Juchee, du bist schwanger! Glücklich hältst du den positiven Schwangerschaftstest in den Händen und fragst dich, was jetzt passiert. In der Frühschwangerschaft ist schon viel los, aber nicht jede werdende Mama bekommt viel davon mit. Je nach Ausprägung deiner Schwangerschaftsbeschwerden hast du in den ersten Wochen der Frühschwangerschaft vielleicht gar nicht das Gefühl schwanger zu sein. Das geschieht im 1. Trimester in deinem Körper und mit diesen Symptomen und Beschwerden kannst du rechnen.
- 1.Welchen Zeitraum umfasst die Frühschwangerschaft?
- 2.Was passiert in der Frühschwangerschaft in meinem Körper?
- 3.Was sind typische Symptome der Frühschwangerschaft?
- 4.Was sind typische Beschwerden der Frühschwangerschaft?
- 5.Mögliche Komplikationen und Risiken in der Frühschwangerschaft
- 6.Wann muss ich in der Frühschwangerschaft zum Frauenarzt?
- 7.Worauf du in der Frühschwangerschaft achten kannst
- 8.Brauche ich in der Frühschwangerschaft schon eine Hebamme?
- 9.Vergiss nicht deine Frühschwangerschaft zu genießen
Welchen Zeitraum umfasst die Frühschwangerschaft?
Egal, wann du erfahren hast, dass du schwanger bist, die Frühschwangerschaft umfasst immer den Zeitpunkt vom Moment der Zeugung bis zur vollendeten 12. Schwangerschaftswoche (12. SSW), auch 1. Trimester genannt. Danach folgt das 2. Trimester, das von der 12. bis zur 24. SSW geht und dann folgt der Endspurt mit dem 3. Trimester von der 25. SSW bis zur Geburt um die 40. SSW.
Das erste Drittel deiner Schwangerschaft wird also als Frühschwangerschaft bezeichnet.
Was passiert in der Frühschwangerschaft in meinem Körper?
Für viele ist die Frühschwangerschaft das emotional anstrengendste Trimester der Schwangerschaft. Denn es passiert ganz viel in dir drin, aber von außen ist noch nichts zu sehen. Die meisten Schwangeren bemerken zwar erste Schwangerschaftssymptome und -beschwerden an sich, aber diese können stark variieren und geben nur bedingt Auskunft über den Zustand deiner Schwangerschaft und deines heranwachsenden Babys.
Werfen wir einmal einen Blick in den Babybauch bei der Frühschwangerschaft – was geht da so ab:
- Der Anfang: Deine Frühschwangerschaft hat mit der Befruchtung einer Eizelle in deinem Eileiter begonnen. Rein rechnerisch geschieht dies ca. in der 4. SSW, auch wenn es ganz praktisch eigentlich erst die Stunde Null deiner Schwangerschaft ist.
- Nach der Befruchtung wandert die Eizelle, in diesem Stadium Zygote genannt, in vier bis fünf Tagen zu deiner Gebärmutter, wo sie sich in die Schleimhaut einnistet, um sich weiterzuentwickeln. Bereits unterwegs dahin beginnt die Zygote sich zu teilen, was sie auch nach der Einnistung weiterführt.
- Plazenta & Embryo: Aus einem Teil des nun schon stattlichen Zellhaufens entwickelt sich dann der die Plazenta, aus dem anderen der Embryo, dein Baby!
- Dein Körper passt sich direkt nach der Befruchtung an die Frühschwangerschaft an und stellte unzählige Prozesse neu ein, um das heranwachsende Leben bestmöglich zu unterstützen:
- Der Stoffwechsel verändert sich
- Die Blutmenge wird erhöht
- Die Nachfrage an Energie und Nährstoffen steigt
- Deine Gebärmutter beginnt zu wachsen
- Die Bänder, Sehnen und die Muskulatur in deinem Unterleib dehnen und strecken sich
Diese körperlichen Arbeiten in der Frühschwangerschaft werden oft als erste Schwangerschaftsanzeichen wahrgenommen, später dann als teils unangenehme Schwangerschaftsbeschwerden.
Bei der Berechnung der Schwangerschaftswochen werden übrigens die zwei Wochen VOR deinem Eisprung bzw. der Befruchtung mitgezählt. Man rechnet also immer ab dem ersten Tag deiner letzten Periode.
Was sind typische Symptome der Frühschwangerschaft?
Das typischste Symptom der Frühschwangerschaft ist das Ausbleiben der Periode. Ab dem ersten Tag der fälligen Regelblutung kannst du einen Schwangerschaftstest machen, am besten einen der als Frühtest gekennzeichnet ist, denn diese reagieren bereits auf einen niedrigeren Wert des Schwangerschaftshormons HCG in deinem Urin. Alle Anzeichen einer Frühschwangerschaft findest du hier:
Was sind typische Beschwerden der Frühschwangerschaft?
