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Fiese Keime

Wichtige Tipps, wie du Listerien in der Schwangerschaft vermeiden kannst

Listerien in der Schwangerschaft: Schwangere bereitet Gemüse zu
© Getty Images/ Mariia Fadeeva

Listerien können während der Schwangerschaft sehr gefährlich werden. Deshalb machen sich viele von uns Mamas Gedanken, woran wir eine Listeriose erkennen und wie sie sich vermeiden lässt. Warum Listerien in der Schwangerschaft so gefürchtet sind und welche Maßnahmen helfen, dich und dein Baby vor den kleinen Keimen zu schützen.

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Wie kann ich Listerien in der Schwangerschaft vermeiden?

Der Berufsverband der Frauenärzte empfiehlt, folgende Lebensmittel zu vermeiden, um dich und dein Baby vor Listeriose zu schützen:

  • Rohmilchprodukte
  • Weich- und Schmierkäse (und deren Rinde)
  • Frischkäse und Mozzarella
  • abgepackte Schnittwurst, z. B. Salami
  • Pasteten
  • rohes Fleisch
  • geräucherten & fermentierten Fisch
  • Fertig-Salat und Sandwiches
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Dazu rät der BVF, Lebensmittel nicht länger als 24 h im Kühlschrank aufzubewahren und besonders bereits geöffnete Dressings und Mayonnaise nicht mehr zu verwenden. Wichtig ist dazu, Obst und Gemüse gründlich zu waschen, die Kontaminierung von Schneidebrettern und Messern zu vermeiden und dir immer gründlich die Hände zu waschen, wenn du Essen zubereitest. 

Frische Lebensmittel sollten grundsätzlich im sauberen Kühlschrank aufbewahrt werden, am besten nicht zu lange. Und vor dem Verzehr auf jeden Fall gründlich gewaschen werden.

Neben einer Listeriose gibt es auch noch Erkrankungen wie Toxoplasmose, die in der Schwangerschaft gefährlich werden können. Im Video haben wir die wichtigsten Lebensmittel, die du mit Baby im Bauch besser vermeidest:

7 Dinge, die man in der Schwangerschaft nicht essen darf Abonniere uns
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Was sind Listerien?

Listerien, vom Stamm der Listeria monocytogenes, sind Stäbchenbakterien, die beim Menschen eine sogenannte Listeriose auslösen. Dabei kommen Listerien vor allem in unserer Nahrung, besonders tierischen Lebensmitteln, vor, aus denen sie sich dann auf uns übertragen. Sie sind echte Überlebenskünstler, denen weder Kühlschrank-Temperaturen, noch Tiefkühler oder Sauerstoffmangel etwas anhaben. Auch gegen Salz und Säure ist der Keim resistent. Um Listerien abzutöten, müssen Speisen über 70 °C erhitzt werden.

Wo kommen Listerien vor?

Listerien sind Bakterien, die sich in kontaminierter Nahrung befinden. Besonders oft betroffen sind Lebensmittel tierischen Ursprungs wie Rohwurst und rohes Fleisch, Rohmilchprodukte, Weichkäse, Wurstaufschnitt, Pasteten, Schafs- oder Ziegenkäse und Räucherfisch.

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Aber auch pflanzliche Lebensmittel wie Obst und Gemüse können Listerien enthalten, wenn auch seltener. Ursache ist meistens das Düngen mit tierischen Abwässern, also Jauche, oder der Kontakt mit infizierten Lebensmitteln bei fertig abgepackten Waren. Oft stecken Listerien deshalb auch in Fertigprodukten, die nicht mehr oder nicht mehr stark erhitzt werden, z. B. in Eiscreme, Mayo, in vorgeschnittenem Salat, aber auch in abgepackten Sandwiches, wo sie sich auch schnell vermehren.

Wie häufig kommt eine Infektion mit Listerien in der Schwangerschaft vor?

Seit 2009 ist die Zahl der jährlich beim Robert Koch-Institut (RKI) erfassten Listeriosefälle in Deutschland deutlich gestiegen – von 396 im Jahr 2009 auf 771 im Jahr 2017.

