Überall ist immer nur die Rede von den beliebtesten oder den aktuellen Trend-Namen für neugeborene Babys. Doch welche Namen würden für den Großteil der Deutschen eher nicht als Vorname für ihr Kind in Frage kommen? Eine YouGov-Umfrage hat genau das beantwortet. Und irgendwie ist auch ein wenig nachvollziehbar, warum diese Jungs- und Mädchennamen so unbeliebt sind.
Wie soll dein Kind heißen? – So nicht!
Beliebte Songs, angesagte Persönlichkeiten oder Film- und Serienfiguren haben seit Jahrzehnten immer wieder einen Einfluss auf die Namensgebung in Deutschland. So lassen sich manchmal ziemlich eindeutige Trends erkennen. Doch das Ganze funktioniert auch umgekehrt: So werden viele unschuldige Vornamen auch durch eher unbeliebte Personen aus der Öffentlichkeit oder aufkommende Klischees verdorben. Diese Namen sind bei den Deutschen zur Zeit am unbeliebtesten:
#1 Adolf
Warum dieser Name unbeliebt ist (und wohl auch für immer bleiben wird), müssen wir sicher niemandem erklären. Wahrscheinlich kann kaum ein Adolf auf der Welt seinen Namen nennen, ohne dass sein Gegenüber ihn mit einer ganz bestimmten Person der Weltgeschichte in Verbindung bringt. Sein Baby Adolf nennen? Für 89 % der Deutschen ein No-Go. Zumindest als Erstname, denn als Zweitname taucht er ab und an noch auf, dann jedoch hoffentlich nur aufgrund des Gedenkens an Uropa Adolf.
#2 Chantal
Auch der Name Chantal ist heute in Verruf geraten, allerdings nicht aus historischen Gründen. Seit den 2000er Jahren wurde er immer wieder mit Mädchen aus der sozialen Unterschicht verbunden, nicht zuletzt wegen der prägnanten Chantal aus dem Film "Fack ju Göhte". In der YouGov-Umfrage gaben immerhin 81 % der Männer und Frauen an, dass es eher unwahrscheinlich sei, dass sie ihre Tochter so nennen würden.
Manche Namen sind bei uns auch gar keine Option:
#3 Kevin
Dank des Weihnachtsfilms "Kevin – Allein zu Haus" war Kevin 1991 der meistvergebene Jungenname. Bis zu Beginn des neuen Jahrtausends nannten noch viele Eltern ihr Kind so, dann folgte immer mehr die Assoziation mit der Unterschicht. Aus diesem Grund würden 80 % der Deutschen ihrem Kind diesen Namen heute eher nicht mehr geben.
#4 Alexa
Der Mädchenname Alexa war von 2000 bis 2014 ein gar nicht mal so unbeliebter Name in Deutschland. Etwa 200 bis 400 Mädchen wurden pro Jahr noch so genannt. Bis 2016: Dann kam Amazon Echo, der Amazon-Lautsprecher mit der digitalen Sprachassistentin Alexa bei uns auf den Markt. Seitdem ist laut Namensforscher Knud Bielefeld ein harter Abwärtstrend zu erkennen. Mittlerweile geben 79 % der Befragten an, dass sie ihre Tochter eher nicht Alexa nennen würden.
#5 Mandy
Dank des Sängers Barry Manilow und seines Songs "Mandy" war dieser Mädchenname seit Mitte der 70er Jahre ziemlich beliebt. Vielleicht ein bisschen zu sehr, denn heute gilt er oft als typischer "Ossi-Name", wurde er doch gerade in der DDR häufig vergeben. Heute sind immerhin 77 % der Deutschen der Ansicht, dass Mandy kein guter Vorname für ein Kind mehr ist.
#6 Jacqueline
Unschöne Vorurteile muss sich heutzutage auch der Mädchenname Jacqueline gefallen lassen. Oder wer hat dabei nicht automatisch ein lautes "Schakkeline!" im Ohr? So dürfte es auch den Befragten ergangen sein, denn 76 % würden ihrer Tochter wohl nicht mehr diesen Namen geben. Das spiegelt sich auch in der Namenstatistik wider: Seit 2004 ist Jacqueline immer unbeliebter geworden.
#7 Greta
Ein gutes Beispiel für eine eher unbeliebte Person des öffentlichen Lebens ist der Vorname Greta. Der traditionelle Name wurde seit den 90er Jahren immer beliebter – bis eine junge Dame namens Greta Thunberg auf die Bildfläche trat. Die zunächst stark umjubelte Klimaschutzaktivistin polarisiert mittlerweile viele Menschen. Ein guter Grund für 75 % der Deutschen, ihrem Kind diesen Namen nicht zu geben, zu stark ist doch die Verbindung zur jungen Schwedin. Infolgedessen rutschte Greta aus den Top 100 in den letzten Jahren zu den am wenigsten vergebenen Namen.
#8 Justin
Auch Justin darf sich zu den unbeliebtesten Vornamen dazugesellen: Laut der Umfrage würden es 75 % der Befragten eher nicht in Betracht ziehen, ihren Sohn so zu nennen. Nichts gegen Justin Timberlake oder Justin Biber – aber die Jahre, in denen Justin ein beliebter und positiv konnotierter Vorname war, sind nun schon eine Weile vorbei.