Tee in der Schwangerschaft tut wahnsinnig gut und gehört deshalb für viele von uns einfach zur Kugelzeit dazu. Bei manchen Sorten gilt es aber, gut aufzupassen. Denn einige beliebte Kräuter- und Früchtetees können Nebenwirkungen haben, die in der Schwangerschaft ungünstig sind. Welche das sind und welchen Tee du guten Gewissens genießen kannst, siehst du in unserer Liste. Und keine Sorge: Es sind genügend leckere Tees dabei, die dir jetzt sogar besonders guttun!
- 1.Unsere 6 Top Tipps zu Tee in der Schwangerschaft
- 2.Welcher Tee ist in der Schwangerschaft erlaubt?
- 2.1.Rooibostee
- 2.2.Früchtetee
- 2.3.Himbeerblättertee
- 2.4.Ingwertee
- 2.5.Fencheltee
- 2.6.Kamillentee
- 2.7.Pfefferminztee
- 2.8.Salbeitee
- 3.Vorsicht bei diesen Sorten Tee in der Schwangerschaft
- 3.1.Schwarzer Tee
- 3.2.Grüner Tee
- 3.3.Matcha-Tee
- 3.4.Weißer Tee
- 3.5.Chai Tee
- 3.6.Tees mit Süßholzwurzel
- 3.7.Tee aus Brombeerblättern, Schafgarbe, Eisenkraut und Co
- 3.8.Hibiskustee
- 3.9.Brennnesseltee
- 3.10.Zitronengras- / Lemongrasstee
Ein Tässchen (oder Kännchen...) Tee ist für viele von uns so viel mehr, also nur ein Getränk: Es wärmt im Winter, kühlt im Sommer, entspannt, erfrischt, belebt. Und steigert dabei unser Wohlbefinden. Kein Wunder, dass viele Schwangere Tee wahnsinnig gerne trinken. Gerade jetzt lassen sich so manche Beschwerden perfekt mit Tee lindern und er ist eine gute Alternative zu Kaffee und Co. Dabei ist es nur wichtig zu wissen, welche Sorten wie genau wirken und welche unerwünschten Nebeneffekte sie haben können.
Generell gilt bei sehr vielen Sorten Tee in der Schwangerschaft: In Maßen sind sie erlaubt, in Massen sorgen sie für Nebenwirkungen. Im schlimmsten Fall können einige sogar vorzeitige Wehen und Blutungen auslösen. Aber keine Sorge, wir haben dir die Recherche abgenommen, welche Tees nicht sicher sind. Klick dich einfach durch unsere Liste!
Unsere 6 Top Tipps zu Tee in der Schwangerschaft
- Wenn du keine Experimente eingehen willst, aber nach einer "erlaubten" Teesorte suchst, das Wichtigste vorweg: Rooibos und purer Hagebuttentee sind absolut sicher, du kannst sie auch in der Schwangerschaft bedenkenlos trinken.
- Mal ein Tässchen hier und da ist bei den meisten Teesorten erlaubt. Schau am besten, wie du sie verträgst.
- Gut ist, immer mal die Sorte zu wechseln, um von keiner Zutat zu viel zu trinken.
- Manche der Kräuter sind auch in fertigen Mischungen enthalten, ohne dass es prominent auf der Verpackung steht. Am besten, du guckst also kurz auf die Zutatenliste, bevor du den Wasserkocher anwirfst.
- Wenn du dir die Zutaten von Teemischungen durchliest, ist die Reihenfolge entscheidend. Die Kräuter, Gewürze und Früchte, die am Anfang stehen, sind anteilig am stärksten enthalten.
- Wenn du dir nicht sicher bist, wie du auf eine Teesorte reagierst, teste dich langsam heran mit einem schwachen Tässchen. Fühlst du dich danach gut, kannst die Menge das nächste Mal etwas steigern.
Welcher Tee ist in der Schwangerschaft erlaubt?
Rooibostee
Der leckere Tee aus Südafrika ist nicht nur erlaubt, sondern sogar besonders gesund während der Schwangerschaft. Der Grund: Rooibos enthält viele Spurenelemente wie Kupfer und Mineralien wie Eisen und Magnesium, die dein Körper jetzt in größeren Mengen benötigt. Für viele Mamas, die Schwarztee lieben, ist Rooibostee in der Schwangerschaft eine gute, koffeinfreie Alternative. Auch Sorten mit Geschmack, z. B. Vanille oder Karamell, sind kein Problem.