Das scheint auf den ersten Blick nicht besonders viel zu sein, allerdings könnte die Dunkelziffer höher liegen, da eine Listerien-Infektion in den ersten beiden Trimestern der Schwangerschaft oft mit einer Fehlgeburt endet und die Ursache dafür nicht immer festgestellt werden kann. Gemeldet werden vor allem Listeriose-Erkrankungen im letzten Schwangerschaftsdrittel und die von den Babys nach der Geburt.

Welche Symptome hat eine Listerien-Infektion in der Schwangerschaft?

In der Schwangerschaft sind die Symptome einer Listeriose meist sehr mild. Häufig sind:

  • Kopfschmerzen
  • Abgschlagenheit
  • leichtes bis mäßiges Fieber
  • Schüttelfrost
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Das Tückische: Oft ist Listeriose von anderen leichten Virusinfekten schwer zu unterscheiden. Dazu haben Listerien in der Schwangerschaft – anders als z. B. Magen-Darm oder bei Nichtschwangeren, wo die Symptome nach wenigen Stunden auftreten – eine sehr lange Inkubationszeit von ca. 2 bis 9 Wochen. 

Außerhalb einer Schwangerschaft oder bei einem schweren Verlauf lösen Listerien oft Symptome wie Durchfall und Erbrechen aus. Dazu können Fieber, Gliederschmerzen, und ein allgemeines "Krankheitsgefühl" kommen. In den meisten Fällen und bei einem leichten Listeriose-Verlauf klingen diese Beschwerden innerhalb von wenigen Tagen wieder von alleine ab.

Kommt es aber zu einem schweren Krankheitsverlauf, dann breiten sich die Listerien weiter im Körper aus, eine Blutvergiftung ist möglich, die in einem von fünf Fällen tödlich endet. Besonders gefährlich ist ein Übergreifen der Bakterien auf das Gehirn, was eine Hirnhautentzündung (Meningitis) oder eine Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) zur Folge haben kann.

Warum sind Listerien für Schwangere besonders gefährlich?

In der Schwangerschaft ist das Risiko 12-mal höher, an Listeriose zu erkranken. Dazu sind die Symptome meistens sehr mild und weniger stark ausgeprägt als bei nicht-schwangeren Menschen, sodass sie oft nicht als Listeriose erkannt und die Erkrankung nicht rechtzeitig behandelt werden kann. 

Nach einer Listerien-Infektion können die Bakterien die Plazenta infzieren und somit das ungeborene Baby anstecken, dessen Immunsystem sich erst in den Anfangsstadien der Entwicklung befindet. Aus diesem Grund ist der Krankheitsverlauf dann meist sehr schwer und endet leider meist tödlich. Selbst, wenn die Listeriose erkannt und behandelt, wird, trifft das leider auf fast jedes dritte Baby zu.

In welchem Trimester ist Listeriose am schlimmsten?

Besonders in den ersten beiden Trimestern führt Listeriose häufig zu einer Fehlgeburt. Im  letzten Trimester besteht weiterhin die Gefahr einer Frühgeburt. Dazu kann es sein, dass sich während der Geburt selbst Listerien auf dein Baby übertragen, die eine Listeriose und eine Meningitis auslösen können. 

Wie wirkt sich die Infektion mit Listerien in der Schwangerschaft auf das Ungeborene aus?

Es kann zu einer Blutvergiftung oder Hirnhautentzündung beim ungeborenen Kind kommen. Die Folge kann dann eine Fehl-, Früh- oder Totgeburt sein. Gute Chancen hat es, wenn die Infektion vom Arzt festgestellt wird: Eine Behandlung mit Antibiotikum von werdender Mama und Baby hat in 70 % der Fälle Erfolg. Der beste Weg, um die schlimmen Folgen der Listeriose zu verhindern, ist aber immer noch, der Erkrankung vorzubeugen.

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Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

Quellen: Berufsverband der Frauenärzte e.V., Robert Koch Institut

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