Die typischen Symptomen können sich mitunter auch zu typischen Beschwerden der Frühschwangerschaft auswachsen, wenn sie so stark werden, dass sie deinen Alltag beeinträchtigen. Insbesondere die Schwangerschaftsübelkeit macht vielen Frauen in den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft ordentlich Probleme. Wenn deine Beschwerden in der Frühschwangerschaft zu stark werden und dich zu sehr belasten, solltest du unbedingt mit deiner Gynäkologin sprechen.
Mögliche Komplikationen und Risiken in der Frühschwangerschaft
Mit der folgenden Aussage wollen wir dir keine Angst machen, aber es ist wichtig, die Fakten zu kennen: Im ersten Trimester der Schwangerschaft ist das Risiko eine Fehlgeburt zu erleiden am höchsten. Aber mit jeder Schwangerschaftswoche reduziert sich das Risiko ein bisschen mehr. In den meisten Fällen einer Fehlgeburt ist eine Fehlbildung der Grund, worauf hin der Körper die Schwangerschaft selbst beendet, um dich zu schützen. Auch Infektionen und sehr extremer Stress stellen in der Frühschwangerschaft ein Risiko da. Viele Fehlgeburten finden in einem so frühen Stadium der Schwangerschaft statt, dass die Frauen selbst es gar nicht bemerken, da die Blutung mit der normalen Periode verwechselt wird. Hier ein paar Zahlen zu Fehlgeburten in der Frühschwangerschaft:
- 80 % aller Fehlgeburten finden in den ersten 12. SSW statt
- 50 % nicht wahrgenommener Schwangerschaften enden Schätzungen nach mit einer Fehlgeburt
- Ab der 6. SSW bis 8. SSW sinkt das Fehlgeburt-Risiko auf ca. 18 % und dann immer weiter
- Nach der 17. SSW liegt es das Risiko für eine Fehlgeburt nur noch bei 2-3 %
Wann muss ich in der Frühschwangerschaft zum Frauenarzt?
Nach dem Ausbleiben deiner Periode und dem positiven Schwangerschaftstest solltest du deine Schwangerschaft unbedingt von einer Gynäkologin bestätigen lassen. Mittels Bluttest oder Ultraschall kann sie deine Frühschwangerschaft dann medizinisch feststellen. Aber Achtung: Viele Frauenärzte vergeben erst Termine ab der 7. SSW oder später, da vorher im Ultraschall sowieso noch nicht wirklich etwa zu sehen ist.
Wenn du Blutungen oder Unterleibsschmerzen hast, solltest du aber natürlich sofort einen Frauenarzt aufsuchen, egal in welcher Woche du bist.
Worauf du in der Frühschwangerschaft achten kannst
Sobald du den begründeten Verdacht hast, schwanger zu sein, ist es ratsam mit der Einnahme von Schwangerschaftsvitaminen zu beginnen. Insbesondere die darin enthaltene Folsäure ist für die gesunde Entwicklung des Embryos in der Frühschwangerschaft wichtig.
Alle Mediziner*innen raten nun sofort auf Zigaretten und Alkohol zu verzichten und eine ausgewogene Ernährung schadet nie – das gilt nicht nur in der Frühschwangerschaft!
Brauche ich in der Frühschwangerschaft schon eine Hebamme?
Da Hebammen mittlerweile leider Mangelware sind, kann es nicht schaden, wenn du dich bereits in der Frühschwangerschaft nach einer Hebamme deines Vertrauens umschaust. Spätestens nach Bestätigung deiner Schwangerschaft durch deine Ärztin solltest du dich auf die Suche machen. Manche Frauenärzte lassen bereits während der Schwangerschaft einen Teil der Untersuchungen durch Hebammen durchführen. Andere Gynäkologen machen alles selbst und du brauchst die Unterstützung der Hebamme erst nach der Geburt. So oder so gibt es dir ein Gefühl der Sicherheit, wenn du weißt, dass dir eine tolle Hebamme zur Seite steht.
Vergiss nicht deine Frühschwangerschaft zu genießen
Trotz all der Beschwerden, Sorgen, Ängste und Gedanken, die in der Frühschwangerschaft auf werdende Mütter einprasseln, solltest du versuchen, die frühe Phase deiner Schwangerschaft zu genießen. Auch wenn dir manche Schwangerschaftsbeschwerden vielleicht ordentlich zusetzen, weißt du ja, wofür du das ganze durchmachst – damit das Wunder in deinem Bauch von einem chaotischen Zellhaufen zu deinem wundervollen Baby heranwachsen kann, dass du schon bald in den Armen halten wirst.
Viele erzählen ihrem Bekanntenkreis während der Frühschwangerschaft noch nichts von ihrem Glück, um sich vor unangenehmen Gesprächen oder Nachfragen im Falle einer Fehlgeburt zu schützen. Genießt euer kleines Geheimnis – bald wird dein Bauch so groß sein, dass es sich nicht mehr verstecken lässt.
Bildquelle: Getty Images/ Serhii Sobolevskyi