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Aufregung pur

Ersttrimester­screening: Wann die Untersuchung gemacht wird und warum sie so spannend ist

Ersttrimesterscreening: Schwangere beim Ultraschall
© Getty Images/Inside Creative House

Das Ersttrimesterscreening ist eine Untersuchung im ersten Schwangerschaftsdrittel, die zusätzlich zur regulären Vorsorgeuntersuchung angeboten wird. Ziel des Ultraschalls und der Blutanalysen ist es, die Wahrscheinlichkeit bestimmter schwerer Erkrankungen bei deinem Baby einzuschätzen. Wann das Ersttrimesterscreening gemacht werden kann, welche Kosten auf dich zukommen und was Ärzt*innen hier genau untersuchen.

Was ist das Ersttrimesterscreening?

Das Ersttrimesterscreening (auch Ersttrimester-Test) ist eine optionale Untersuchung während der 10. SSW und 14. SSW (SSW 11 bis 13+6). Es gehört nicht zu den regulären Schwangerschafts-Vorsorgeuntersuchungen, sondern wird als sogenannte IGe-Leistung angeboten und ist somit keine Kassenleistung.

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Beim Screening bekommst du keine klare Diagnose, anhand bestimmter Parameter wird jedoch die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung beim Baby eingeschätzt. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf genetischen Markern und der Entwicklung der Organe. Das Screening gehört zu den sogenannten nicht-invasiven Untersuchungen und ist körperlich risiko- und schmerzfrei für dich und dein Baby.

Wie ist der Ablauf beim Ersttrimesterscreening?

Das Screening im ersten Trimester besteht aus einem Bluttest und einer hochauflösenden Ultraschalluntersuchung deines Babys. In der Regel wird das Screening bei deiner Frauenärztin oder in einer spezialisierten Pränataldiagnostik-Praxis durchgeführt und dauert ca. eine halbe Stunde.

Bluttest

Die Blutuntersuchung im Ersttrimesterscreening dient dazu, Marker für Chromosomen-Anomalien, z. B. Trisomien wie dem Down-Syndrom, zu erkennen. In der ersten Schwangerschaft oder bei einer Vorgeschichte wird gleichzeitig auch dein Risiko einer Präeklampsie untersucht.

Ultraschall

In den meisten Fällen wird der Ultraschall durch die Bauchdecke und nicht vaginal gemacht. Beim Ultraschall im Ersttrimesterscreening wird Folgendes untersucht:

  • die Nackentransparenz
  • die Länge des Nasenbeins
  • der Blutfluss durch die großen Gefäße und durch die Herzklappen
  • Bildung von Organen, Bauchwand, Händen, Füßen und Gehirn
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Aus den Messwerten, deinen Blutwerten und anderen Faktoren (derzeitige oder vorherige Risikoschwangerschaft, genetische Vorgeschichte) wird die Wahrscheinlichkeit einer chromosomalen Veränderung oder einer Fehlbildung, z. B. eines Organs, eingeschätzt.

Beim Ultraschall lassen sich viele schwerwiegende Fehlbildungen direkt ausschließen.

Wichtig bei Auffälligkeiten: Beim Ersttrimesterscreening kann nur der Verdacht einer Erkrankung entstehen, eine echte Diagnose ist nicht möglich. Auch gibt das Ergebnis keine Sicherheit: Trotz eines unauffälligen Ergebnisses können weitere Erkrankungen während deiner Schwangerschaft festgestellt werden oder entstehen. Genauso kann ein auffälliges Ergebnis viele Sorgen, Ängste und (innere sowie familiäre) Konflikte auslösen, die am Ende vielleicht unbegründet sind.

Ultraschall in der Schwangerschaft: Was sieht man in welcher SSW?

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Kann man beim Ersttrimesterscreening das Geschlecht erkennen?

Im Ultraschall beim Ersttrimesterscreening kann deine Ärztin manchmal schon das Geschlecht deines Babys erkennen oder dir eine Tendenz nennen. Allerdings verbietet das Gendiagnostikgesetz, dass dir das Geschlecht vor der 14. SSW mitgeteilt wird. Findet deine Untersuchung eher statt, wird man es dir zu dem Termin also nicht mitteilen.

Welche Untersuchungen werden nach dem Ersttrimesterscreening gemacht?

Sollte das Ergebnis beim Ersttrimesterscreening auffällig sein, rät man dir ggf. zu weiteren Untersuchungen, wie einer Fruchtwasseruntersuchung oder einer Chorionzottenbiopsie, die einen Verdacht in der Regel erhärten oder ausschließen können.

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Alternativ oder zusätzlich zum Ersttrimesterscreening kommt die Feindiagnostik in Frage, bei der ein detaillierter 3D-Ultraschall deines Babys gemacht wird.

Welche Kosten fallen beim Ersttrimesterscreening an?

Das Ersttrimesterscreening ist keine Kassenleistung, denn es gehört nicht zu den regulären Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft. Als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) musst du das Screening also selber bezahlen. In der Regel kostet das Ersttrimesterscreening ca. 250 bis 300 €, aber deine Praxis wird dich rechtzeitig zum genauen Preis informieren und beraten.