Früchtetee
Früchtetee ist in der Schwangerschaft generell kein Problem, solange du ihn gut verträgst. Er enthält sogar Vitamin C, dass dein Körper gerade jetzt gut gebrauchen kann. Passe aber auf, dass du ihn nicht übermäßig trinkst, wenn z. B. Hibiskus, Brombeerblätter und Zitronengras enthalten sind (s.u.). Früchtetee ohne Hibiskus ist leider gar nicht leicht zu finden, aber diesen puren Hagebuttentee kannst du bedenkenlos trinken bzw. dir mit anderen Sorten deinen eigenen Früchtetee zusammenmischen:
Himbeerblättertee
Er ist ein Klassiker unter den Schwangerschaftstees und der Liebling aller Hebammen: der Himbeerblättertee*. Allerdings sollte man ihn erst ab der 35. Schwangerschaftswoche trinken, da er wehenfördernd wirkt. Außerdem macht er Gewebe und Muskeln im Beckenbereich locker und stärkt die Gebärmutter. Drei bis fünf Tassen am Tag sind erlaubt, aber sprich am besten mit deiner Hebamme, bevor du mit dem Geburtsvorbereitungstee anfängst.
Ingwertee
Auch hier gilt: Ingwertee in der Schwangerschaft ist super – solange er in Maßen getrunken wird. Denn auch er hat angeblich eine leicht wehenfördernde Wirkung. Positive Eigenschaften: Er lindert Schwangerschaftsübelkeit und tut gut bei Erkältungen und schwachem Kreißlauf.
Fencheltee
Vielen Mamas hilft Fencheltee bei Morgenübelkeit und Bauchschmerzen. In kleinen Mengen kannst du ihn ruhig genießen. Auch der beliebte Fenchel-Anis-Kümmeltee ist in der Schwangerschaft eine gute Mischung gegen Krämpfe. Deshalb ist er auch in einigen Schwangerschaftstees enthalten. Aber auch hier gilt: Lieber ein, zwei Tassen am Tag und nicht mehr, denn gerade bei einem empfindlichen Bauch können zu viele Heilkräuter auch schnell das Gegenteil bewirken. In der Stillzeit wird Fenchel-Anis-Kümmeltee übrigens oft für die Milchbildung empfohlen und soll über die Muttermilch gegen Unruhe und Bauchschmerzen beim Baby helfen (auch wenn seine Wirkung hier nicht wissenschaftlich belegt ist).
Kamillentee
Viele Schwangere kennen schlaflose Nächte nur zu gut. Hier hilft eine schöne Tasse Kamillentee vor dem Zubettgehen. Und auch bei Magen-Darm-Erkrankungen, Sodbrennen und Reizzuständen ist er ein Wundermittel und darf uneingeschränkt während der Schwangerschaft getrunken werden. Gut zu wissen: Wenn du vor der Schwangerschaft selten Kamillentee getrunken hast, taste dich besser langsam heran. Gar nicht so wenige von uns reagieren sensibel oder mit Sodbrennen auf den Klassiker.
Pfefferminztee
Weil er krampflösend auf Darm, Magen und Gallenwege wirkt, ist Pfefferminztee bei vielen Schwangeren, die unter Übelkeit und Sodbrennen leiden, besonders beliebt. Aber Vorsicht: Du solltest ihn dir nicht täglich literweise genehmigen, da er in Verdacht steht, vorzeitig Wehen auslösen zu können, sofern er in großen Mengen getrunken wird. Übrigens wird auch Pfefferminztee nachgesagt, dass er die Milchproduktion bremst. Stillmamas sollten also nicht zu viel davon konsumieren.
Salbeitee
Salbeitee hilft gut bei Verdauungsbeschwerden und lindert Halsschmerzen. Aber auch bei ihm ist Vorsicht angesagt: In großen Mengen und über einen langen Zeitraum kann er Krämpfe und Schwindel auslösen. In der Stillzeit wirkt Salbeitee übrigens abstillend, kurz vor und nach der Geburt ist er also (wenn du dein Baby stillen möchtest) keine gute Idee!
Vorsicht bei diesen Sorten Tee in der Schwangerschaft
Auch die folgenden Tees sind für Schwangere nicht per se verboten, aber wenn es dir nicht schwerfällt, ist es gut, sie zu vermeiden. Wenn du dich gut dabei fühlst oder den Tee aus Versehen getrunken hast, sind auch hier kleine Mengen kein Grund zur Sorge. Aber wie immer ist unser Rat: Wenn du dir nicht sicher bist, sprich am besten mit deiner Ärztin oder Hebamme! Gerade, wenn du zusätzliche Schwangerschaftskomplikationen oder Beschwerden hast, kann die Empfehlung sich von der allgemeinen unterscheiden.
Schwarzer Tee
Da schwarzer Tee koffeinhaltig ist, sollte davon in der Schwangerschaft nicht zu viel getrunken. Denn das Koffein wirkt auch auf das ungeborene Baby. Außerdem wirkt schwarzer Tee der Eisenaufnahme aus der Nahrung entgegen und kann Verstopfung verursachen. Aber keine Angst: Zwei bis drei Tassen am Tag sind absolut in Ordnung.
