Hinweis auf das Geschlecht des Babys. Mit weiteren Schwangerschaftmythen räumt Hebamme Jana Friedrich im Video auf:
Trockene Haut nach der Schwangerschaft
Wenn du schwangerschaftsbedingt unter trockener Haut leidest, kannst du damit rechnen, dass die Beschwerden nach der Geburt deines Babys wieder verschwinden, sobald sich die Hormone wieder einpendeln. Manchmal dauert das aber eine Weile. Bis dahin kannst du deine Haut weiterhin mit den oben genannten Maßnahmen unterstützen.
Bei manchen Mamas tritt trockene oder sehr trockene Haut auch erst im Wochenbett auf. Schlafmangel, Stress und wieder mal die Hormone können hierzu beitragen. Meist normalisieren sich auch diese Beschwerden innerhalb einiger Wochen wieder. Ansonsten sprich deine Hebamme oder deinen Arzt an.
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Quellen: Apotheken Umschau, dermanostic