Bei einigen Zusatzversicherungen ist die Untersuchung Teil des Leistungsspektrums.

Ersttrimesterscreening oder Harmony Test?

Eine Option der pränatalen Diagnostik ist der Harmony-Test oder ähnliche, nicht-invasive Pränatal-Tests (NIPT) wie Praena, Panorama oder Prenatalis ab der 10. SSW. Diese Bluttests können eine Ultraschalluntersuchung, wie die beim Ersttrimesterscreening, aber nicht ersetzen, wenn du schwere Erkrankungen bei deinem Baby ausschließen möchtest. Seit dem 1. Juli 2022 gilt: Ist er medizinisch angezeigt, kommen die Krankenkassen meist für die Kosten (oder einen Teil davon) auf.

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  • Bei NIPT wird vorrangig auf Trisomie 21 (Down-Syndrom), sowie auf Trisomie 13 und 18 und weitere chromosomale Auffälligkeiten untersucht.
  • Der Harmony Test gibt ein fast sicheres Ergebnis, wenn du dein Kind auf Down Syndrom oder Trisomie 18 untersuchen lassen möchtest.
  • Trisomie 13 und viele schwere Organstörungen können dagegen besser mit dem Ersttrimesterscreening ausgeschlossen werden.
  • Der Harmony Test kann die Wahrscheinlichkeit von Down-Syndrom mit 99%iger Sicherheit erkennen, beim Ersttrimesterscreening liegt die Rate bei ca. 85 %.
  • Der Harmony-Test und das Ersttrimesterscreening kosten ähnlich viel und liegen – je nach Umfang der Untersuchung und Anbieter – zwischen 200 und 300 €.

Sowohl bei NIPT und Ersttrimesterscreening sind falsch positive Ergebnisse möglich. Bei beiden Methoden bedeutet ein auffälliges Ergebnis noch keine Diagnose – hierfür sind in der Regel invasivere Methoden nötig.

Für wen wird das Ersttrimesterscreening empfohlen?

Das Ersttrimesterscreening kann von allen schwangeren Frauen, unabhängig ihrer Vorgeschichte, in Anspruch genommen werden. Der Test wird vor allem Schwangeren ab 35 Jahren empfohlen, denn die Wahrscheinlichkeit von Fehlbildungen beim Baby wächst ab diesem Alter stetig. Sinnvoll ist es, erst das Screening zu machen, wenn du aufgrund deiner genetischen Vorgeschichte eine Fruchtwasseruntersuchung oder andere invasive Tests in Erwägung ziehst.

Jennifer Kober

Du kannst dich auch individuell entscheiden

Wir haben uns beim zweiten Kind gegen die Nackenfaltenmessung und den Bluttest entschieden. Die Ultraschalluntersuchung beim Ersttrimester-Screening haben wir aber wahrgenommen, um uns auf organische Erkrankungen (und mögliche Behandlungen, spezifische Geburtskliniken etc.) vorbereiten zu können. Du musst dich also nicht für oder gegen die komplette Untersuchung entscheiden und kannst die Angebote wahrnehmen, die zu eurer Familie passen.

Jennifer Kober

Ist das Ersttrimesterscreening sinnvoll?

Ob du das Ersttrimesterscreening wahrnehmen möchtest, ist eine sehr individuelle Entscheidung. Beim Ersttrimesterscreening steht immer die Frage “Ist mein Kind gesund?" im Raum. Daher ist es wichtig, dass du vorher darüber nachdenkst, was ein auffälliges Ergebnis für dich bedeuten könnte und welche Konsequenzen (z. B. weitere invasive Untersuchungen, die Risiken mit sich ziehen oder einen Schwangerschaftsabbruch) du daraus ziehen würdest. Denn oft bleibt nach einem Ergebnis wenig Zeit, bevor bestimmte Entscheidungen getroffen werden sollten. Andererseits ist die eigene Reaktion auch nicht immer vorher abzusehen. Aber darüber nachzudenken, ergibt natürlich trotzd

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Das Ersttrimesterscreening kann oft Ängste nehmen oder aber den Weg zu weiterführenden Tests weisen.

Vor allem bei einem auffälligen Ergebnis kann das Screening eine enorme emotionale und psychischen Belastung mit sich bringen und ggf. schwere Konsequenzen für euch in Gang setzen. Deswegen ist der Test auch nicht ganz unumstritten. Dazu kommt aber die Tatsache, dass die Wahrscheinlichkeit eines unauffälligen Ergebnisses sehr hoch ist. Dann kann das Screening durchaus auch viele Sorgen nehmen.

Neben Untersuchungen stehen auch ganz andere Dinge in der Schwangerschaft an, zum Beispiel crazy Gelüste! Hier erklärt Hebamme Jana Friedrich, wie sie entstehen und was eigentlich dahintersteckt.

Hebamme im Interview: Schwangerschaftsgelüste – Heißhunger in der Schwangerschaft Abonniere uns
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Dieses Video entstand in Kooperation mit Hebamme Jana Friedrich von Hebammenblog.de.

Schwangerschaftsmythen: Stimmt's oder stimmt's nicht?

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