Grüner Tee
Seine vielen Bitterstoffe regen die Gallenproduktion an und fördern die Verdauung. So weit, so gut. Allerdings enthält auch grüner Tee Koffein. Deshalb lautet auch hier die Empfehlung: maximal drei Tassen am Tag genießen.
Matcha-Tee
Auch Matcha enthält Koffein – und das in höheren Dosen als grüner und schwarzer Tee. Um am Limit von 300 mg pro Tag zu bleiben (die empfohlene Maximaldosis in der Schwangerschaft), solltest du höchstens 1 bis 2 Tassen Matcha trinken.
Weißer Tee
Du hast es bestimmt geahnt: Weißer Tee enthält ebenfalls Koffein, ist also nur in Maßen gut. 2 bis 3 Tassen am Tag sind ok, mehr könnten dich über das Limit bringen.
Chai Tee
Traditioneller Masala Chai wird mit starkem Schwarztee, Zimt, Kardamom, Ingwer, Nelken und ggf. anderen Gewürzen aufgebrüht. Deshalb ist er aufgrund des Koffeingehalts nur bedingt in der Schwangerschaft geeignet. Und da Zimt, Ingwer und das in fertigem Chai oft enthaltene Süßholz Kontraktionen auslösen können, vermeidest du ihn lieber oder beschränkst dich auf eine gelegentliche Tasse. Das Gleiche gilt übrigens auch für fertige ayurvedische Chai-Mischungen, die nur Gewürze ohne Schwarztee enthalten.
Tees mit Süßholzwurzel
Viele Schwangere wissen: Hände weg von Lakritz! Doch Süßholzwurzel ist auch in vielen Kräuterteemischungen enthalten. Ihr Inhaltsstoff Glycyrrhizin steht in Verdacht, das Risiko für eine Frühgeburt zu erhöhen. Aber nur, wenn es in großen Mengen zu sich genommen wird. Ein bis zwei Tassen am Tag sind deshalb auch hier in Ordnung.
Tee aus Brombeerblättern, Schafgarbe, Eisenkraut und Co
Genau wie Himbeerblättertee kann auch Tee aus Eisenkraut (Zitronenverbene), Kreuzkümmel, Wermutkraut Frauenmantel, Brombeerblättern oder Schafgarbe wehenfördernd wirken. Deshalb sollten diese auch besser – wenn überhaupt – erst ab der 35. Schwangerschaftswoche getrunken werden.
Hibiskustee
Vor der Schwangerschaft ist es dir vielleicht gar nicht aufgefallen, sondern erst jetzt, wo du dir alles ganz genau durchliest: Hibiskus ist in vielen Teemischungen enthalten, ob Kräuter- oder Früchtetee. Auch bei Apfeltee ist er oft beigemischt. Pur solltest du Hibiskustee in der Schwangerschaft nicht trinken, denn er kann wie Himbeerblättertee die Gebärmutter stimulieren und sogar deinen Östrogenspiegel verändern. Eine Tasse Früchtetee mit Hibiskus ist kein Grund zur Beunruhigung, aber wenn du kannst, versuche Hibiskustee zu vermeiden.
Brennnesseltee
Eigentlich gilt Brennnesseltee als entwässernd, sollte er deshalb nicht gerade in der Schwangerschaft bei Ödemen gut sein? Leider ist genau das Gegenteil der Fall, denn Brennnesseltee greift in der Schwangerschaft an der falschen Stelle in den Wasserhaushalt des Körpers ein. So entzieht er dem Blut Wasser, erhöht die Anzahl der roten Blutkörperchen und kann mit dieser Kombination nicht nur die Wahrscheinlichkeit von Ödemen, sondern auch das Thromboserisiko erhöhen. Deshalb ist es das beste, Brennnesseltee während der Schwangerschaft zu vermeiden und auf sichere Alternativen zu setzen. Wenn es dir sehr schwerfällt, gibt es einen kleinen Lichtblick: Im Wochenbett hilft der Tee, deine Eisenreserven aufzufüllen, hier kannst du ihn also ohne Bedenken wieder trinken.
Zitronengras- / Lemongrasstee
Lemongrass ist häufig in Kräutertees enthalten und auch manchen Schwangerschaftstees beigemischt, denn es hat ein frisches, zitroniges Aroma. Aber Vorsicht: Es wird vermutet, dass Zitronengras ggf. Gebärmutterkrämpfe und Blutungen in der Schwangerschaft auslösen kann. Trink den Tee also besser, wenn überhaupt, gelegentlich und in kleinen Mengen.
Es gibt natürliche auch besondere Schwangerschaftstees, die für Schwangere extra aus bestimmten Kräutern zusammengestellt werden. Diese können sogar Schwangerschaftsbeschwerden lindern, die Wehen fördern oder auch einfach nur entspannen! Mehr dazu liest du in unserem Artikel zu Schwangerschaftstees.
In deinem Körper ist während der Schwangerschaft so einiges los. Wir haben die kuriosesten Fakten:
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